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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ließ seine Waffe aufbrüllen. Die Boskonier hatten die Flecken an der Wand bemerkt und sofort reagiert. Sie versuchten verzweifelt, die Stellung zu wechseln, um vor Kinnisons Angriff geschützt zu sein und ihre eigenen Waffen zum Einsatz zu bringen. Sie hatten es fast geschafft. Mit dem ersten Schuß erwischte Kinnison einen der Boskonier. Der Hagel der Geschosse riß den Mann von den Füßen und setzte ihn außer Gefecht. Mit zwei weiteren Salven entledigte er sich der gegnerischen Projektoren und ihrer Schützen, so daß der Kampf jetzt gleich stand. Kinnison wußte, daß sich die beiden gleichwertigen Maschinengewehre stundenlang beschießen konnten, ohne daß eine Entscheidung herbeigeführt wurde. Er konnte jedoch einen entscheidenden Vorteil für sich verbuchen, den er ausnutzen mußte. Da er der Wand sehr nahe war, konnte er tiefer nach unten zielen als der Boskonier. Auf diese Weise vermochte er die vorderen Klammern anzuvisieren, die das gegnerische Maschinengewehr am Boden verankerten und die für eine solche Belastung nicht gebaut waren. Erst löste sich die eine Klammer, dann die zweite. An die hinteren Klammern kam er nicht heran, doch er wußte sich zu helfen. Er zielte auf die Oberkante des Dureum-Schildes. Die Wucht des Aufpralls hob die zerschossenen Klammern vom Boden ab, und das ganze Maschinengewehr wurde, von den hinteren Klammern noch am Boden gehalten, in die Höhe gehoben und nach hinten geworfen. Eine kurze Salve genügte, um den nun ungeschützten letzten Boskonier unschädlich zu machen.
    Kathryn seufzte erleichtert auf. Soweit sie »sehen« konnte, waren sie im Hypertunnel noch immer allein. »Bravo, Paps!« sagte sie für sich. »Wenn er jetzt vernünftig ist und über seine Situation ein wenig nachdenkt, müßte er erkennen, daß uns jeden Augenblick etwas entgegenkommen kann. Wir müssen sofort umkehren.«
    Kinnison dachte jedoch nicht an die Gefahren, die in dem Hypertunnel noch auf ihn lauern mochten. Allerdings verspürte er auch nicht den Wunsch, mit einem boskonischen Schiff mitten in einem boskonischen Stützpunkt herauszukommen. Außerdem war er bereits einmal dadurch in ein unbekanntes Universum hinausgestoßen worden, daß jemand einen Hypertunnel abschaltete, in dem er sich gerade befand. Und dieses eine Mal war bereits zuviel gewesen. Aus diesem Grunde wollte er so schnell wie möglich in sein eigenes Kontinuum zurückkehren. Er eilte also in den Kontrollraum und wendete das Schiff.
    Hinter ihm folgte Kathryn seinem Beispiel und flog ihm nun voran – der Heimat entgegen. Sie verließ den Tunnel noch vor dem Endpunkt und veranlaßte einen Evakuierungsalarm. Sie wußte, das Kinnison den Tunnel nur an seinem Endpunkt verlassen konnte und also mitten in dem Gebäude materialisieren mußte. Sie hatte schon von den Folgen gehört, die sich ergeben konnten, wenn zwei feste Objekte gleichzeitig denselben dreidimensionalen Raum beanspruchten – aber sie legte keinen Wert darauf, Zeugin eines solchen Ereignisses zu werden. Sie harrte nur aus, um ihren Vater zu helfen. Sie wußte nicht, ob sich etwas in dem Tunnel befand. Doch wenn das der Fall war, und wenn die Boskonier ihrem Vater sogar in den dreidimensionalen Raum folgen konnten, mußte sie zur Stelle sein.
    Kinnison, der das boskonische Schiff an der Schwelle zum normalen Raum zum Stillstand brachte – in der Zwischenzone, in der nur das Dureum in beiden Universen fest war –, hatte sich bereits eingehend mit dem Problem der Landung beschäftigt. Das Schiff war zwar ziemlich klein, paßte aber trotzdem in keinen normalen Korridor. Die Wände des Gebäudes waren außerdem dick und stahlverstärkt, während die Hülle des Schiffes aus Spezialmetallen bestand. Er wußte nicht, was passieren würde, wenn Metall innerhalb von Metall zu materialisieren versuchte, und hatte auch keine Lust, dieses Erlebnis nachzuholen. Abgesehen davon befanden sich außer verschiedenen Atommeilern zahlreiche Explosivgeschosse an Bord, und es bestand die Gefahr einer unkontrollierbaren Explosion.
    Notdürftig hatte er sich eine Fernbedienung zu den Kontrollen des Schiffes geschaffen, das er jetzt vorsichtig so in die Endzone des Tunnels manövrierte, daß die Dureum-Plattform auf der Höhe des Korridorfußbodens lag. Dann neutralisierte er die Kontrollen und rannte los. Kopfüber tauchte er durch die substanzlosen Wände des Raumschiffes, das sofort hinter ihm verschwand.
    Die Zwischenzone wirkte mit voller Gewalt auf ihn ein. Die Nebenerscheinungen

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