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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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sofort verschwinden. Ich werde seine Einladung annehmen –
    dadurch gewinnen wir den ganzen Nachmittag Zeit, um unsere Fracht auszuladen, zu kassieren, was wir aus der Pasantonopolous-Familie rausschlagen können, und nach Kezdet abzuhauen.«
    »Wir können es nicht wagen, nach Kezdet zu fahren«, stellte Calum klar.
    Rafik lächelte. »Eure Überlebensinstinkte sind alle restlos verkümmert. Ich wußte es. Kezdet eignet sich genausogut als offizielles Flugziel wie jede andere Welt, meint ihr nicht? Wir haben noch nicht entschieden, wo wir als nächstes hinfahren, und ich möchte nicht aus Versehen einen Flugplan an einem Ort in der Nähe der Gegend einreichen, wo wir dann tatsächlich hinwollen.«
    Was sie vom Pasantonopolous-Handelshaus für ihr Gold und Platin bekamen, deckte kaum ihre Ausgaben. Sie waren deshalb gezwungen, im nächstbesten System mit überhaupt irgendwelchen Mineralvorkommen haltzumachen. Das war Greifen, wo die planetare Regierung gerade dabei war, eine Reihe von orbitalen Raumstationen für
    Nullschwerkraftmanufakturen zu bauen, und sämtliches Reineisen gebrauchen konnte, das die Uhuru zu raffinieren und per Drohne in niedrige Planetarumlaufbahnen zu schicken vermochte. Der Gewinn pro Ladung war nicht allzu hoch, da Greifen nur so lange bereit war, im Weltraum gefördertes Eisen zu kaufen, wie dessen Kosten niedriger waren als die, ihr eigenes planetares Eisen in den Orbit hochzuschaffen. Aber es war eine gesicherte Beschäftigung, und während das Magnetkatapult einen steten Strom von Eisenbehältern zum Planeten verschiffte, häuften sie allmählich eine Schiffsladung wertvollerer Metalle an. Sie waren beinahe soweit, auf Greifen nach einem Käufer dafür Ausschau zu halten, als Calum, der sich während langwieriger Raffinierungsprozesse zum Zeitvertreib damit beschäftigt hatte, die Sicherheitscodes der von Greifens Behörden verschickten Funknachrichten zu knacken, Alarm schlug.
    »Ich glaube nicht, daß wir versuchen sollten, dieses Zeug auf Greifen zu verkaufen«, teilte er Rafik mit, als die zwei anderen Bergleute den Stand der jüngsten Raffinierungsprozesse überprüften. »In der Tat denke ich sogar, wir sollten besser abhauen – sofort – und es irgendwo weit, weit weg verkaufen.«
    »Warum? Wird dir langweilig? Noch einhundert Tonnen Eisen, und wir müßten genug Rhodium und Titan haben, um diese Reise ernstlich profitabel zu machen.«
    »Hört euch das mal an.« Calum legte einen Schalter um, und das Komgerät spielte die Mitschnitte der letzten paar Stunden von Greifens amtlichem Funkverkehr ab. »Es ist jemand gelandet, der eine Klage gegen die Uhuru eingereicht hat, zwecks Eintreibung von auf Theloi entstandenen Schulden und Schadenersatzansprüchen.«
    »Wir haben auf Theloi keinerlei Schaden angerichtet«, begehrte Gill indigniert auf. »Wir hatten ja gar keine Zeit dafür!«
    »Hast du Lust, das einem Richter zu erklären, der von Rafiks Onkel Hafiz großzügig bestochen wurde?« fragte Calum. »Er muß wirklich wütend auf uns sein. Ich hätte nicht gedacht, daß er uns über Theloi hinaus weiterverfolgen würde.«

    »Hat er nicht«, verkündete Rafik, als er den Folienausdruck der Sendungen betrachtete, die Calum entschlüsselt hatte.
    »Jedenfalls… das hier sieht nicht aus wie die Arbeit meines Onkels. Er zieht es vor, die Gerichte zu meiden. Und schaut euch den Namen des angeblichen Gläubigers an. Das ist kein theloianischer Name.«
    »Farkas Hamisen«, las Gill über Rafiks Schulter hinweg.
    »Farkas«, sagte Rafik, »bedeutet ›Wolf‹ im Dialekt von Kezdet… Ich glaube, daß es am Ende doch keine so tolle Idee war, einen Flugplan nach Kezdet einzureichen. Das muß es sein, wie sie uns aufgestöbert haben.«
    »Sie hätten keine Veranlassung, hinter diesem Schiff her zu sein«, protestierte Gill. »Offiziell sind wir nicht mehr die Khedive. Wir sind die Uhuru. Wir haben sogar den Kennungssender, um es zu beweisen.«
    Rafik zuckte mit den Achseln. »Willst du wirklich hier herumhängen und herausfinden, was sie gegen uns in der Hand haben?«
    »Auf keinen Fall«, erwiderten Calum und Gill unisono.
    Sie kamen überein, ihre Credits von Greifen für die letzten Drohnenladungen Eisen zu vergessen. Was ihre Bordladung anging, würden, wie Rafik bemerkte, jede Menge von Systemen froh sein, mit Titan beliefert zu werden. Nered zum Beispiel war ein hochtechnisierter und stark militarisierter Planet, der unter einem gravierenden Mangel an Mineralvorkommen

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