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Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte

Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte

Titel: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heller
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Jagd gehen. Aber ich hatte nichts davon dabei. Ich war so lange gelaufen, wie Orion brauchte, um hinter den Bergen unterzugehen, etwa eineinhalb Stunden, und ich blieb abrupt stehen. Ich holte tief Luft und sah mich zum ersten Mal bewusst um, und ich stellte fest, dass ich schon fast die ersten Bäume am Fuß der Berge erreicht hatte. Ich war ganz allein. Ich wachte aus meinem Traum auf und hätte beinahe nach Jasper gerufen, aber dann merkte ich, dass er zum ersten Mal, seit ich denken konnte, nicht bei mir war. Eine eisige Angst schoss in meine Eingeweide, und ich machte kehrt und trottete den ganzen Weg zum Flughafen zurück.

IV
    Es wurde schnell warm. Der Frühling breitete sich aus, ohne auf Widerstand zu stoßen. Zwei Wochen früher als in dem Kalender vorgesehen war, den ich im Hangar auf ein Brett gemalt hatte. Ich schätzte die Gefahr von Nachtfrost gering ein und legte im Garten schnurgerade Ackerfurchen an, ich grub und pflanzte unter einer freundlichen Sonne, die meinen Nacken wärmte und Jaspers Fell aufheizte, so dass es sich unter meinen Händen angenehm warm anfühlte.
    Ich säte das Gleiche aus wie jedes Jahr: Stangenbohnen, Kartoffeln, Mais. Auch Spinat, den ich im Frühbeet vorgezogen hatte, zusammen mit kleinen Tomatenpflanzen. Ein Experiment.
    Es handelte sich um das Saatgut, das ich während der letzten Tage, als mir klar wurde, dass ich die Stadt schleunigst verlassen musste, aus meinem Gartenschuppen mitgenommen hatte. Ein erdverkrusteter Korb voller Samenpäckchen und ein Eimer voller Pflanzkartoffeln. Immer dieselben fünf Sorten, und inzwischen sind wir bei der fünften Aussaat. Irgendwann demnächst würde ich Samen mit den Familien tauschen müssen, um die Pflanzen abzuhärten; ich wusste selbst nicht, warum das nicht längst schon passiert war. Ein paar Jahre lang benutzte ich den warmen Wintergarten einer der Villen, um Setzlinge zu züchten, aber sie kamen im harten Frost um, wann immer die Kälte die Schutzschicht aus angestauter Wärme im Steinfußboden überwinden konnte. Ich machte mir nicht die Mühe, einen Holzofen aufzustellen und den Wintergarten zu heizen. Stattdessen baute ich ein Frühbeet für den Spinat, den wir nun das ganze Jahr lang ernten konnten, und für Tomatensetzlinge im Frühjahr. Das funktionierte ganz gut. Die Kartoffeln pflanzte ich später als üblich, damit wir spät im Herbst ernten konnten und den ganzen Winter welche hatten. Weil wir viel ernteten und niemand da war als Bangley und ich, kochte ich das überschüssige Gemüse ein und lagerte die Gläser und einen Berg Kartoffeln in einem kühlen Kellerraum meines Hauses, dem Haus mit der Außenlampe. Ich erzählte Bangley nie etwas davon, aber im Sommer brachte ich den Familien, die zwar einen Garten besaßen, wegen ihrer Krankheit aber zu schwach zum Gärtnern waren, im Sommer frisches Gemüse mit, später im Jahr auch Einmachgläser.
    An diesem Nachmittag Ende April arbeitete ich langsam, ich genoss den warmen Tag und ließ meine Knochen von der Frühlingssonne wärmen. Ich redete unaufhörlich auf Jasper ein.
    Wir müssen Erde anhäufen, rief ich und griff zur Schaufel. Wir brauchen zwei hübsch aufgeschüttete Wälle für die Kartoffeln.
    Jasper runzelte zustimmend die Stirn, gab sich aber damit zufrieden, auf der sonnenwarmen Erde zu liegen und meine Arbeiten zu beaufsichtigen.
    Jasper, wo sind denn unsere alten Stöcke für die Bohnen? Wo haben wir sie hingetan?
    Jasper spitzte die Ohren und öffnete den Mund, seine Version eines Lächelns. Er wusste es nicht. Es war ihm scheißegal.
    Wenn das Leben doch so einfach wäre, dachte ich nicht zum ersten Mal. So einfach wie für einen Hund.
    Ich schüttete die Wälle für die Kartoffeln an und versenkte die Dinger im Boden, ein jedes mit einem Auge. Ich fand die Holzlatten, die wir als Bohnenstangen benutzten, grub sie ein, verankerte sie mit Schnur und zog waagerechte Sprossen für die Bohnenranken ein, die über zwei Meter hoch werden konnten. Es gibt kaum was Schöneres auf Erden als eine Wand aus Bohnen, deren Blätter einem über den Kopf wachsen.
    Ich hatte es nicht eilig. Was wir heute nicht schafften, würden wir morgen pflanzen. Wahrscheinlich war es sogar schon warm genug, um den Mais auszusäen. Gegen Mittag flossen unsere Schatten zu kleinen Pfützen zusammen und streckten sich dann über die Ackerfurchen, der Länge nach, während die Frühlingssonne sich nach Westen schob. Ich summte tonlos. Früher hatte Melissa mich immer aufgezogen wegen

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