Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
trat an die Sichtluke. Der Kommandant der Renegaten-Staffel trug eine abgetragene Colonel-Uniform, die noch aus dem Krieg gegen das Imperium stammte.
»Yavin«, sagte er, »Bimmiel, Dathomir … irgendwo da draußen.«
Ein höfliches Zischen signalisierte Widerspruch. »Wir dürfen den Feind hinter uns nicht vergessen«, sagte Saba Sebatyne. »Wenn wir Bimmisaari und Kessel einnehmen, können wir die Front des Feindes aufbrechen.«
»Das würde zu einer großen Schlacht führen«, wandte Corran seinerseits ein. »Dafür haben wir nicht die Kraft.«
»Noch nicht …«, sagte Jaina, und durch ihre Zwillingsverbindung spürte Jacen, wie sie ihre Berechnungen wieder und wieder durchging. Sie hatte wahrscheinlich alles bis zu dem Tag berechnet, an dem die Neue Republik die Kraft haben würde, in die Offensive zu gehen, und konnte es kaum erwarten.
Das Schwert der Jedi wollte tief ins feindliche Herz dringen.
Der Shuttle flog in die Andockbucht der Ralroost und ließ sich auf seinen Landevorrichtungen nieder. Der Droidenpilot, ein Metallkopf mit Torso, der mit der Instrumentenkonsole verbunden war, öffnete die Türen. Er drehte den Kopf um hundertachtzig Grad und sah sie an.
»Ich hoffe, Sie hatten einen guten Flug. Bitte seien Sie beim Aussteigen vorsichtig.«
Die vier Jedi stiegen aus dem Shuttle auf Admiral Kre’feys makelloses Deck. Überall waren Leute in Hovercarts unterwegs, oder sie arbeiteten an den Sternjägern. Die meisten waren Bothans, aber es gab auch eine Anzahl Menschen und andere Spezies der Galaxis. Jacen fiel plötzlich auf, dass er als Einziger keine militärische Uniform trug.
Sie gingen auf die verstärkten Tore zu, von denen aus sie zum Kommandozentrum des Schiffs gelangen würden. Über den offenen Toren war ein Schild angebracht:
WIE KANN ICH DEN VONG HEUTE SCHADEN?
Das war, was Admiral Kre’fey als seine Frage Nummer eins bezeichnet hatte − jeder unter seinem Kommando sollte sie sich jeden Tag stellen.
In ein paar Minuten, dachte Jacen, würde er eine Antwort auf diese Frage erhalten.
Er reckte den Kopf, als sie durch die Tore gingen, und entdeckte auf der anderen Seite Kre’feys Frage Nummer zwei.
WIE KANN ICH MEINER EIGENEN SEITE HELFEN, STÄRKER ZU WERDEN?
Diese Frage zu beantworten, würde sich als ein wenig schwieriger erweisen.
Die vier Jedi meldeten sich bei Snayd, Admiral Kre’feys Adjutanten, der sie in einen Konferenzraum brachte. Jacen betrat den Raum als Letzter, und in dem trüben Licht sah er als Erstes den Bothan-Admiral Traest Kre’fey, der durch seine ungewöhnliche Fellfarbe − das gleiche strahlende Weiß wie am Rumpf der Ralroost − auffiel. Als Jacens Augen sich der Dunkelheit im Raum angepasst hatten, konnte er auch andere Offiziere erkennen, darunter General Farlander und eine Gruppe von Jedi, die auf dem Kreuzer untergebracht war: Alema Rar, Zekk und Tahiri Veila. Jacen spürte ihre wohlwollende Präsenz, ihre Grüße in der Macht, und er sandte seine ebenso warmherzige Antwort.
»Ich grüße Sie!« Kre’fey erwiderte den Salut der drei Jedi-Offiziere und trat vor, um Jacen die Hand zu schütteln. »Willkommen auf der Ralroost, junger Jedi.«
»Danke, Admiral« Anders als andere Kommandanten hatte Kre’fey in der Vergangenheit nichts dagegen gehabt, mit Jedi zusammenzuarbeiten, und er hatte Luke Skywalker kürzlich sogar gebeten, ihm mehr Jedi-Krieger zu schicken.
»Ich hoffe, Sie werden uns bei unserem nächsten Einsatz helfen können«, sagte der Admiral. »Deshalb sind wir hier, Sir.«
»Gut!« Kre’fey wandte sich den anderen zu. »Bitte setzen Sie sich. Wir werden anfangen, sobald Meister Durron zu uns stößt.«
Jacen setzte sich auf einen Stuhl neben Tahiri Veila, und das weiche, glatte Leder schien ihn geradezu zu umarmen. Die kleine blonde Jedi lächelte schüchtern. Ihre nackten Füße baumelten ein Stück über dem Teppich unter ihr.
»Wie geht es dir?«, fragte er.
Ein nachdenklicher Ausdruck trat in ihre großen Augen. »Es geht mir gut«, antwortete sie schließlich. »Das Geflecht hilft sehr dabei.«
Die leidenschaftliche, impulsive Tahiri hatte Jacens Bruder Anakin geliebt und war bei Myrkr Zeugin von Anakins Heldentod geworden. Die Verzweiflung darüber hatte ihr leidenschaftliches Wesen beinahe verlöschen lassen. Sie hatte sich in sich selbst zurückgezogen, und ihre Impulsivität war verschwunden. Jacen saß nun neben einer beunruhigend stillen jungen Frau.
Es war Saba Sebatyne gewesen, die reptilische
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