Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Feiglinge, andere wurden gekauft, wieder anderen hat man vielleicht keine Wahl gelassen. Ich nehme an, die meisten sind Opportunisten, die glauben, auf der Seite der Sieger zu stehen. Aber eins weiß ich: Bisher sind jene, die die Neue Republik verraten haben und mit den Eindringlingen zusammenarbeiten, nicht wirklich bestraft worden.« Das bernsteinfarbene Licht im Raum ließ Kyps Augen glühen. »Ich schlage also vor, dass wir das nun endlich nachholen«, sagte er entschlossen. »Ich schlage vor, dass wir die Friedensbrigade im Zentrum ihrer Macht treffen: Greifen wir Ylesia an, ihren Hauptplaneten, machen wir der Kollaborateurregierung ein Ende und zeigen allen in der Galaxis, dass Kollaboration mit den Yuuzhan Vong doch bestraft wird, und zwar schwer!«
Es gab einen Augenblick des Schweigens, und Jacen wandte sich Jaina zu. Du hattest Recht, dachte er. Tatsächlich der Hutt-Raum.
Corran Horn hob die Hand. »Mit welcher Opposition müssen wir rechnen?«
Kyp drückte ein paar Tasten auf dem Datenpad, und eine Anzahl nacheinander aufgenommener Holos wurde hinter ihm auf die Wand projiziert. »Wir verfügen über keine permanente Geheimdienstpräsenz auf Ylesia«, gab er zu, »aber der profitabelste Exportartikel Ylesias ist Glitzerstim, und mehrere Agenten der Neuen Republik haben sich als Mannschaften von Handelsschiffen ausgegeben und den Planeten so gut wie möglich erkundet. Sie berichten, dass es auf Ylesia nur wenige Yuuzhan-Vong-Krieger gibt − die meisten Vong am Boden scheinen Angehörige der Verwalterkaste zu sein, die der Friedensbrigade helfen, ihre Regierung zu organisieren.
Seit der Eroberung des Planeten gab es im Orbit keine Yuuzhan-Vong-Flotten mehr, obwohl manchmal Flottenelemente der Vong, überwiegend Korallenskipper und ihre Transporter, das Ylesia-System auf dem Weg anderswohin durchqueren. Stattdessen werden wir es mit dem Militär der Friedensbrigade zu tun haben − die Yuuzhan Vong versuchen, die Brigadisten als ›unabhängige‹ Regierung aufzubauen, mit einer eigenen Flotte. Zu diesem Zweck benutzen sie auch die Glitzerstim-Einnahmen, um Söldner anzuwerben. Hier sind die Einschätzungen der Agenten, womit wir es zu tun bekommen werden.«
Mehr Zahlen erschienen auf dem Schirm. »Es sind also überwiegend Sternjäger, ein gemischter Haufen«, fuhr Kyp fort. »Sie haben etwa ein Dutzend Großkampfschiffe − der Geheimdienst denkt, dass sie sich wahrscheinlich an Orten wie Gyndine und Obroa-skai im Raumdock befanden, als die Vong sie eroberten. Die Vong haben dann die Reparaturen mithilfe von Sklaven beendet und die Schiffe ihren Alliierten übergeben.«
»Es sieht einfach aus«, flüsterte Tahiri. »Aber ich glaube nicht mehr, dass irgendetwas ›einfach‹ ist.«
Jacen nickte. Er konnte sich auch nicht dazu überwinden, daran zu glauben.
Kre’fey erhob sich von seinem Sessel. »Hervorragend, Meister Durron!«, dröhnte er. »Ich werde diesem Unternehmen Flottenmittel zur Verfügung stellen, Abfangschiffe eingeschlossen − genug, um dafür zu sorgen, dass diese sogenannte Flotte nicht entkommen kann! Fünfzehn Sternjägerstaffeln! Drei Gruppen Großkampfschiffe − wir werden dem Feind drei zu eins überlegen sein!« Er hob eine weiß bepelzte Hand und bog drei Finger, als finge er die feindliche Flotte in seiner Faust. »Und dann werden wir die feindliche Hauptstadt aus der Umlaufbahn dem Erdboden gleichmachen.«
Jacen spürte das Zögern jedes einzelnen Jedi im Raum. Selbst auf Kyp Durrons Gesicht zeigte sich Unsicherheit.
Tahiri meldete sich sofort zu Wort. »Was ist mit zivilen Opfern?«
Kre’fey machte eine abfällige Geste. »Die Bevölkerung von Ylesia ist weit verstreut«, sagte er. »Die Zivilisten waren Sklaven der Hutts und arbeiteten in Glitzerstim-Packanlagen überall in ländlichen Gebieten. Und jetzt sind sie Sklaven der Vong − oder der Friedensbrigade, das ist schwer zu sagen. Der Ort, den die Friedensbrigade als Hauptstadt nutzt, hieß einmal Colony One, aber nun nennen sie ihn Peace City, und dort gibt es nur wenige Sklaven. Die meisten Einwohner der Stadt sind Kollaborateure und daher schuldig.«
Kyp Durron warf einen ernsten Blick auf sein Datenpad. »Die letzten Berichte zeigen, dass es überall in der Stadt Sklavenunterkünfte gibt. Sie bauen Paläste für die Anführer der Friedensbrigade und ein Gebäude, in dem ihr Senat tagen soll.« Er hielt inne. »Und sie haben Erdarbeiten für einen sehr großen Bunker durchgeführt, für den Fall einer
Weitere Kostenlose Bücher