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Das Erbe des Greifen

Titel: Das Erbe des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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sehen ist ihnen eine Labsal, darin folgen sie dem Weg der Dunkelheit.« Er schüttelte den Kopf. »Wir dürfen nicht erwarten, dass sie das Gute wollen.«
    »Sie wollen, dass man sie hasst?«, fragte Argor.
    »Sie wollen, dass man sie fürchtet. Es verleiht ihrem Gott Stärke. Wenigstens glauben sie das.«
    Argor schüttelte den Kopf.
    »Wofür? Welchen Nutzen hat es, alles zu zerstören?«
    »Bei Gelegenheit werde ich Darkoth einmal danach fragen«, sagte Knorre grinsend.
    In dem Moment sprang die Tür zur Küche auf. Sera Leonora trat ein und streifte hastig ihren Umhang ab. Sie war außer Haus gewesen, und niemand von ihnen hatte sie so früh zurückerwartet. »Ich weiß nicht, wann du Darkoth das nächste Mal persönlich sehen wirst«, sagte sie zu Knorre. »Aber du kannst ja seinen Hohepriester fragen. Lord Daren ist gerade auf dem Weg zur Burg … und das kann nichts Gutes bedeuten!«
    Sie hatte kaum ausgesprochen, da begannen in der Ferne Glocken zu läuten. Erst eine, dann eine zweite, dann folgten weitere.
    »Es sieht so aus, als brauchten wir auf die Antwort vom Grafen nicht mehr zu warten«, sagte Sina entschlossen.
    »Du hast Recht. Es ist so weit«, verkündete Knorre und stand auf. Er beugte sich zu Argor hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Jetzt beginnt der Krieg auch hier. Freund Argor, seid Ihr immer noch darauf erpicht, in den Kampf zu ziehen?«
    »Ich werde meinen Beitrag leisten«, antwortete der Zwerg entschlossen.
    »Dann solltet Ihr Euch nun rüsten«, meinte Knorre und sah zu den beiden Frauen hinüber. »Und Gleiches gilt für euch!«
    Die beiden Frauen sahen einander kurz an, dann nickte Leonora zustimmend. »Ich denke, es ist an der Zeit, mit dem Versteckspiel aufzuhören«, sagte sie.
    »Gut!«, erwiderte Sina lächelnd. »Wir haben schließlich lange genug darauf gewartet!«
    »Das ist kein Spiel, Sina«, warnte Knorre.
    »Das weiß ich«, antwortete sie. »Aber ich habe oft von diesem Tag geträumt, und ich bin froh, dass er nun gekommen ist.«
    »An solchen Tagen ist sterben einfacher als leben.«
    Sina trat an ihn heran und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich weiß, Knorre. Aber wir müssen diesen Weg gehen, um endlich Frieden zu finden.«
    »Ich hoffe, du behältst Recht«, erwiderte er leise und wandte sich dann an Argor. »Hast du noch den Handschuh?«
    »Natürlich habe ich ihn noch«, antwortete Argor. »Ich behüte, was Ihr mir anvertraut! Sagt, Sera«, wandte er sich dann an Leonora, »habt Ihr zufällig einen schweren Hammer im Haus?«
     
    Als sie das Haus verließen, verstand Argor, was Leonora damit gemeint hatte, als sie sagte, dem Versteckspiel ein Ende setzen zu wollen: Beide Frauen trugen dunkelblaue Umhänge und darunter Rüstungen aus verstärktem Leder, bewaffnet waren sie mit leichten Schwertern. Knorre hatte seine weiße Robe umgelegt und führte den Stab mit sich, und Argor war mit einem Hammer ausgerüstet, der ihm allerdings zu leicht erschien. Leonora und Knorre gingen voran, Sina und an ihrer Seite Argor folgten ihnen. Besonders schnell konnten sie nicht marschieren, denn das verletzte Bein bereitete Knorre noch immer Schmerzen.
    Sie hatten den Hinterausgang genommen, der auf eine schmale Gasse führte. Bis auf einen alten Mann, der mit einem Stock im Unrat der Straßenrinne stocherte, war weit und breit niemand zu sehen. Es dauerte nicht lange, bis sie den ersten Kampflärm hörten. »Wohin gehen wir?«, fragte Argor an Sina gewandt, als Leonora in eine verwinkelte Gasse einbog.
    »Zu einem Rosengarten, der an die Burg angrenzt. Die Frau des Grafen legte ihn vor vielen Jahren an, er liegt versteckt in einem ruhigen Winkel zwischen Stadtmauer und Burggraben. Eine schmale Brücke aus Holz führt über den Graben hinweg zu einer kleinen Tür, die der Graf damals für seine Frau in die Burgmauer stemmen ließ. Auch der Garten ist von einer hohen Mauer umgeben, sodass kaum jemand von seiner Existenz weiß. Aber es gibt eine kleine versteckte Tür zum Garten, und Mutter und ich wissen, wie man sie öffnet.« Sie sah nach vorne zu Knorre, der mit schmerzverzerrtem Gesicht sein Bein rieb. »Wenn es nötig ist, können wir auch über die Mauer klettern, aber ich glaube, so dürfte es einfacher sein.«
    »Ist der Garten denn nicht bewacht?«, fragte Argor verwundert.
    »Das ist nicht nötig. Denn die Tür in der Burgmauer ist sehr stabil und trickreich geschützt.«
    »Dennoch erscheint es mir leichtsinnig. Jede Tür lässt sich öffnen.«
    Sie

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