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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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wirklich schlimmen Tag, als Siri Teku sich so betrunken hatte, daß er sogar Übertage Dämonen sah und alle Kinder auszupeitschen begann, die ganze Zeit brüllend, daß er ihnen den Grubenschrat und den Rattenfänger schon austreiben würde. Kheti hatte damals einen kühlen Kopf bewahrt, den kleinen Kindern geholfen, sich in Verstecke zu verkriechen, Buddhe und Faiz angewiesen, Steine zu werfen, um Siri Teku abzulenken, und sie alle in Sicherheit gebracht, bis der Kolonnenmeister zu kotzen anfing und schließlich besinnungslos zu Boden stürzte, um seinen Rausch auszuschlafen. Sie hatte dabei einen Peitschenhieb quer über ihr Gesicht eingesteckt, der sie für ihr Leben zeichnen würde, aber sie war nicht vor Furcht erstarrt gewesen, so wie sie es jetzt war.
    »Ich muß verschwinden«, flüsterte sie. »Ich bin inzwischen zu groß, sie wird mich mit Sicherheit mitnehmen.« Sie zupfte ihr zerlumptes Kameez hoch, versuchte es dort über ihrer Brust zu schließen, wo sie nun Rundungen hatte. Aber ihr Fetzengewand hatte nicht genug Stoff, um gleichzeitig ihren Ober- und ihren Unterleib zu bedecken. Buddhe kicherte und kniff sie in den Po, und Faiz rief, daß er Haar sehen könne, das nicht auf ihrem Kopf war.
    »Wer wird dich mitnehmen?« wollte Jana wissen.
    »Hast du die Flüsterparolen nicht gehört? Didi Badini kommt.«
    »Didi« bedeutete »große Schwester«. »Deine Familie?« Aber warum würde Khetala nicht mit ihrer Schwester mitgehen wollen? Niemandes Familie kam jemals wegen eines Kindes hierher. Nur die wirklich Kleinen, wie Chiura, glaubten überhaupt daran, daß das geschehen könnte.
    Khetala versuchte zu lachen. Sie brachte aber nur ein Röcheln wie das Grollen einer alles zermalmenden Steinlawine hervor.
    »Oh, Didi Badini ist jedermanns große Schwester, wußtest du das nicht? Rattenfänger schickt sie des Nachts, um die hübschen kleinen Kinder zu holen, Jungen und Mädchen gleichermaßen, und die Mädchen, die zu groß werden, um noch Karrenschlepper zu sein, so wie Surya… hast du dich nie gefragt, was mit Surya passiert ist?«
    »Sie hatte ihre Schulden abgearbeitet«, meinte Jana langsam.
    »Sie ist nach Hause gegangen. Oder etwa nicht?«
    Khetala lachte erneut. »Weißt du denn gar nichts? Niemand schafft es jemals, seine Schulden zu tilgen. Zeigt Siri Teku dir etwa jemals, wieviel du schuldest, wieviel du verdienst, wieviel er dir für deinen Unterhalt abzieht?«
    Jana ließ ihren Kopf hängen. »Ich kenne mich mit Zahlen nicht so gut aus.«
    »Nun, ich schon«, erwiderte Khetala, »und das erste Mal, als ich meine Unterlagen einsehen wollte, hat er mich quer durch die Baracke geprügelt.« Die Farbe kehrte jetzt allmählich wieder in ihr Gesicht zurück, ihre Augen funkelten; sie liebte es, Leute zu belehren. »Das zweite Mal sagte er, daß ich in sein Zimmer mitkommen müßte, er würde die Datenwürfel dort aufbewahren. Pah! Er hatte nicht einmal ein Lesegerät.
    Hatte allerdings was anderes, das er mir zeigen wollte. Daher weiß ich alles darüber, weswegen Didi Badini herkommt.«
    »Du hast gesagt, sie kommt nachts. Es ist nicht Nacht.«
    »Das kann ich nicht ändern. Keine Ahnung, warum sie diesmal am Tag kommt, aber ich habe die Flüsterparolen gehört. Außerdem, warum sonst würde Siri Teku uns hier eingesperrt lassen? Eine halbe Tagesschicht werden wir dadurch versäumen.«
    Khetalas Angst steckte Jana allmählich an, aber sie wollte sich das nicht anmerken lassen. Sie gähnte und drehte sich wieder auf die Seite.
    »Na und? Was mich betrifft, ich kriege Gelegenheit zu schlafen, ich werde sie nutzen… Außerdem, wofür auch immer Didi Badini Kinder will, kann nicht schlimmer sein als dieser Ort.«
    »Kann es nicht? Sie arbeitet für den Rattenfänger, Dummkopf.«
    »Der Rattenfänger ist ein Märchen, um Kinder Untertage zu erschrecken.« Oder vielleicht auch nicht. Aber sie waren jetzt Übertage, selbst wenn man sie seit vor Morgengrauen in der Schlafbaracke eingesperrt hatte. Sie waren in Sita Rams Reich des Himmels und der Sonne. Der Rattenfänger konnte hier keine Macht haben.
    »Der Rattenfänger ist echt, und er schnappt sich Kinder für die Bumsschuppen in der Stadt. Du fängst dir auf diese Weise obendrein schlimmere Sachen als Brusthusten ein. Du kriegst das Brennen und die Schuppen, und wenn sie dich nicht dadurch umbringen, daß sie es zuviel mit dir treiben, dann fällt deine Nase ab, und dein Schoß verfault, und sie werfen dich zum Betteln auf die Straße.«
    »Woher

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