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Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance

Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance

Titel: Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Ich bin frei für Heirat.«
    »Seid Ihr sicher?«, fragt sie eifrig. »Solche Papiere können aufgesetzt werden, ohne dass ein junges Mädchen weiß, welche Pläne damit verfolgt werden. Niemand könnte Euch Vorwürfe machen, wenn Ihr darüber nicht genau Bescheid wüsstet. Ihr könnt es mir ruhig sagen. Habt Vertrauen. Sagt mir die Wahrheit.«
    »Sie wurde gelöst«, sage ich, auf Deutsch, und Lotte übersetzt. »Ich weiß, dass die Verlobung gelöst wurde. Sie war der Wille meines Vaters, nicht jedoch meines Bruders. Nachdem mein Vater krank wurde und starb, bestimmte mein Bruder über mich, und die Verlobung wurde gelöst.«
    »Warum habt Ihr dann das Dokument nicht?«
    »Mein Bruder«, beginne ich. »Mein unkluger Bruder ... Meinen Bruder kümmert mein Wohlergehen herzlich wenig«, fahre ich fort, und Lotte übersetzt. »Und da mein Vater erst vor Kurzem gestorben und meine Mutter so verzweifelt ist, hatte er wohl zu viel zu tun. Das Dokument, in dem die Annullierung bestätigt wird, liegt in unserem Urkundenzimmer. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, aber er muss vergessen haben, es zu schicken. Es gab so viel zu tun.«
    »Wenn Ihr auch nur den geringsten Zweifel hegt, müsst Ihr es mir sagen«, mahnt sie. »Dann kann ich Euch raten, was wir tun sollen. Ihr erkennt an der Tatsache, dass ich zu Euch komme und Euch Rat gebe, dass ich absolut loyal bin. Sollte aber nur der Hauch einer Möglichkeit bestehen, dass Euer Bruder dieses Dokument doch nicht besitzt, dann müsst Ihr es mir sagen, Lady Anna, Ihr müsst es mir zu Eurer eigenen Sicherheit sagen. Danach werde ich überlegen, was zu tun ist.«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich danke Euch für Eure Fürsorge, aber das ist nicht nötig. Ich habe die Papiere mit eigenen Augen gesehen, und meine Gesandten ebenfalls. Es gibt keinen Hinderungsgrund. Ich weiß, dass ich frei bin, den König zu heiraten.«
    Sie nickt, es wirkt jedoch so, als warte sie immer noch auf etwas. »Das freut mich.«
    »Und ich will den König heiraten.«
    »Falls Ihr nun, nachdem Ihr ihn kennengelernt habt, diese Ehe abwenden wolltet, so könntet Ihr es tun«, sagt sie sehr leise. »Jetzt ist die Gelegenheit dazu. Wenn Ihr ihn nicht mögt, könnt Ihr wieder heimkehren, ohne dass man etwas dagegen einwenden kann. Ich könnte Euch hierin behilflich sein. Ich könnte ihnen sagen, dass Ihr nicht sicher wäret, dass Ihr möglicherweise durch eine frühere Verlobung gebunden wäret.«
    Ich entziehe ihr meine Hände. »Ich will gar nicht entkommen«, sage ich schlicht. »Dies ist eine große Ehre für mich und mein Land, und eine große Freude für mich.«
    Sie sieht mich zweifelnd an.
    »Wirklich«, bekräftige ich. »Ich sehne mich danach, Königin von England zu sein. Ich beginne, dieses Land zu lieben, und ich will hier leben.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, bei meiner Ehre.« Ich zögere, und dann nenne ich ihr den Hauptgrund. »Ich war nicht sehr glücklich zu Hause. Man schätzte mich gering und behandelte mich schlecht. Hier kann ich jemand sein. Ich kann Gutes bewirken. Zu Hause werde ich nie mehr sein als eine ungeliebte Schwester.«
    Sie nickt. So viele Frauen kennen das: Sie sind nur im Wege, während die Männer ihre wichtigen Angelegenheiten erledigen.
    »Ich will meine Chance bekommen«, erkläre ich. »Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, die Frau zu werden, die ich sein kann. Nicht das Geschöpf meines Bruders oder die Tochter meiner Mutter. Ich will hierbleiben und mein Dasein ausfüllen. Ich will eine freie Frau sein.«
    Sie schweigt einen Augenblick. Ich bin über die Tiefe meines Gefühls überrascht. »Ich will eine eigenständige Frau sein«, füge ich hinzu.
    »Eine Königin ist niemals frei«, entgegnet sie.
    »Aber sie ist mehr als die ungeliebte Schwester eines Herzogs.«
    »Das mag wohl sein«, gesteht sie zu.
    »Ich nehme an, der König ist wütend auf meine Gesandten, weil sie die Papiere vergessen haben?«, frage ich.
    »Das ist er gewiss, denke ich«, sagt sie, während ihr Blick unruhig zur Seite gleitet. »Aber sie werden ihr Wort geben, dass Ihr frei seid, und dann wird sich alles ordnen, da bin ich sicher.«
    »Die Hochzeit wird also nicht verschoben?« Die Heftigkeit meiner Gefühle überrascht mich. Ich bin so überzeugt davon, vieles für dieses Land tun zu können, ihm eine gute Königin sein zu können, dass ich ohne Verzug anfangen will.
    »Nein«, erwidert sie. »Die Gesandten und der Kronrat des Königs werden die Schwierigkeiten lösen. Da bin ich

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