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Das Ende des Himmels: Roman (German Edition)

Das Ende des Himmels: Roman (German Edition)

Titel: Das Ende des Himmels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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zertrümmern? Die Erinnerung an die Todesqualen, an den Schmerz der Knochen, die durch seine Haut stachen, ließ ihn zurückweichen. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihm so etwas antaten. Für ihn war es schlimmer als der Tod. Welchen Nutzen hätte er dann noch für sein Volk?
    »Du bist … viel stärker als ich«, sagte er zu Sergeant Tarak. Ihm war klar, dass seine Stimme verriet, wie sehr er sich fürchtete, und er schämte sich dafür. »Lass mich … lass mich fair gegen dich kämpfen. Erlaube, dass ich dieses Gewand ablege.«
    »Was?«, sagte Tarak mit offenkundiger Verwirrung.
    Manisha, die immer noch an der Tür stand, lachte nur. »Das dürfte doch kein Problem sein, Sergeant Tarak! Er kann nicht biologisch aufgerüstet sein, es sei denn, die Kommission hätte plötzlich Religiöse rekrutiert. Er ist recht groß, aber er dürfte keine Chance haben. Ich würde gern seinen Gesichtsausdruck sehen, wenn seine Beine in die verkehrte Richtung durchgebogen werden.«
    »Dann beeil dich«, sagte Tarak zum Jäger.
    Stolperzunge verlor keine Zeit und streifte sich das Gewand ab. Er war überrascht, als er darunter die falsche Farbe seiner Haut bemerkte. Jetzt war er fast so dunkel wie Indrani. Niemand würde ihn hier noch eines zweiten Blickes würdigen.
    »Oho!«, rief Manisha von der Tür. »Er ist ein wahrer Krieger mit echten Muskeln! Es muss Jahre gedauert haben, sie auf die harte Tour aufzubauen. Dieser Idiot! Warum bist du nicht gekommen, um bei uns mitzumachen? Verdammte Fanatiker!«
    Stolperzunge ging nicht auf ihre Sticheleien ein, denn Tarak kam bereits durch den kleinen Raum auf ihn zu. Die Enge wurde noch durch Manisha an der Tür und seine Gefährten in den zwei Ecken verstärkt.
    Taraks erster Schlag zielte auf Stolperzunges Magengrube. Fast hätte er getroffen. Aus irgendeinem Grund dachte der junge Jäger, sein Gegner hätte eine Finte beabsichtigt, auf die ein Überraschungsangriff aus einer anderen Richtung folgen sollte. Im letzten Moment erkannte er jedoch, dass der Angriff echt war, und drehte sich zur Seite. Eine weitere scheinbare Finte folgte. Diesmal streifte der Schlag seine Schulter und ließ seinen ganzen Arm taub werden.
    »Oh, guter Hieb, Tarak! Der Kerl ist schneller, als es den Anschein hat!«
    Erst jetzt begriff Stolperzunge, dass keiner der Schläge als Täuschung gedacht war. Trotz seiner großen Kraft war der Mann ganz anders als Varaha. Er war langsam! Der Jäger hätte vor Erleichterung fast gekichert. Diese Leute mussten nicht um ihr Leben kämpfen, sobald sie ihren ersten Atemzug getan hatten. Niemand wollte ihr Fleisch, und wenn sie kämpften, waren sie daran gewöhnt, es mit überlegenen Waffen und einer überwältigenden Übermacht zu tun. Bedauerlich, dass Stolperzunge zugelassen hatte, einen Treffer abzubekommen, bevor er die offensichtliche Wahrheit erkannt hatte.
    »Lachst du mich etwa aus, Abschaum?«, fragte Tarak. Er startete den nächsten Angriff, und diesmal konnte sein Gegner mühelos dem Schlag ausweichen und ihm die Beine unter dem Körper wegtreten. Der Muskelsack knallte mit einem »Uff!« auf den Boden.
    Nun hätte Stolperzunge ihm den Rest geben können, und wenn Tarak eine Bestie gewesen wäre, hätte er nicht gezögert. Stattdessen trat er zurück, als wäre das Ganze nicht mehr als eine Kampftrainingsrunde in seinem Stamm gewesen.
    Tarak knurrte. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut und Erniedrigung. Einen Herzschlag später stand er wieder auf den Beinen. »Dafür werde ich dir nicht nur die Beine brechen«, zischte er.
    »Immer mit der Ruhe, Sergeant Tarak!«, ermahnte Manisha ihn. Doch sie machte keine Anstalten, in den Kampf einzugreifen.
    Stolperzunge zog sich vor dem Angreifer zurück. Er hatte nicht viel Bewegungsspielraum, was schade war, weil er seine Beine nur schützen konnte, wenn er außerhalb von Taraks Reichweite blieb. Es war ganz anders als der Kampf gegen Bestien! Aber auch in diesem Fall hing sein Leben davon ab.
    Tarak näherte sich einen Schritt, und der Jäger wich zurück. Der Wärter schien es zu bemerken und lächelte. Er bewegte die Hand auf eine Weise, wie es Stolperzunge noch nie gesehen hatte. Tarak stürmte los, und sein Gegner versuchte vor ihm zurückzuweichen. Doch dann tauchte hinter dem Jäger plötzlich ein Stuhl auf, über den er stolperte. Er fiel auf den Rücken, und sein Kopf landete auf dem Boden neben Jagadamba. Ihm blieb kaum mehr als ein Herzschlag, um zu erkennen, dass die alte Frau noch atmete, bevor Tarak auf

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