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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Jacke.
    »Onkel Hafiz hat einen ausgezeichneten Barbier«, meldete sich Rafik beschwichtigend zu Wort.
    »Ich kann es kaum erwarten, diesen Onkel Hafiz kennenzulernen«, sagte Gill.
    »Er wird euch in Erstaunen versetzen«, versprach Rafik mit selbstgefälligem Stolz. Dann fügte er hinzu, in einem weitaus weniger zuversichtlichen Ton: »Nur eine Sache. Er darf nichts von Acorna erfahren.«
    »Warum nicht?« fragten Gill und Calum unisono.
    »Er ist ein Sammler.«
    »Wovon?«
    »Von was auch immer sich gut absetzen läßt, und ich bin verdammt sicher, daß er noch nie so etwas wie Acorna gesehen hat.«

    »Wird das die Sache nicht ein bißchen verkomplizieren?«
    Rafik legte seinen Kopf auf eine Seite, dann auf die andere, und zuckte mit den Achseln. »Ich bin nicht umsonst der Neffe meines Onkels. Wir werden uns was ausdenken. Wir dürfen Acorna nicht im Stich lassen.«
    Der physische Austausch ihres Kennungssenders mit dem des Wracks dauerte am Ende drei Tage schweißtreibender Arbeit.
    Das erste Problem war, daß ihre Schürfwerkzeuge sich für die Aufgabe, Schiffsteile zu zerschneiden und zu schweißen, nur schlecht eigneten, und ihre bordeigenen Reparatur Werkzeuge wiederum nicht dafür gedacht waren, im Vakuum, Staub und den Temperaturextremen einer Asteroidenoberfläche zu funktionieren.
    »Ohne Acorna, um die Luft reinzuhalten«, kommentierte Calum am Ende ihrer ersten Schicht, »würde diese Kabine inzwischen wie die Umkleideräume bei den TriCentennium-Spielen stinken.«
    »Das Wasser auch«, pflichtete Gill ihm bei. Bei ständiger Wiederaufbereitung entwickelten Luft und Wasser eines Raumschiffs in der Regel einen schalen Beigeschmack, den man durch nichts loswerden konnte. »Acorna, du bist ein echter Glücksfall für uns.«
    Acorna schüttelte ihren Kopf, und Traurigkeit füllte ihre dunklen Augen, als deren Zentren sich zu Schlitzen verengten.
    »Das bist du wirklich«, beharrte Calum. »Was ist los?«
    »Ihr rennt weg. Wir verstecken uns. Ich…« Acorna kämpfte sichtlich darum, die Worte in die richtige Reihenfolge zu bringen. »Wenn ich zurückgehe, braucht ihr euch nicht zu verstecken. Meine Schuld!«
    Die Blicke der Männer trafen sich über ihrem Kopf. »Wir haben uns zu freimütig unterhalten«, sagte Rafik sanft.
    »Sie spricht so wenig«, gab Calum ihm recht, »daß ich manchmal vergesse, wieviel sie versteht.«

    »Das ist jetzt egal«, meldete sich Gill lauter. »Wichtig ist vielmehr, ihr zu erklären, daß sie das alles falsch verstanden hat, meint ihr nicht?« Er hob Acorna hoch und nahm sie in die Arme. »Nicht deine Schuld, Schätzchen. Erinnerst du dich an die blöde Frau, die Onkel Calum niedergeschlagen hat? Nicht dein Fehler, daß sie so ein Dämlack war, stimmt’s?«
    Acorna steckte die Finger einer Hand in ihren Mund. Ihre Augen waren dunkle, ungläubige Brunnen.
    »Hör zu, Acorna«, wandte sich Rafik an sie. »Wir haben diese Leute auf der Basis nicht gemocht. Wir wollten nicht für sie arbeiten. Selbst wenn wir dich nie… getroffen hätten…
    würden wir trotzdem nicht für Amalgamated arbeiten. Richtig, Kameraden?«
    Calums und Gills inbrünstiges »Genau!« schien Acorna halbwegs zu überzeugen; zumindest kehrten die silberfarbenen Pupillen ihrer Augen allmählich in den Normalzustand zurück, und sie willigte ein, nachdenklich auf den Spinatstengeln herumzukauen, die Rafik ihr anbot. Bis zum Ende der Schicht hatte sie sich wieder ausreichend gefaßt, um sie mit der Frage in Verlegenheit zu bringen, warum sie auf einem Asteroiden blieben, von dem sie sagen konnte, daß er keinerlei interessante Metallkonzentrationen barg.
    »Das ist ein kohliger Chondrit, Acorna«, erklärte Calum.
    »Drück das einfacher aus, ja? Das Kind versteht diese schweren Worte nicht!«
    »Nur weil einfachste astronomische Chemie über deine Begriffe geht, Gill«, gab Calum barsch zurück, »mußt du nicht annehmen, daß Acorna ebenso geistig träge ist wie du. Sie versteht alle Worte, die wir ihr beibringen, und daher können wir ihr ebensogut gleich die richtigen Begriffe unseres Berufs beibringen.« Er fuhr damit fort, ihr zu erklären, daß der Wasserstoff und Sauerstoff, den sie aus diesem Asteroid gewinnen konnten, sie mit zusätzlichen Luft-und

    Wasservorräten versorgen würden, ebenso mit dem Treibstoff, den sie brauchten, um ihren nächsten Halt zu erreichen.
    »Ich kann Luft reinigen«, protestierte Acorna und stampfte mit einem hufartigen Fuß auf.
    »Das kannst du in der Tat«, gab

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