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Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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absterbende Implantate aussahen, ragten aus Schultern und Ellenbogen. Verwesungsgestank ging von dem Mann aus.
    Nachdem er Anakin eine Zeit lang gemustert hatte, richtete sich der Yuuzhan Vong auf, trat zu einer der beiden Leichen und griff ihr ins Ohr. Er holte etwas Wurmartiges daraus hervor und schob sich das Geschöpf ins eigene Ohr − beziehungsweise in das eiternde Loch, das einmal sein Ohr gewesen war. Er schauderte, und sein Körper zuckte mehrmals wie von schmerzhaften Krämpfen geschüttelt. Ein wenig Blut rann aus der Ohröffnung.
    Dann drehte sich der Yuuzhan Vong zu Anakin um und streckte die Hand aus. »Ich bin Vua Rapuung, Jeedai. Du wirst mit mir kommen. Ich kann dir helfen.«

18
     
    Die junge Jeedai fiel, und ihr Körper zuckte. Ein gedämpfter Schrei hallte durchs Vivarium.
    »Interessant«, sagte Mezhan Kwaad und beobachtete die Reaktion. »Adept Yim, haben Sie gesehen, dass…«
    »Mir ist nicht klar, was Sie interessant finden, Meister Mezhan Kwaad«, erklang eine Stimme von hinten.
    Nen Yim drehte sich um und nahm sofort eine demütige Haltung ein. Ein anderer Meister hatte das Vivarium betreten, ein so alter, dass die Zeichen seiner Domäne kaum mehr zu erkennen waren. Sein Kopfschmuck bildete eine fragile, wolkenartige Masse, und beide Hände waren die eines Meisters. Gelbe Maa’its ersetzten die Augen. Ein Berateradept begleitete ihn.
    »Meister Yal Phaath«, sagte Mezhan Kwaad. »Wie schön, Sie wieder zu sehen, Greiser.«
    »Antworten Sie mir, Mezhan Kwaad. Was finden Sie an der Agonie dieses Wesens interessant? Die Jeedai ist eine Ungläubige und kann den Schmerz nicht so empfangen wie wir.«
    »Es ist interessant, weil der Schmerzstimulator selektiv auf einzelne Nervenbereiche wirkt«, erwiderte Mezhan Kwaad. »Was wir gerade gesehen haben, ist ein den Yuuzhan Vong unbekannter Reflex. Wir können nun einen Teil des menschlichen Nervensystems untersuchen, der sich von unserem unterscheidet.«
    »Und was nützt das?«, fragte Yal Phaath.
    »Wir können nicht gestalten, was wir nicht kennen«, sagte Mezhan Kwaad. »Diese Spezies ist neu für uns.«
    »Es strapaziert das Protokoll«, sagte der alte Meister. »Was kann entdeckt werden, das noch nicht kodifiziert ist?«
    »Aber, Meister…«, warf Nen Yim ein und zeigte dabei erneut Demut. »Bei einer neuen Spezies…« Sie unterbrach sich, als der Meister den Blick seiner Maa’its auf sie richtete.
    »Sind alle Ihre Adepten so unverschämt?«, fragte er trocken.
    »Das will ich nicht hoffen«, erwiderte Mezhan Kwaad steif.
    Yal Phaath wandte sich an Nen Yim. Sein Kopfschmuck bewegte sich ein wenig und gewann eine matte blaue Tönung. »Adept, was macht ein Gestalter, wenn das Wissen nicht in den Archiven und sakralen Erinnerungen gefunden werden kann?«
    Furcht glitzerte in Nen Yims Nerven. Was konnte der alte Meister mit jenen seltsamen Augen sehen? Die Maa’its sondierten die verborgenen Regionen des Spektrums und auch die Domäne des Mikroskopischen, aber blickten sie noch weiter, bis zu den Sünden, die unter Nen Yims Schädeldecke hockten? Sie zog die Ranken ihres Kopfschmucks zu einem Ball tiefer Demut zusammen. »Dann bitten wir den Höchsten Oberlord, die Götter zu fragen, Meister.«
    »Korrekt. Es gibt keine neuen Spezies, Adept. Alles Leben kommt aus Yun-Yuuzhans Blut, Fleisch und Knochen. Er kennt alle Lebensformen. Wissen kann nicht geschaffen werden; wer so etwas glaubt, ist der Häresie nahe. Wenn die Götter uns kein Wissen gewähren, so aus gutem Grund. Weiteres Streben danach wäre der Versuch, den Göttern Wissen zu stehlen.«
    »Ja, Meister Yal Phaath.«
    »Ich nehme an, dies ist nicht Ihre Schuld, Adept. Es ist Ihre eigene Meisterin, die den Schmerzstimulator so verwendet. Sie unterliegen ihrem Einfluss.«
    Mezhan Kwaad lächelte sanft. »Das Protokoll von Tsong spezifiziert die Anwendung des Stimulators auf diese Weise.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Aber Sie legen das Protokoll sehr großzügig aus, ohne direkt dagegen zu verstoßen. Andererseits… Wer weiß, was ich gesehen hätte, wenn ich etwas später gekommen wäre?«
    »Haben Sie mir etwas vorzuwerfen, Meister?«, fragte Mezhan Kwaad ruhig. »Wenn nicht, könnte man meinen, dass Sie einfach nur neidisch sind, weil Oberlord Shimrra die Domäne Kwaad für die Ehre dieses Gestaltens auswählte.«
    »Ich werfe Ihnen nichts vor, und ich bin auch nicht neidisch. Aber in den letzten Jahren sind immer wieder gefährliche Häresien aufgetaucht, in den meisten

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