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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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eine solche Freude, Sie besser kennenlernen zu können. Genießen Sie den Garten.
    Die nachtblühenden Duftpflanzen sind in der Ecke da drüben.«
    »Zeigen Sie uns, wo genau?« hielt Tumim sie auf und griff nach ihrem Arm, ein Manöver, dem sie auswich, indem sie sich von ihm weg und aus seiner Reichweite drehte.
    Als sie zum Haus zurückspazierte, warf sie zufällig einen Blick nach oben zu den Fenstern und sah drei Gestalten die Treppe hinuntereilen: drei Gestalten, die eigentlich schon längst in ihren Betten liegen und fest schlafen hätten müssen, vollgestopft mit den ganzen leckeren Sachen und Süßigkeiten, die sie ihnen zu schicken gebeten hatte. Wo war diese Untermagd, die ein Auge auf sie hätte haben sollen? Wenn man sie sehen würde…
    Sie eilte nach drinnen und erspähte Calum, der einen gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht hatte: Die magersüchtige Tochter jenes Handelsreedereimagnaten, den sie bei der Empfangsparade kennengelernt hatte, klammerte sich mit einem tödlichen Griff an seinem Arm fest. Acorna gab ihm das alte Zeichen für einen Außenbord-Gefahrenfall. Er befreite sich aus der Umklammerung des Mädchens, murmelte ihr irgendeine Art von Entschuldigung zu und bahnte sich eilends einen Weg zu Acorna.
    »Die Kinder sind wach. Man darf sie nicht sehen«, erklärte sie mit einem dringlichen Unterton. »Auf der Treppe. Aber wenn ich hochgehe…«
    »Überlaß das mir.«

    Das Skelett war hinter Calum hergeklappert, aber Acorna fing sie ab und nahm sie beim Arm.
    »Ich hoffe doch sehr, daß Sie sich heute abend gut amüsieren, Kisla«, sagte sie, heilfroh, daß sie sich an ihren Namen erinnerte, und steuerte sie in Richtung des Büfetts, wo gerade eine neue Auswahl raffinierter Erfrischungen und Genüsse aufgefahren worden war. »Wo Ihr Vater eine so herausragende Stellung in der Speditionsbranche innehat, erhalten Sie da eigentlich viel Gelegenheit, zu weit entfernten Planeten und Orten zu reisen? Oder sind Sie gezwungen, in einer langweiligen Schule hierzubleiben?«
    Kisla versteifte sich und fauchte Acorna beinahe giftig an.
    »Verdammt, Sie wissen aber auch gar nichts, wie? Schule? Ich bin schon seit drei Jahren eine qualifizierte Navigatorin. Der einzige Grund, warum ich überhaupt auf dieser Feier bin, ist, weil die ganze Familie eingeladen wurde. Und dann haben Sie die Nerven, mir den einzigen interessanten Kerl hier abspenstig zu machen.«
    »Eine Besorgung, die nur er für mich erledigen konnte«, entschuldigte sich Acorna, »und sehen Sie, hier ist er schon zurück.«
    Calum packte Acorna jedoch bei der Hand und zog sie so dicht an sich, daß Kisla zu fluchen begann, mehr wie ein Schauerarbeiter als wie ein Navigator, und davonstürmte, um ein anderes Opfer für ihre Aufmerksamkeiten zu finden.
    »Sie sind völlig verängstigt. Sie haben den Rattenfänger hier gesehen.«
    »Haben sie? Sie könnten ihn identifizieren?« Acorna sah sich im Raum nach Herrn Lis Schwebestuhl oder Onkel Hafiz um, versuchte das Entsetzen zu verbergen, das sie gepackt hatte.
    Calum löste den Klammergriff ihrer Hände um seinen Arm.

    »Khetala und Jana sind sich beide sicher, aber sie haben schreckliche Angst um dich. Sie befürchten, daß er hier ist, um dich zu töten.«
    »Hier? Vor aller Augen?« Acorna zog diesen Gedanken ins Lächerliche. »Wenig wahrscheinlich.«
    »Du wärst trotzdem tot, Schätzchen«, entgegnete Calum ernüchternd. »Davon abgesehen sind nur sehr wenige Leute hier begeistert über deine Einmischung in ihre profitablen Geschäfte mit der Kinderarbeit.«
    »Warum sind sie dann gekommen?« fragte sie ebenso verärgert wie verängstigt. Schreckliche Leute. Lächeln dir ins Gesicht und zücken einen Strahler, sobald du ihnen den Rücken zukehrst. Allerdings war ihr nicht klar, wo viele der Anwesenden in der schmalen, enganliegenden Kleidung, die gegenwärtig in Mode war, überhaupt irgendwas hätten verstecken können. Es blieb nur sehr wenig der Phantasie überlassen, und man konnte die Rückenwirbel zählen und…
    alles mögliche. Sie selbst hätte zu diesem Abendessen nur mit ihrer eigenen Haut bekleidet erscheinen können, und hätte doch nichts über ihr Geschlecht verraten. Aber diese Leute bedeckten erst alles und stellten dann das, was sie bedeckten, um so auffälliger zur Schau.
    »Sie sind wegen des Essens gekommen und um sagen zu können, daß sie heute abend hier waren. Herr Li ist über alle Maßen zufrieden mit dem Gästeandrang, aber ich muß gehen und ihm berichten,

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