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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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mit einem Arm Khetala heraus.

    »Sie wird mich nicht wollen«, schluchzte Khetala. »Ich bin zu häßlich. Schauen Sie!« Sie stellte sich in die Sonne und reckte ihr Gesicht nach oben, so daß der rosa Narbenstriemen, der sich quer über eine Wange zog, deutlich zu sehen war.
    »Hmm«, meinte Didi Badini. »Steh still, Mädchen.« Sie strich mit einer Hand über Khetalas Brust, befühlte ihre Pobacken und griff zwischen ihre Beine. »Gezeichnet und gebraucht«, stellte sie fest, »und hier von keinerlei Nutzen mehr, wie Sie selbst sagten. Ich werde sie aus bloßer Gefälligkeit mitnehmen.«
    »Sie hat immer noch Schulden zurückzuzahlen«, protestierte Siri Teku.
    Didi Badini sah belustigt aus. »Haben sie das nicht alle?«
    Sie und Siri Teku feilschten einen Moment lang und einigten sich dann auf eine Summe in Credits, die Jana nach Luft schnappen ließ.
    »Nein! Ich werde nicht gehen!«
    Siri Teku hatte Khetala losgelassen, um beim Verhandeln mit beiden Händen gestikulieren zu können; jetzt tauchte sie zwischen den zwei Erwachsenen hindurch und hielt auf die Tür zu. Didi Badinis fetter brauner Arm schoß blitzartig vor, schnell wie eine Schlange, und erwischte den kräftigen Haarzopf, der an Khetis Rücken herunterhing. Kheti stürzte auf ihre Knie zu Boden, nur die Hand an ihrem Zopf hielt sie noch aufrecht.
    »Bitte«, schluchzte sie. »Ich bin häßlich, sehen Sie, Sie wollen mich doch gar nicht.«
    Didi Badinis Grinsen war ganz der Grubenschrat. »Einige meiner Kunden mögen es so«, teilte sie Kheti mit. »Du wirst schon bald mehr Striemen aufweisen.« Sie nickte Siri Teku zu.
    »Brechen Sie ihren Widerstand. Ich werde mich nicht auf dem ganzen Rückweg nach Celtalan mit einer wildgewordenen Katze herumplagen.«

    Siri Teku versetzte Kheti achtlos einen Fausthieb auf ihre Schädelseite. Ihr Kopf baumelte leblos vom Zopf, den Didi Badini immer noch festhielt. Er schlug sie abermals, und nun hing ihr gesamter Körper kraftlos herab. Didi Badini ließ den Zopf los, und Kheti stürzte auf den Schlammboden. Siri Teku schwang sie sich über die Schulter und trug sie durch die Tür hinaus.
    »Deswegen bin ich nicht hier«, beschwerte sich der graue Mann mit einer Stimme wie trockenes Laub, das im Winterwind umherflattert.
    »Euer Meister hat mir erzählt, es gäbe hier etwas, für das es sich zu kommen lohne«, wandte sich Didi Badini an den Rest der Kinder. »Wo ist es? Ein hübsches Kind, sagte er, etwas wirklich Besonderes, und zu jung, als daß es sich lohnen würde, sie für die Arbeit anzulernen.«
    Jana blickte zu Boden. Vielleicht wenn sie nicht aufschaute, wenn sie nicht sah, wie der Grubenschrat aus Didi Badinis Augen hervorlugte, vielleicht würde die Frau sie dann nicht bemerken und sich nicht über die merkwürdige Art wundern, wie sie vor der Ecke kauerte, in der Chiura saß.
    »Warst du es, den er gemeint hat?« Didi Badini kippte Faiz’
    Kopf mit einem Finger unter seinem Kinn nach oben. »Süße braune Augen, aber die Zähne sind hoffnungslos, und du siehst alt genug aus, um ein guter Arbeiter zu sein. Du also nicht.«
    Sie ging zu Lata hinüber, die mit einem geistlosen Lächeln emporsah und ihr eines gutes Auge auf Didi Badini zu richten versuchte. »Wenn er diese hier meint, vergeudet er meine Zeit.« Ihre feisten braunen Füße bewegten sich mit einem Klingeln der kleinen Goldglöckchen weiter, die an ihren goldenen Sandalenriemen befestigt waren, bis sie genau vor Jana stand. »Schau mich an, Kind!«
    Die süße Parfümwolke, die aus den Falten von Didi Badinis Kameez drang, erstickte Jana beinahe, sie war zu viel, zu süß.

    »Fein«, meldete sich eine kleine Stimme hinter ihr.
    »Hübsch.«
    »Ahhh«, Didi Badini stieß einen langen, zufriedenen Seufzer aus. Sie bückte sich und ergriff Jana am Genick – ihre Finger waren überraschend hart und stark; sie schleuderte Jana auf die Seite, ohne auch nur schwer zu atmen. »Das ist also das Große Los.«
    »Hübsche Dame«, plapperte Chiura. Sie ergriff Didi Badinis Kameez mit schlammigen Fingern.
    »Ein reizendes Kind, in der Tat, wenn sie sauber wäre.«
    »Nein«, keuchte Jana, richtete sich auf ihre Knie auf und schubste Chiura zurück. »Nein, Herrin, Sie wollen sie nicht, sie ist einfältig und schon krank, sie hat eine schlimme Krankheit, sie wird auch Sie krank machen.« Wenn nur Kheti da wäre, Kheti, die so viele Wörter kannte und alles über die Stadt wußte! Sie wäre bestimmt imstande, sich eine gute Geschichte auszudenken.

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