Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
einen mit Blei verkleideten Container setzte, der von einem Lastenheber transportiert wurde.
Sie bestand darauf, als Letzte zu gehen. Nach dem Kampf hatten sich die drei Jedi wieder mit den anderen Piloten zusammengetan, die Jaina in den Seitengang geschickt hatte, und sie hatten die Woche in ihren Sauerstoffzelten verbracht.
In den Zelten hatte es nichts zu tun gegeben als zu reden, Sabacc zu spielen und zu schlafen. Hin und wieder wechselte der MD-Droide Lowbaccas Bacta-Pflaster. Jaina rebellierte zunächst gegen dieses unstrukturierte Leben − sie war an Tage voller Drills und Schulungen gewöhnt. Sie wollte etwas tun.
Aber es gab nichts zu tun. Schließlich ließ ihre Unruhe nach, und sie fing an, sich zu entspannen Sie schloss sich den anderen Jedi bei ihren Meditationen an, zuerst, um bei Lowies Heilung zu helfen, und dann, weil es ihre einzige Verbindung zu dem Universum außerhalb der Zelte war. Durch die Macht und das Jedi-Geflecht verabschiedete sie sich von ihren Freunden, als diese das Ebaq-System verließen − Kre’feys Flotte sollte wieder zur Verteidigung von Kashyyyk eingesetzt werden, und Bel Iblis kehrte nach Fondor zurück. Bald schon waren die einzigen im System verbliebenen Schiffe die der Schmugglerallianz, die von ihrem Vater kommandiert wurden, diese kleine Kampfgruppe, die die Hälfte ihrer Schiffe bei dem Versuch verloren hatte, die Feinde von Jaina fern zu halten.
Von ihr. So viele waren gestorben, damit sie in Sicherheit war. Die Freunde ihres Vaters, Vale und die drei anderen Zwillingssonnen-Piloten, Vergere … Sie wusste nicht, wie sie jetzt über sie denken sollte.
Und so meditierte sie, entspannte sich langsam und öffnete sich dem Universum. Seiner Pracht und seinen Freuden und ebenso seinen Kümmernissen und seiner Trauer. Manchmal traf sie mitten in einer Situation, wenn sie mit den anderen lachte, plötzlich eine Welle des Kummers, und sie musste sich abwenden und Tränen hinunterschlucken.
Es gab so viele zu betrauern. Die Opfer eines ganzen Krieges.
Die letzte Demütigung bestand darin, in der bleiverkleideten Kiste nach draußen gebracht zu werden, wie ein Päckchen, das ihren Freunden zugestellt wurde. Als sie herauskam, befand sie sich im Frachtraum des Millennium Falken, und der Raum war von Applaus erfüllt.
Das Licht blendete sie. Sie stieg aus der Kiste und mühte sich damit, den Schutzanzughelm vom Kopf zu ziehen. Vor ihr standen ihre Eltern, Jacen, die acht überlebenden Zwillingssonnen-Piloten, Kyp Durron und alte Freunde wie Talon Karrde, Booster Terrik und Lando Calrissian.
Sie waren ihr alle unaussprechlich lieb. Jaina ging im Raum umher und umarmte einen nach dem anderen. Als sie Jacen erreichte, toste die Zwillingsverbindung in ihrem Kopf; die Erinnerungen, die Kameradschaft und die Liebe sangen in ihrem Herzen wie ein ganzer Chor der Anteilnahme.
Ihr Vater, der selbst Tränen wegblinzeln musste, griff in die Tasche und holte ein paar funkelnde Rangabzeichen heraus. »Admiral Kre’fey hat beschlossen, dich zu befördern«, sagte er. »Meinen Glückwunsch, Lieutenant Colonel!«
»Danke.« Ihr Blick fiel auf die Rangabzeichen, die Han an seiner Zivilweste trug, und sie salutierte. »Danke, General.«
Han erwiderte den Salut mit einem beschämten Grinsen. Dann wandte sich Leia ihrer Mutter zu, die neben Han stand und die Arme ausbreitete. Jaina warf sich in die Umarmung und barg das Gesicht am Hals ihrer Mutter.
Das hier wird wirklich schlecht für die Disziplin sein, dachte sie.
Leia strich ihr übers Haar. »Wirst du jetzt ein bisschen Urlaub machen?«, fragte sie.
Jaina lachte, aber die Tränen brannten in ihren Augen. »Weißt du was?«, murmelte sie. »Das Schwert der Jedi zu sein ist wirklich eine Plage.«
Sein Körper zuckte in Erinnerungen an Schmerzen. Bilder von Nadeln und messerartigen Klauen drifteten durch seinen Kopf. Er erinnerte sich an das Kreischen durchtrennter Nerven, das Knirschen von Knochen gegen Knochen, das langsame Austreten von Blut aus einer Wunde.
Er schauderte. Warum war das geschehen? Warum? Er hatte nie jemandem wehgetan.
Er öffnete die Augen, als er ein Geräusch hörte, und vor ihm stand der Beschämte, den schiefen Strichmund zu einem höhnischen Grinsen verzogen.
»Ihre Gäste sind erschienen, Allerhöchster.«
Bei diesen Worten spürte Shimrra, wie seine Macht in ihn zurückfloss, seine Majestät, Selbstbeherrschung und Präsenz. Er saß auf seinem Stachelthron in der Versammlungshalle mit den
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