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Das Ende der Einsamkeit

Das Ende der Einsamkeit

Titel: Das Ende der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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falscher Ort.“
    Seine Worte ließen nicht annähernd erahnen, was für einen Schock es ihm versetzt hatte, sie so unerwartet wiederzusehen. Reine Neugier hatte ihn dazu gedrängt, ihr zu folgen – aber nun, da er Megan eingeholt hatte, fragte er sich, was der Sinn dieser Übung sein sollte.
    Andererseits war so etwas wie Neugier in seinem siebenjährigen, kometenhaften Aufstieg zur Macht ein seltener Luxus geworden. Ein besonderes Talent, auf den komplizierten Finanzmärkten lukrative Gewinne zu erzielen, hatte ihn in Schwindel erregende Höhen katapultiert und ihn gleichzeitig mit dem nötigen Kapital ausgestattet, ein luxuriöses Leben zu führen.
    Längst besaß Alessandro alles, was sich durch Geld kaufen ließ, aber gerade weil ihm die Millionen so mühelos zugeflossen waren, gab es nicht mehr viel, was ihn reizen konnte. Als er Megan nun so unerwartet gegenüberstand, war die Neugier herauszufinden, was sie in den vergangenen sieben Jahren so gemacht hatte, vielleicht deshalb so übermächtig und unwiderstehlich gewesen. Und, ehrlich gesagt, konnte er es sich erlauben, seiner Neugier nachzugeben. Er konnte sich alles erlauben, was er nur wollte.
    „Was willst du?“
    „Steig ein, Megan. Es ist lange her – wäre es nicht seltsam, nicht ein wenig in alten Zeiten zu schwelgen?“
    „Ich denke, es ist ziemlich seltsam, dass du deine Verlobte stehen gelassen hast, um mir zu folgen.“
    „Ein Wiedersehen unter alten Freunden. Dafür hat Victoria jedes Verständnis. Glücklicherweise ist sie nicht besitzergreifend. Komm, ich fahre dich nach Hause. Es wäre doch lächerlich, wenn du den Bus nehmen würdest. Oder die U-Bahn?“
    „Verschwinde.“
    „Immer noch kindische Spiele, Megan? Ich weiß doch, dass du genauso neugierig bist zu erfahren, wie es mir in den letzten Jahren ergangen ist, wie ich es bei dir bin. Warum also stellst du dich so an?“
    Megan stieg ein. Zum einen zerrte der eisige Wind an ihrem Mantel, zum anderen war die U-Bahn chronisch unpünktlich und um diese Zeit brechend voll. Und, ja, natürlich war sie neugierig. Alessandro hatte in ihrer Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt. Vielleicht würde es ihr ja helfen, endgültig damit abzuschließen, wenn er ihr über seinen grandiosen Aufstieg in die High Society berichtete.
    „Nettes Auto.“ Bewundernd glitt ihr Blick über das Armaturenbrett aus poliertem Nussbaumholz und die weichen Ledersitze. „Ich kenne mich zwar nicht mit Autos aus, aber ich wette, du bist ohne große Umwege die Erfolgsleiter emporgestiegen, Alessandro.“ Eine Spur von Verbitterung schlich sich in ihre Worte – Überbleibsel der tiefen Kränkung, die er ihr vor all den Jahren zugefügt hatte.
    „Hast du je daran gezweifelt?“ Sein Blick war konzentriert auf die Straße gerichtet, während er den Anweisungen des Navigationsgerätes zu Megans Haus folgte. Den Zettel mit der Adresse hatte er beim Verlassen der Schule eingesteckt und die Daten eingegeben, sobald Victoria und Dominic mit einem Taxi davongefahren waren.
    Er brauchte Megan jetzt nicht anzusehen, um ihr Bild vor Augen zu haben. Sie sah ja noch genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte: blonde Locken, große blaue Augen und ein Mund, der stets bereit war zu lachen. Er hatte keine andere Wahl gehabt, als ihr zu folgen.
    „Arroganz ist kein netter Zug.“
    „Ich bin nicht arrogant, sondern realistisch. Und mit ‚nett‘ kommt man in der Geschäftswelt nicht weit. Aber was machst du eigentlich in London?“
    „Ach, das hatte ich ganz vergessen. Ich sollte ja der kleine Bauerntölpel sein, der dazu verdammt ist, auf dem Land zu versauern.“
    „Du bist verbittert.“
    „Kannst du mir das verübeln?“
    „Ich habe nur getan, was nötig war … für uns beide.“
    Es schmerzte sie noch genauso sehr wie damals, wie beiläufig er ihre Gefühle abtat. „Wie auch immer, du lebst also in London? Hast du dir einen Namen gemacht? Wie ich mich erinnere, stand das ganz oben auf deiner Liste … natürlich zusammen mit dem Plan, sehr viel Geld zu verdienen.“
    „Die Antwort auf deine erste Frage lautet ja. Und was das Geld betrifft … sagen wir, dass ich nicht gerade von der Hand in den Mund lebe.“
    „Du bist reich?“
    „Unanständig reich“, bestätigte er locker.
    „Dann musst du ja sehr zufrieden mit dir sein, Alessandro, dass dein Plan so gut funktioniert hat.“ Und die so höchst passende Anwältin mit ihrem vornehmen Akzent war ganz offensichtlich Teil zwei seines Planes. Er hatte sich

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