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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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hier gewesen war. Die Burg befand sich nun rechts von ihnen und sie war kein Vergleich zur Zitadelle Hochstadts. Sie war viel höher und in der Tiefe musste sie das Dreifache an Steinmassen beherbergen. Auch schien die Burg besser gepflegt zu werden. Hier sah man gut, dass mit den Jahren viele Ausbau- und Renovierungsarbeiten durchgeführt worden waren.
    Der Stadt war ihre Größe nicht sogleich anzusehen, wenn man sie aus der Ferne betrachtete. Erst wenn man durch ihre Straßen ging, war ihre Tiefe zu sehen. Turgos hatte schon mindestens vier breite Straßen gesehen, an denen sie vorbeigekommen waren. Alle kreuzten sie jene Straße, die zum Torhaus führte, und Whenda war nur einmal abgebogen. Viele kleinere Gassen führten von den Straßen in ein undurchsichtiges Gewirr von Häusern und Höfen. Im Ganzen war die Stadt unübersichtlich, wenn man einmal von den großen Straßen absah. Der Stadtgrundriss schien einer gewissen Logik zu entsprechen, Turgos verstand diese jedoch noch nicht.
    Whenda wollte am Hafen eines der Lokale besuchen, die frischen Fisch anboten, denn dieser sei hier vorzüglich. Turgos aß gerne Fisch und freute sich schon auf das Mittagessen. Sie hatten in den drei Tagen ihres Marsches von der Hochstadt hierher zwar eine gute Verpflegung genossen, doch die Aussicht auf ein gutes Mahl erhellte immer sein Gemüt. Viele Menschen waren unterwegs und gingen ihren Geschäften nach. Die Stadt war zwar nicht so schmutzig wie die Hochstadt, aber auch hier lag einiges im Argen. Turgos befürchtete, dass, wenn es regnen sollte, hier alles unter einer Schlammschicht begraben würde. Die Straßen waren nämlich nicht wie in Schwarzenberg bis zu den Häusern hin in Stein eingefasst, sondern dort, wo sie aufhörten, war meistens braune Erde und Staub zu erkennen. An einigen Stellen glaubte er jedoch erahnen zu können, dass dort einmal steinerne Einfassungen gewesen sein mussten. Sicher hatten die Bewohner der Stadt auch diese zum Ausbau ihrer Häuser genutzt.
    Nach kurzer Zeit gelangten sie an einen in Stein eingefassten Bach. Bestimmt war dieser vom Baling abgezweigt und mündete irgendwo ins Meer. Eigentlich konnte er jedoch kaum mehr als Bach bezeichnet werden. Er war mehr eine Kloake, in die jeder einfach seinen ganzen Unrat und die Essensreste hineinwarf. Schlimm war diese dreckige Brühe anzusehen, sogar Mist schwamm darauf, wobei er bisher noch keine Ställe in der Stadt gesehen hatte. Sicher befanden sich diese hinter den Hofmauern mancher Häuser. Doch beim Ausmisten wurde anscheinend auch der Bach benutzt und deshalb stank er auch so fürchterlich.
    Sie gelangten dann an eine kleine Brücke, die den Bach überspannte. Er war nur drei bis vier Schritte breit. Doch an der Brücke erkannte Turgos gut, dass es bis zur Wasseroberfläche, wenn man denn davon sprechen konnte, mindestens fünf Schritte hinunter ging. Wie tief das Gewässer war, konnte er nicht abschätzen. Als sie die Brücke hinter sich gelassen hatten, ließ auch der Gestank nach. Mit der Zeit ebbte er ganz ab und wurde durch den Geruch des Meeres ersetzt. Auch die ersten Möwen waren am Himmel zu erkennen. Der Hafen konnte also nicht mehr fern sein.
    Die Größe der Stadt wurde Turgos nun immer mehr bewusst. Sicher war sie dreimal so groß wie Schwarzenberg. Sie hatten zwar immer nur sporadisch einige Wachen des Thains gesehen, aber dessen Heer war sicherlich groß. Nun ärgerte sich Turgos, dass sie nicht, wie zuerst geplant, an der Wallstadt die Brücke ins Hegland genommen hatten. Dort war ein Teil der Armee von Lindan stationiert, wie man wusste. Ein anderer Teil sollte am Oberlauf des Baling an einer der Furten stehen. Er musste es unbedingt in Augenschein nehmen, stellte er fest. Der Thain unterhielt sicher auch eine große Garnison in der Burg. Doch dort hinein konnten sie nicht. Turgos musste jedoch unbedingt die Kampfkraft von Lindan einschätzen können. Dies war einer der Gründe, weshalb er überhaupt auf diese Reise mit Whenda gegangen war. Wenn auch nicht der, der ihm am meisten am Herzen lag.
    Als sie den Hafen erreichten, fanden sie ihn genauso heruntergekommen und verschmutzt vor wie den Rest der Stadt. Überall stank es nach Fischabfällen und viele Wracks ragten aus den äußeren Hafenbecken. Scheinbar waren diese Schiffe einfach leckgeschlagen und so durch das immer stärker eindringende Wasser gesunken. Whenda, die einen Mann danach fragte, der gerade ein Fischernetz flickte, erhielt eine wenig plausible Antwort. Die

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