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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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müßte hier sowieso außer Gefahr sein. Er würde ihr nicht hier etwas antun, wo er mit seinem echten Namen auftritt.«
    »Was würde er mit ihr tun?«
    Khetala sah Jana mitleidig an.
    »Er will, daß auch sie getötet wird. Er hat Didi Badini erzählt, daß sie hier auf Kezdet zu viel Ärger macht, die Schuldknechtkinder und die Kinderarbeitsliga furchtbar in Aufruhr versetzt.«

    Jana versteifte sich und drückte Chiura so fest an sich, daß das schläfrige Kind protestierend aufschrie. »Davon hast du mir bisher aber nichts erzählt!«
    »Hab es Delszaki Li erzählt«, beteuerte Khetala. »Er weiß es.
    Er hat dafür gesorgt, daß die Dame sicher ist. Warum glaubst du wohl, hat er sie nach Maganos fortgeschickt? Auch darüber habe ich sie reden gehört. Ich höre eine ganze Menge.«
    Jana stürzte sich zielsicher auf die Schwachstelle in Khetalas Argumentation.
    »Aber er weiß nicht, daß der Rattenfänger dieser aufgedonnerte Mann ist, den ich drunten gesehen habe.
    Niemand weiß das. Das hast du selbst gesagt. Also weiß er nicht, daß der Rattenfänger hier ist, in diesem Haus. Wie kann er die Dame beschützen, wenn er es nicht weiß?« Sie hatte jetzt mehr Angst, als sie jemals zuvor in ihrem Leben gehabt hatte, mehr noch als dieses letzte Mal, als Siri Teku mit dem Rohrstock über sie hergefallen war. Sie hatte damals gedacht, daß sie ebensogut sterben könnte, es tat ihr alles so weh, und Chiura war fort. Aber die Dame Acorna hatte sie wieder lebendig gemacht und sie zu Chiura zurückgebracht. Schulden mußten bezahlt werden. Jana rang sich die nächsten Worte mit Gewalt ab: »Wir müssen sie warnen.«
    »Wir werden Herrn Li finden. Oder jemanden, dem wir vertrauen können«, sagte Kheti scharf, um ihre bei dem Gedanken, sich zwischen all diese Fremden zu begeben, aufkeimende Furcht niederzuringen. »Aber ich glaube immer noch, daß er nichts gegen sie unternehmen wird, jetzt und hier, in diesem Haus, wo jeder ihn mit seinem wahren Namen kennt!«
    »Er könnte Gift in ihr Essen tun oder so was.« Da keines der Kinder Erfahrung mit Acornas Fähigkeit hatte, Gift entdecken zu können, schien das Khetala ebenso wie Jana nur allzu glaubhaft zu sein. »Oder vielleicht wird er sie in den Garten hinauslocken, und da ist dann eine Bombe. Oder…« Janas Phantasie versagte. Was spielte es auch für eine Rolle? Sie wußte nur, daß die Dame Acorna, ihre Dame, in furchtbarer Gefahr war und daß sie etwas dagegen unternehmen mußte.
    Selbst wenn sie so verängstigt sein mochte, daß alles, was sie eigentlich tun wollte, sich verstecken und weinen war. »Komm mit. Wir müssen sie warnen!«
    Sie hatte beim Aufstehen einige Schwierigkeiten, weil Chiura angesichts der offensichtlichen Anspannung der älteren Mädchen Angst bekommen hatte und sich weigerte, ihre
    »Mama Jana« loszulassen.
    »Wenn er uns sieht«, stellte Khetala fest, »sind wir tot. Du weißt das?«
    »Ich weiß das«, bestätigte Jana, wobei sie jedoch wünschte, daß ihre Stimme nicht so heftig schwanken würde. »Aber ich muß gehen. Sie hat mich aus Anyag herausgeholt.« Sie bedachte Khetala mit einem verächtlichen Blick. »Wenn du willst, kannst du hierbleiben. Womöglich hat die Dame dich ja gar nicht aus Didi Badinis Bumsschuppen herausgeholt. Oder vielleicht hast du es schon vergessen?«
    Aber Kheti war jetzt auch auf ihren Beinen.
    »Du bist zwar eine Idiotin, Jana«, warf sie ihr seufzend vor,
    »aber ich kann dich nicht einfach gehen lassen und ganz alleine eine Idiotin sein. Habe mir wohl schon vor zu langer Zeit angewöhnt, auf euch kleine Kinder aufzupassen, schätze ich. Komm schon. Gehen wir und lassen wir uns umbringen, wenn es das ist, was du tun mußt. Nur Chiura sollten wir hierlassen. Er braucht nicht auch noch von ihr zu erfahren.«
    Aber Chiura schlang ihre Arme nur um so enger um Janas Hals, als Jana versuchte, sie abzusetzen, und begann ihr hübsches Gesicht zu jener Grimasse zu verziehen, von der sie wußten, daß es die Vorstufe für einen ihrer ohrenbetäubenden Schreie war.

    »Schon gut, schon gut«, besänftigte Jana sie, »du kannst bei mir bleiben. Aber du mußt ganz still sein, verstehst du? Still wie ein Ghurri-Ghurri, wie ein Schatten, als ob du gar nicht da wärst. Sonst erwischt dich der Rattenfänger.«
    Für Chiura war der Rattenfänger nur ein Name, der benutzt wurde, um sie zu erschrecken, wenn sie sich fügen sollte, so wie der Grubenschrat, der unten am Grund der Bergwerke lebte und kleine Mädchen zum

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