Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
Vom Netzwerk:
Gedankens nieder. »Soweit wir wissen, könnte ihre Rasse sich fortpflanzen, indem – sie mit ihren Hörnern Blüten bestäubt.«
    »Dieses Fell bedeckt nicht alles«, widersprach Gill, »und außerdem habe ich sie im letzten Jahr genausooft gebadet wie du. Anatomisch ist sie weiblich.« Er betrachtete unsicher Acornas langen, schlanken Leib. »Eine flachbrüstige Frau, aber eine Frau«, ergänzte er. »Und sie kann nicht länger in nichts weiter als ihrem langen Haar und weißen Fell herumschlendern.«
    »Warum nicht? Vielleicht hat ihre Rasse ja kein Nacktheitstabu.«
    »Nun, meine schon«, brüllte Gill, »und ich werde nicht dulden, daß auf diesem Schiff ein halbnacktes Teenagermädchen umherparadiert.«
    Acorna sah auf. »Wo?«
    Sie fand niemals heraus, warum urplötzlich alle drei Männer in lautes Gelächter ausbrachen.
    Sie hatten immer noch die Ballen weißer Polyseide, die Rafik im Mali-Basar eingekauft hatte, um seine »Ehefrauen« in geziemendem neo-hadithianischem Stil einzukleiden. Gill trennte eine geeignete Länge des Gewebes ab, Calum förderte ein paar Befestigungsklammern zutage, und zusammen wickelten sie das Material um Acornas Hüfte und warfen ihr eine Falte davon über die Schultern. Eine zweite Stofflänge lieferte einen locker gewickelten Turban, der ihr Horn verdeckte… nun, jedenfalls einigermaßen.
    »Das ist nicht bequem«, beschwerte sie sich.
    »Schatz, wir sind keine Schneider. Du kannst in ein nettes Restaurant nicht in meinen alten Overalls ausgehen. – Du solltest ihr besser ein paar Kleider kaufen, während wir hier sind«, meinte Gill zu Rafik.
    »Die Kleider kaufst du, du bist doch derjenige, den die Sache stört«, gab Rafik zurück, »und du wirst Glück brauchen, wenn du auf diesem Planeten irgend etwas anderes als Armeedrilliche finden willst.«
    Rafik hatte die Einkaufsmöglichkeiten von Nered zu Unrecht schlechtgemacht. Sowohl die Männer als auch die Frauen im Restaurant Abendstern waren aufgedonnert wie Pfauen: die Männer elegant in formeller, grauer und silberner Abendkleidung, die Frauen ein farbenprächtiger Garten von Mode- und Stilrichtungen aus der gesamten Galaxis, in glitzernden, juwelenfarbenen Seiden und steifen, raschelnden Retro-Satins. Die Erzschürfer hofften, daß sie in einer solch prunkvollen Versammlung der allgemeinen Aufmerksamkeit entgehen würden. Ihre eigene formelle Kleidung war respektabel, aber nicht vergleichbar mit den silberblitzenden Anzügen, die auf Nered gegenwärtig in Mode waren, und Acorna hätte ohne Juwelen oder farbenprächtigen Seiden neben der vornehmen Oberklasse von Nered ziemlich unscheinbar aussehen müssen. Statt dessen hatte ihre Erscheinung die ganz und gar gegenteilige Wirkung. Ihre Größe und Schlankheit, die Strähnen silberfarbener Locken, die unter ihrem improvisierten Turban herausfielen, und die Schlichtheit ihres Sari aus weißer Polyseide ließen sie aus der Menge hervorstechen wie eine Lilie in einem Beet voller Bauernrosen. Köpfe wandten sich um, als man sie an ihren Tisch führte, und Rafik konnte an der raschen Abschätzung in den Augen des Oberkellners erkennen, daß man ihnen einen weitaus besseren Tisch gegeben hatte, als es für vier Bergleute von einer Fremdwelt ursprünglich vorgesehen war.
    Ausgesprochenes Pech, das, aber es hatte keinen Sinn, darum jetzt viel Aufhebens zu machen; das würde nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sie lenken. Sie würden das Abendessen einfach so gut hinter sich bringen müssen, wie sie konnten, und er würde wie ein Schießhund aufpassen, um sicherzustellen, daß Acornas Turban nicht herunterfiel. Er sah obendrein in die Runde, um zu sehen, ob noch irgend jemand anderer einen Turban trug oder so schlank wie Acorna war. Man wußte in einer interstellaren Umgebung nie, welcher Art von Merkwürdigkeiten man begegnen mochte. Acorna zu ihren eigenen Leuten zurückzubringen würde eine ganze Menge Probleme lösen!
    Er war so sehr damit beschäftigt, Acorna vor neugierigen Blicken abzuschirmen, daß die wirkliche Gefahr, als sie dann auftauchte, ihn vollkommen überrumpelte. Ein verkniffener junger Mann in dunkelbrauner Militärkleidung bahnte sich einen Weg in das Restaurant, stieß einen Kellner um, der ein Tablett mit Suppenschüsseln trug, und machte sich die entstehende Verwirrung zunutze, um drei Laserfeuerstöße auf Rafik abzufeuern, bevor er sich aus dem Staub machte.
    In seiner Hast, zu Rafik zu gelangen, riß Gill seinen eigenen Stuhl um, aber Acorna war schneller,

Weitere Kostenlose Bücher