Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
der das Universum aus seinem Körper gestaltete. Sie kennen die Wege des Lebens und passen es unseren Erfordernissen an.«
»Bioingenieure? Wissenschaftler?«
Rapuung starrte ihn groß an. »Der Tizowyrm, der für mich übersetzt, erkennt keine Bedeutung in diesen Worten. Ich vermute, sie sind obszön.«
»Schon gut. Es gab einen Jedi namens Miko Reglia. Man hat versucht, seinen Willen mithilfe eines Yammosk zu brechen. Ein weiterer Versuch dieser Art wurde bei einem anderen Jedi namens Wurth Skidder unternommen. Glaubst du, auch Tahiri steht so etwas bevor?«
»Mir ist es gleichgültig, was man mit deiner Jeedai -Freundin vorhat. Aber was du beschrieben hast…« Vua Rapuung schnitt eine Grimasse. »Ich habe einmal einen Gestalter gekannt, der von solchen Dingen sprach, von Kriegern, die glaubten, die Arbeit von Gestaltern leisten zu können, so wie du es geschildert hast. Aber das Brechen eines Willens ist kein Gestalten, sondern eine kindliche Parodie davon. Verstehe: Die Gestalter konstruieren unsere Weltenschiffe. Sie erschaffen die Yammosk. Sie werden nicht versuchen, den Willen deiner Jeedai zu brechen − sie werden sie neu erschaffen.«
Anakin schauderte und erinnerte sich an die Vision einer älteren Tahiri.
Er wusste, was die Yuuzhan Vong aus ihr machen wollten. Und sie würden erfolgreich sein, wenn er, Anakin, versagte.
Was Rapuung anbot, mochte ein grausamer Trick sein, Teil eines teuflischen Plans. Anakin musste dieses Risiko eingehen. Ohne den Rat der Macht konnte er kaum sicher sein, ob der Yuuzhan Vong die Wahrheit sagte oder nicht, aber er durfte jetzt nicht zögern. Er musste von jeder Möglichkeit Gebrauch machen, die ihn näher an Tahiri heranbringen konnte, selbst wenn ihn die Umstände zwangen, jemandem zu trauen, der eigentlich kein Vertrauen verdiente.
»Na schön«, sagte Anakin. »Kehren wir zu einem früheren Punkt zurück. Du hast Damuteks erwähnt.«
»Die sakralen Areale, in denen die Gestalter leben und arbeiten.«
»Wie viele von ihnen gibt es? Und wie viele Gestalter?«
»Ich weiß es nicht genau. Etwa zwölf, die Anfänger mitgezählt.«
»Mehr nicht? Das sind alle Vong auf dieser Welt?«
Rapuung fauchte etwas, das Anakin nicht verstand. Er wirkte nicht in dem Sinne zornig, eher schockiert.
»Nenn uns nie wieder so, nie wieder«, stieß er hervor. »Wie kannst du nur so unwissend sein? Oder willst du uns beleidigen?«
»Diesmal nicht«, sagte Anakin.
»Wenn du das Wort Vong allein benutzt, so ist das eine Beleidigung. Es deutet daraufhin, dass die auf diese Weise benannte Person weder die Gunst der Götter genießt noch die Verwandtschaft der Familie.«
»Entschuldigung.«
Rapuung antwortete nicht und blickte in den Wald.
»Wir sollten aufbrechen«, sagte er. »Ich habe unseren Geruch vor den Spurensuchern verborgen, aber sie werden uns trotzdem bald finden, wenn wir an einem Ort bleiben.«
»Einverstanden«, sagte Anakin. »Aber zuerst… Was glaubst du, wie viele Yuuzhan Vong sind insgesamt auf diesem Mond?«
Vua Rapuung überlegte kurz. »Vielleicht tausend. Und noch mehr Krieger im All.«
»Und wir kämpfen uns einen Weg durch sie alle?«
»War das nicht dein Plan?«, fragte Rapuung. »Bedeutet dir die Anzahl der Feinde etwas?«
Anakin schüttelte den Kopf. »Nur in taktischer Hinsicht. Tahiri ist dort. Ich werde sie finden und befreien, ganz gleich, wie viele Yuuzhan Vong sich mir in den Weg stellen.«
»Nun gut. Kannst du jetzt gehen?«
»Ja, ich kann gehen. Und bald kann ich laufen. Auch wenn es wehtut, ich komme zurecht.«
»Das Leben ist Leid«, sagte Vua Rapuung. »Also lass uns gehen.«
20
Vua Rapuung knirschte mit den Zähnen. »Nein, Unwissender«, knurrte er. »Nicht diesen Weg.«
Anakin sah ihn nicht an, blickte weiterhin an den flüsternden Massassi-Bäumen vorbei und suchte nach Schatten, deren Bewegung nicht zum Wind passte.
Der Yuuzhan Vong und er standen an der Stelle, wo sich der Bergkamm teilte: Ein steiniger Grat wand sich rechts von Anakin schlangenartig nach unten; der andere führte links nach oben. Anakin hatte sich für den zweiten, steilen Weg entschieden.
»Warum?«, fragte er. »Die Suchgleiter befinden sich dort drüben.« Er deutete nach links ins Tiefland.
»Es sind keine ›Gleiter‹«, sagte Rapuung scharf.
»Du weißt, was ich meine.«
»Woher willst du wissen, wo sie sind, wenn du weder die Yuuzhan Vong fühlst noch das für uns gestaltete Leben?«
»Weil ich alles Einheimische im Wald spüre«,
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