Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
Schlüssel zur Philosophie der Jedi der Respekt vor allem Lebendigen ist. Wenn du jetzt deiner Wege gehst, stellst du dein eigenes Leben über das der anderen. Und das ist nicht gut.«
»Aber, Onkel Luke, du hast dich selbst immer an die letzte Stelle gesetzt. Du und Mom und Dad und alle – ihr wurdet immer von den Ereignissen mitgerissen.« Er ballte die Fäuste und klopfte damit gegen seine Hüften. »Du hast gar keine Zeit, um dir darüber Rechenschaft abzulegen, was du unternehmen müsstest, um dich in der Macht weiterzuentwickeln. Du bist immer abgelenkt.«
Corran kratzte sich am Hals. »Da ist was dran, Jacen, aber du unterstellst damit, dass man nur dann weiterkommt, wenn man sich wie ein Einsiedler zurückzieht und über die Macht und seinen Platz in ihr meditiert. Aber das ist einfach nicht wahr.«
»Woher wollen Sie das wissen, Corran?« Jacen verschränkte die Arme vor der Brust. »Nicht einer der heute lebenden Jedi hatte die Chance, das auszuprobieren. Soweit wir wissen, hat Yoda die ersten dreihundert Jahre seines Lebens als Einsiedler zugebracht. Vielleicht ist es das, was wir alle tun sollten.«
»Oder es ist nur ein möglicher Weg, das Ziel, das du anstrebst, zu erreichen, Jacen.« Corran deutete auf Luke. »Dein Onkel und ich sind durchaus unterschiedlicher Auffassung darüber, welchen Weg man einschlagen sollte, um ein Jedi-Ritter zu werden, aber wir sind beide hier. Sicher gibt es da draußen Ablenkungen, aber wenn man aktiv ist und Erfolg hat oder scheitert, kann man viele nützliche Dinge lernen, von denen man in ruhiger Selbstversenkung so leicht nichts erfährt. Aber du hast Recht, es ist von Nutzen, über seine Erfahrungen und ihre Folgen nachzudenken. Es fällt mir nur schwer, mich auf Selbstbetrachtungen zu konzentrieren, wenn es da draußen Leute gibt, die in Schwierigkeiten stecken.«
Luke nickte zustimmend. »Corrans Argument ist gut gewählt, Jacen. Ich verstehe, was du sagen willst, und ich verspreche dir, wenn du zu dem Schluss gelangst, den Weg der Selbstbetrachtung beschreiten zu wollen, werde ich dir nicht im Wege stehen.«
Die Augen des Jungen verengten sich misstrauisch. »Da gibt es doch einen Haken.«
»Den gibt es. Ich brauche dich nämlich wirklich. Ich habe mir den gefährlichsten Einsatz selbst vorbehalten, und ich will, dass du mich begleitest. Da du schon mal mit den Yuuzhan Vong zu tun hattest, besitzt du die Erfahrung, auf die ich angewiesen bin. Wir nehmen R2 mit und kehren nach Belkadan zurück, um herauszufinden, was der Agent der Yuuzhan Vong dort anzurichten versucht hat. Das ist eine äußerst wichtige Mission, und ich brauche dich an meiner Seite.«
Corran schnaubte. »Na toll, das bedeutet dann wohl, dass der vorhin erwähnte peinliche Einsatz für mich reserviert ist.«
Jacen warf ihm einen Blick zu. »Wir können ja tauschen.«
»Nein, du würdest nicht tauschen wollen.« Luke streckte eine Hand aus und umfasste den Rand der Tischplatte. »Dir würde der Auftrag, den ich ihm gebe, bestimmt nicht gefallen, und nach allem, was du mir eben gesagt hast, wärst du auch nicht der Richtige dafür. Aber die Belkadan-Mission ist perfekt auf dich zugeschnitten.«
Jacens Züge verschlossen sich einen Moment lang, dann nickte er, wenn auch ein wenig steif. »Ich schließe mich dir vorläufig an, aber mir ist nicht wohl bei der Sache. Ich fürchte, ich werde für niemanden eine Hilfe sein.«
»Das ist nur recht und billig.«
Der Junge senkte den Kopf. »Wenn du gestattest, Onkel Luke, lasse ich euch jetzt allein, damit ihr über Corrans Mission reden könnt.«
»Nein, warte und hör dir an, um welchen Einsatz du fast gebeten hättest.«
Corran verdrehte die Augen. »Das wird anscheinend übler, als ich dachte.«
Luke lachte. »Also gut, Ihnen gebührt die zweitgefährlichste Mission. Es gibt in den Randgebieten ein System, das von den Kartografen des Imperiums mit der Bezeichnung MZX33291 belegt wurde. Ein Pulsar in der Nachbarschaft stört die Kommunikation der einzigen bewohnbaren Welt des Systems. Das Imperium hatte den Planeten aus einem unbekannten Grund zum Sperrgebiet für jedermann erklärt. Aber es existieren Hinweise darauf, dass dort xenoarchäologische Teams am Werk waren, jedoch keine Spur von dem, was sie möglicherweise entdeckt haben.«
»Schön. Und Sie glauben, die Yuuzhan Vong sind dort?«
»Ich weiß es nicht.« Luke zuckte die Achseln. »Die Universität von Agamar hat die geheimen Aufzeichnungen über die fünfte Welt des Systems
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