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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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Kögel war schon wieder in meiner Wohnung. Und ich hatte noch nicht einmal eine Freundin, bei der ich für eine Weile unterkriechen und mich ausweinen konnte.
    Irgendetwas musste sich ändern. Aber was und vor allem wie?
    In meinem Alter noch eine passende Partnerin zu finden würde sich wohl als ausgesprochen schwierig gestalten.
    Eine ältere kam nicht in Frage. Ich wollte nicht so wie Kögel mit einer nörgelnden Mami den Rest meiner Tage verbringen.
    Eine Gleichaltrige. Nein danke. Die hatte den hormonellen Rubikon bereits überschritten und wahrscheinlich schon Enkel, auf denen sie bevorzugt herumgluckte.
    Was blieb da noch?
    Peter, du bist hier der Armleuchter, gestand ich mir ein. Aber es half nichts. Zuerst musste mir etwas einfallen, den Kommissar loszuwerden, um wenigstens in meinen vier Wänden Ruhe zu haben.
    Die Wohnungstür war nur angelehnt. Im Gang brannte Licht.
    Schon wieder jemand, der meine Räume durchsuchte? Mein Gehirn fuhr auf höchste Frequenz hoch und suchte fieberhaft danach, wie ich mich zur Wehr setzen konnte. Dieses Mal würde ich mich wehren. Dazu war ich fest entschlossen.
    Aber bis auf ein paar Kleiderbügel an der Garderobe fielen mir keine kurzfristig erreichbaren Gegenstände ein.
    »Ist hier jemand?«, hörte ich mich wie ein Fremdling vor meiner eigenen Wohnung jammern.
    Der Lichtkegel der Esstischlampe warf einen massigen Schatten in den Flur.
    »Peter, sind Sie das?«, kam eine mir bekannte Stimme aus dem Wohnraum.
    Der Schatten kam auf mich zu und grinste entschuldigend.
    »Tut mir leid, dass ich hier einfach eingedrungen bin. Aber in der Redaktion waren Sie nicht, Ihr Handy geht nicht, und ich konnte schlecht die ganze Nacht vor der Tür warten.«
    Joshua streckte mir seine Pranke zur Begrüßung hin.
    »Wa ... was wollen Sie denn hier?«, versuchte ich meine Überraschung in den Griff zu bekommen. Aber das gelang mir erst nach einem doppelten Whisky.
    »Haben Sie Probleme damit?« Joshua deutete auf das Glas und setzte sich an den Esstisch.
    »Geht Sie das etwas an?«, fauchte ich zurück.
    Wer hatte es schon gerne, auf seine Schwächen hingewiesen zu werden. Ich litt unter der Berufskrankheit der Journalisten, Ärzte und Politiker. Nüchtern war das alles nicht zu ertragen.
    »Entschuldigung«, murmelte Joshua. »So war das nicht gemeint. Ich soll Sie von Hannah grüßen. Sie kommt nächste Woche wieder nach Köln.«
    »Warum ist sie dann erst mit den ganzen Zeitungen und Unterlagen abgehauen? Was wollen Sie hier in meiner Wohnung? Das ist Einbruch und in Deutschland strafbar«, giftete ich und schenkte mir nach.
    Der Koloss lehnte sich zurück, lächelte milde und legte seine Hände flach auf den Tisch.
    Mir fiel das erste Mal auf, dass er am linken Ringfinger das gleiche Symbol trug, das Hannah in Form eines Anhängers um den Hals hatte.
    Ein Dreieck mit zehn winzigen Diamanten.
    »Wir brauchen Ihre Hilfe. Es läuft einiges aus dem Ruder.« Seine Stimme klang ruhig, fast wie ein Selbstgespräch.
    »Wer ist wir und was läuft aus dem Ruder?«, schob ich unbeabsichtigt scharf nach.
    Joshua beugte sich vor und faltete die Hände auf der Tischplatte wie zum Gebet. »Wir sind die Loge, und damit Sie verstehen, was schief läuft, muss ich Sie bitten, mir zu schildern, was Ihnen Senator Goldrausch vor seinem Ableben erzählt hat. Danach werde ich Ihnen die Zusammenhänge erklären.«
    Mein Reflex war drauf und dran, die Bekanntschaft mit dem Senator zu leugnen, aber die Logik sagte mir, dass dies keinen Zweck haben würde.
    »Sie beschatten mich?«
    Joshua nickte. »Ja, zu Ihrem Schutz.«
    »Wozu benötige ich einen Schutz?«
    »Weil Sie in Lebensgefahr sind«, flüsterte er mit gepresster Stimme.
    Ich schüttelte den Kopf. Das war doch nur eine Finte, um an Informationen zu kommen, die die Loge offensichtlich nicht hatte.
    »Blödsinn«, knurrte ich ungehalten. »Wer sollte mich warum umbringen?«
    »Weil Ihr letzter Artikel keine gute Idee war«. Joshua lehnte sich wieder zurück und hakte die Daumen in den Hosenbund. »Sie sind unwissentlich ein paar Leuten zu nahe gekommen, die keinen Spaß verstehen.«
    »Kennen Sie den Spruch«, ich beugte mich über den Tisch und suchte Augenkontakt, »um Schlangen aufzuscheuchen, muss man auf den Busch klopfen?«
    Er lächelte süffisant. »Dann sollte man aber auch wissen, was man mit denen macht, wenn sie sofort zum Angriff übergehen. Aber gut. Ich erkläre Ihnen die Situation. Dann berichten Sie über den Senator.

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