Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
Augenwinkel sah Anakin drei oder vier weitere Yuuzhan Vong.
Er hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, aber der Krieger erwiderte auf Basic:
»Ich bin Field Commander Sinan Mat und grüße Ihre Tapferkeit, Jeedai. Ich muss Ihnen die Umarmung des Todes im Kampf vorenthalten. Dafür entschuldige ich mich.«
Ein wenig näher, dachte Anakin. Wenn sie mich nicht töten wollen…
»Wollen Sie gegen mich kämpfen, Sinan Mat? Nur wir beide?«
»Das ist mein Wunsch. Aber leider kann er nicht in Erfüllung gehen. Ich bin beauftragt, Sie lebend zu den Gestaltern zu bringen.«
»Tut mir Leid, das zu hören. Und… Nun, diese Sache wäre mir zuwider, wenn Sie nicht aus dem Hinterhalt auf mich geschossen hätten, aber… Verzeihen Sie mir.«
Mat runzelte die Stirn und hob die Hand zum Ohr. »Der Tizowyrm weiß nicht, was das Wort verzeihen bedeutet. Was…« Dann riss er die Augen auf. Der Wald heulte ein Lied des Todes.
Eine ganze Wolke aus Piranhakäfern fiel über den Yuuzhan Vong her. Sinan Mat ließ seine Waffe fallen und versuchte, sein Gesicht mit den Händen zu schützen, aber es löste sich unter gierigen Beißkiefern auf. Die Piranhakäfer verschonten die anderen Yuuzhan Vong nicht, und ein Chorus aus schmerzerfüllten und zornigen Stimmen erklang, begleitet vom Summen der Insekten.
Anakin nahm seinen Stab, humpelte fort und wusste, dass ihn seine Beine nicht mehr lange tragen würden. Er musste sich irgendwo verstecken.
Zehn Minuten später lehnte er sich müde an einen Baum. In der Ferne beendeten die heißhungrigen Piranhakäfer ihre Mahlzeit, und Anakin spürte, wie ihm die Kontrolle über die Macht entglitt. Seine Schulter begriff, was man ihr angetan hatte, und der Schmerz war wie eine brennende Flüssigkeit, quoll über die eine Seite seines Kopfes und die Brust. Jeder Schritt brachte eine Welle aus Schwindel und Übelkeit.
Anakin versuchte den Weg fortzusetzen, aber dazu war er einfach nicht imstande. Mit einem Seufzen sank er aufs Moos, wollte nur ein wenig ausruhen und dann…
Ein Schatten fiel auf ihn. Er blickte nach oben und stellte fest, dass zwei Yuuzhan Vong auf ihn herabsahen. Offenbar gehörten sie nicht zu der Gruppe, die er gerade erledigt hatte.
Anakin nahm seine ganze Kraft zusammen und hielt nach den Piranhakäfern Ausschau, aber sie waren eine ferne, satte Präsenz, die sich von seinem Willen nicht ohne weiteres zu einer weiteren Mahlzeit anlocken ließ.
Ein dritter Krieger kam hinter den ersten beiden aus dem Wald. Er sah irgendwie anders aus. Er war verstümmelt, wie die meisten Yuuzhan Vong, die Anakin gesehen hatte, aber er wirkte noch grotesker. Im Gegensatz zu den beiden anderen kam er mit leeren Händen.
Der Neuankömmling knurrte etwas in seiner Sprache, und die beiden anderen drehten sich um.
Anakin fragte sich, ob er eine Art Traum erlebte. Die ersten beiden Krieger zischten und fauchten Worte, die dem dritten galten.
Der Tonfall erschien ihm vertraut: Auf diese Weise sprachen Yuuzhan Vong über Maschinen oder andere Dinge, die sie für grässlich hielten. Es war der Tonfall der Verachtung.
Für einen Moment schien sich der Neuankömmling unter der Beschimpfung zu ducken, aber dann grinste er boshaft und zeigte dabei spitze Zähne. Er schlug zu, und die Kante seiner behandschuhten Hand traf den einen Krieger am Hals. Der zweite Krieger stieß einen zornigen Schrei aus, senkte den Amphistab und stieß zu. Der Unbewaffnete griff nach dem Stab, sprang hoch in die Luft, trat mit beiden Füßen zu und traf den Angreifer im Gesicht.
Der erste, zu Boden gegangene Krieger kam wieder auf die Beine, die eine Hand an die Kehle gepresst. Der Unbewaffnete griff nach seinem Haar, rammte ihm steife Finger tief in die Augenhöhlen und zog ihn in die Höhe. Der Krieger versteifte sich, und als ihn der Neuankömmling fallen ließ, fiel er auf den Boden und zuckte.
Der zweite Krieger, der einen doppelten Tritt ins Gesicht bekommen hatte, stand nicht wieder auf. Anakin vermutete, dass sein Genick gebrochen war. Nur der unbewaffnete Yuuzhan Vong stand jetzt noch. Er ging neben Anakin in die Hocke und sah ihn aus Augen wie Tümpel voller Algen an.
Er sah krank aus. Die Yuuzhan Vong zeigten ihren Rang durch die Opferung von Körperteilen, aber dieser Mann sah wie ein abschreckendes Beispiel dafür aus. Das Haar hing in feuchten Büscheln herab. Gesicht und Hals zeigten Grind und offene Wunden. Die vielen Narben wirkten angeschwollen und ungesund. Dornige Auswüchse, die wie tote oder
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