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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Anscheinend war’s keine einvernehmliche Scheidung.«
    »Ich nehm mal an, jemand geht die Unterlagen der Firma durch, um rauszufinden, ob es eine Verbindung zwischen Ellis, Darbyshire und Perry gibt?«
    »Gerade in diesem Augenblick ist ein Team auf dem Weg nach Cheshire. Da ist noch eine andere Sache: Wir haben endlich den Bericht der Toxikologie über Darbyshire.«
    »Und?«
    »Spuren von GHB im Blut. Dazu noch PCP.«
    Foster kannte »Liquid Ecstasy« oder »GHB«, als das es merkwürdigerweise auf der Straße bekannt war. Ursprünglich hatte man es als Narkosemittel bei Operationen benutzt, bevor es sich rumsprach und immer mehr Leute es zum Abnehmen schluckten. Dann benutzten es Klubgänger, die von Ecstasy die Nase voll hatten und einen neuen Kick suchten. Der weit verbreitete Gebrauch hatte zu einem weiteren, wesentlich übleren Verwendungszweck geführt, nämlich als »Vergewaltigungsdroge«, mit der man das Opfer schachmatt setzte und in einen komaähnlichen Zustand versetzte. Heutzutage kam man gut an die Droge heran, deshalb kündigte diese Entdeckung keinen Durchbruch an. Aber wenigstens brachte es etwas Licht in die Vorgehensweise des Killers.
    »Genug, um ihn umzubringen?«, wollte er wissen.
    »Nein. Das reichte nur, damit er für ein paar Stunden das Bewusstsein verliert. Williams und sein Team sind jetzt im Pub, und sie scheinen sich vorgenommen zu haben, jeden in London aufzustöbern, der GHB nimmt.«
    Davon gibt es bestimmt jede Menge. GHB bevorzugten nicht nur jene, die zu hässlich, schüchtern oder pervers waren, um beim anderen Geschlecht zu landen, wenn sie das
Objekt ihrer Begierde nicht vorher bewusstlos machten, sondern auch Klubbesucher, die ihre Hemmungen verlieren wollten.
    »Ergibt Sinn«, sagte er schließlich. »Was Neues über die anderen beiden?«
    »Sie schätzen, der Ellis-Bericht kommt gleich morgen früh und übermorgen der über Perry, aber Harris erzählt jedem, dass er ihnen eine Rakete in den Arsch gesteckt hat, damit er die Berichte heute noch kriegt.«
    »Dann bis morgen. Rufen Sie mich an, wenn es sonst noch was Neues gibt.«
    Foster klappte sein Handy zu.
    »Und?«, fragte Heather.
    »Seine Exfrau hat bestätigt, dass es sich bei dem Obdachlosen um Ellis handelt. Wenn der Zeitpunkt, an dem man ihn zuletzt gesehen hat, korrekt ist, dann hatte der Killer ihn zwei Monate lang in seiner Gewalt. Darbyshire wurde positiv auf GHB getestet. Das erklärt, warum er in der Lage war, Ellis so lange gefangen zu halten. Puh, da brauchte er’ne ganze Lkw-Ladung mit GHB.«
    Das erklärte auch die Liegemale. Er lag die ganze Zeit auf dem Rücken.
    »Er hat ihn pausenlos mit Drogen abgefüllt und ruhiggestellt? Aber Perry hat er nur etwas länger als einen Tag festgehalten und Darbyshire nur einige Stunden.«
    Foster zuckte mit den Schultern. »Vielleicht war der Tag, an dem er ihn gekidnappt hat, der einzige, an dem er nach Cheshire kommen konnte. Vielleicht musste er wegen des Jobs oder etwas anderem die meiste Zeit in London sein.« Foster wusste, dass er auf der richtigen Spur war. »Oder er musste an diesem Tag beruflich nach Cheshire und dachte, er könnte diese Gelegenheit nutzen.«

    Nigel schwieg und starrte wie hypnotisiert auf den riesigen Schirm seines Mikrofilmlesegeräts.
    »Was haben Sie bis jetzt?«, fragte ihn Foster.
    Nigel blickte weiter auf den Schirm und verzog das Gesicht.
    »Nicht viel mehr als das, was wir eh schon wissen. Jedenfalls nichts über die Morde.«
    Foster spürte einen Anflug von Ärger. Nigel hatte ihm gesagt, die Times sei die beste Quelle für eine vertrauenswürdige Berichterstattung über die Morde und ihr gerichtliches Nachspiel.
    »Eine Sache habe ich allerdings. Die Times , die sich normalerweise zurückhält, brachte drei Leitartikel, in denen die Polizei scharf kritisiert wird, auch einen am Tag von Fairbairns Festnahme. Diese Morde waren in aller Munde. Selbst in der Fragestunde des House of Commons kam die Polizeiermittlung zur Sprache. Der Verhaftete wurde in einem Bericht auch als ›Wahnsinniger‹ beschrieben.«
    Foster wusste nicht, was daran wichtig sein sollte. Der Kerl hatte fünf Leute in zwei Wochen abgeschlachtet. Das konnte man wohl kaum als vernünftiges Verhalten bezeichnen.
    »Damals hat man Geisteskrankheiten ganz anders klassifiziert«, fuhr Nigel fort. »Ab 1871 ist in den Ergebnissen der Volkszählung vermerkt, ob jemand wahnsinnig, schwachsinnig oder ein Idiot war. Letzteres bedeutete, dass man als kongenial verrückt

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