Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
kümmert ihr euch dann um die Yuuzhan Vong? Warum schenkt ihr uns überhaupt Aufmerksamkeit?«
»Ihr habt unsere Galaxis angegriffen, Angehörige unseres Volkes getötet und unsere Welten gestohlen. Wie sollten wir uns dann nicht zur Wehr setzen?«
»Ich erwarte von Kriegern, dass sie kämpfen, Schmerz und Tod umarmen, das Lied des Gemetzels mit blutigen Lippen singen. So verhalten sich Yuuzhan Vong, und wir bringen keine Balance, sondern die Wahrheit. Was du beschreibst, ergibt keinen Sinn. Sag mir, gehören die Yuuzhan Vong zur ›dunklen Seite‹, die du erwähnt hast?«
Anakin sah ihn offen an. »Ich glaube schon.«
»Teilt dir das deine magische Macht mit?«
»Nein. Denn…«
»Denn wir existieren nicht in ihr. Sie ist nicht Teil von uns, und wir sind nicht Teil von ihr. Warum also glaubst du, dass wir zur dunklen Seite gehören?«
»Aufgrund eurer Taten«, sagte Anakin.
»Unserer Taten? Wir töten im Kampf. Wie ihr. Wir töten heimlich. Wie ihr. Du kämpfst für dein Volk. Und ich kämpfe für meins.«
»Es ist unsere Galaxis!«
»Die Götter haben sie uns gegeben. Wir erhielten von ihnen den Auftrag, euch die Wahrheit zu bringen. Eure Macht ist für geringere Wesen, für jene, die die Götter nicht kennen.«
»Das akzeptiere ich nicht«, sagte Anakin .
»Und doch möchtest du, dass ich etwas akzeptiere, das ich nicht sehen oder riechen kann? Etwas, von dem du einfach nur sagst, dass es existiert? Glaubst du an die Götter?«
Anakin zögerte und versuchte es noch einmal. »Du hast gesehen, wie ich die Macht benutzt habe.«
»Ich habe gesehen, wie du erstaunliche Dinge vollbracht hast. Ich habe nicht gesehen, dass du etwas geleistet hast, zu dem nicht auch wir Yuuzhan Vong imstande wären. Unsere Dovin-Basale können Planeten bewegen. Unsere Yammosks und selbst der einfache Schimmerer, den du dort in der Hand hältst − sie können von Geist zu Geist sprechen. Ich gebe zu, was ich sehe: dass du über Fähigkeiten verfügst, die mir fehlen. Aber ich teile nicht deinen Aberglauben in Hinsicht auf den Ursprung dieser Fähigkeiten.«
»Dann eben nicht«, erwiderte Anakin hitzig.
»Und was hat das alles mit der Heilung deiner abscheulichen Waffe zu tun?«
»Ein Lichtschwert ist mehr als nur eine gewöhnliche Waffe. Jeder Jedi konstruiert sein eigenes. Die einzelnen Teile werden durch die Macht und den Willen des Jedi miteinander verbunden und ergeben etwas, das größer ist als ihre Summe. Das Lichtschwert wird zu etwas Lebendigem in der Macht.«
»Es besteht aus leblosen Teilen. Es kann nicht leben.«
»Alle lebenden Dinge bestehen aus leblosen Teilen, wenn man tief genug blickt«, erwiderte Anakin. »Nichts ist wirklich leblos. Wie ich schon sagte: Die Macht steckt in allem. Es wird etwas von mir im Lichtschwert sein und etwas vom Schimmerer in mir.«
Vua Rapuung nickte nachdenklich. »Allmählich erkenne ich die Wurzeln eurer scheußlichen Häresie. Ihr verwendet Abscheulichkeiten, weil ihr sie aus irgendeinem Grund für lebendig haltet?«
Anakin erhob sich abrupt. »Ich habe erklärt, was ich beabsichtige. Wirst du dich gegen mich wenden? Rastest du aus, wenn ich mit meinem Lichtschwert gegen Yuuzhan Vong kämpfe?«
Vua Rapuung sah ihn im matten Licht des Schimmerers an. Anakin hörte, wie seine Zähne klickten.
»Die Götter führten mich zu dir«, sagte er schließlich. »Nicht Yun-Shuno, die vieläugige Mutter aller Flenner, sondern Yun-Yuuzhan höchstpersönlich. In einer Vision teilte er mir mit, dass der Jeedai -Ungläubige mit dem Lichtschwert mich zu meiner Rache führen würde. Deshalb bin ich dir bis hierher gefolgt, obwohl mein Instinkt heulend dagegen protestierte. Deshalb habe ich dich nicht getötet, als du die erste Abscheulichkeit verwendet hast. Alle deine Worte klingen wie Lügen für mich. Die Gründe, die du mir eben dafür genannt hast, deine Waffe zu akzeptieren − sie ergeben keinen Sinn. Aber Yun-Yuuzhan hat zu mir gesprochen.«
»Dann akzeptierst du also, was ich dir über die Macht gesagt habe?«
»Natürlich nicht. Ich kann zugeben, dass das, was mir die Sinne präsentieren, wahr ist, ohne deshalb an deine irren Rechtfertigungen glauben zu müssen. Deine Waffe mag für die Götter akzeptabel sein, nicht aber deine Häresie. Heile die Klinge.«
Und damit stapfte Rapuung davon, in die Dunkelheit.
»Und du sagst, meine Worte ergäben keinen Sinn«, seufzte Anakin.
Enttäuschung rührte sich in Anakin, aber er schob sie fort.
Er fühlte den Schimmerer,
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