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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Barone von Schwarzenberg all jene Grabstätten pflegen ließen, für die keine Nachkommen mehr aufkamen. Das lag zum einen daran, dass manche Familien ausgestorben waren und zum anderen lebte manchmal einfach kein Nachkomme mehr in Schwarzenberg.
    Die Grabstätte des Hirolas stammte noch aus der Gründerzeit Schwarzenbergs. Er musste wohl ein Gefolgsmann des ersten oder zweiten Barons gewesen sein. Sein Grab wurde instand gehalten und damit sein Andenken gewahrt.
    Tankrond ging die drei Stufen zur Grabhalle hinauf. Da das Mondlicht fast den ganzen Innenraum ausleuchtete, konnte er auch erkennen, dass der Sockel, auf dem der Sarkophag des Hirolas stand, ebenfalls ausgebessert worden war. Auf der Kante dieses Sockels hatte er mit Valralka stundenlang gesessen und sie hatten sich viele Geschichten erzählt. Würde dies heute wieder so sein? Nichts hatte er sehnlicher herbeigehofft. Bald würde er wissen, ob seine Hoffnungen endlich zur Gewissheit wurden.
    Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung legte sich eine Hand auf seine Schulter und Tankrond zuckte zusammen. Doch als er sich erschreckt schnell umdrehte, sah er in ein ihm wohl vertrautes Gesicht. Es war Ralka und alle Anspannung des vorangegangenen Augenblicks fiel wieder von ihm ab.
    Valralka spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht, als er erleichtert ausatmete. Sie hatte sich ihm ungehört von hinten genähert und stand nun ganz nah bei ihm. In den nächsten Augenblicken sprach keiner von ihnen ein Wort. Tankrond hatte jedoch etwas Mühe, ihre Gesichtszüge zu erkennen, denn nur in seinem Gesicht spiegelte sich das Mondlicht, Ralkas jedoch lag fast im Dunkeln. Aber er wusste nur zu gut, wie es aussah. Er freute sich über den Umstand, dass er mindestens eine Handbreit größer als sie zu sein schien. Bei ihrer Ankunft in Schwarzenberg war sie ihm größer vorgekommen. Aber das lag sicher daran, dass sie …
    Valralka sprach nun die ersten Worte: »Hallo Tankrond.« Sie hielt kurz inne, um ihm eine Gelegenheit zu geben, ihren Gruß zu erwidern. Doch Tankrond sah sie einfach nur weiter an und machte keinerlei Anstalten, dies zu tun. »Bin ich dir nach all den Jahren nicht einmal mehr einen kurzen Gruß wert?«, fragte sie mehr belustigt als verärgert.
    Doch Tankrond antwortete ihr wieder nicht. Aber dafür schloss er sie ohne Vorwarnung in die Arme und drückte sie fast etwas zu fest an sich. Valralka erschrak zuerst über die Anmaßung des Jungen aus Schwarzenberg. Denn niemand, bis auf ihre Eltern und die Zofen, durfte sie überhaupt berühren oder hatte dies je getan. Umso mehr genoss sie nach der ersten Schrecksekunde die Umarmung, die dann leider viel zu schnell wieder von Tankrond gelöst wurde.
    » Verzeih mir, ich freue mich so, dich zu sehen«, gab Tankrond nun leise zu verstehen.
    Als sie auf seinem Gesicht im Mondlicht erkennen konnte, dass er sich für seine Handlung zu schämen schien, da konnte sie nicht anders und umarmte nun ihn. Sie zog ihn fest zu sich heran. Und diesmal war es Tankrond, der es genoss, umarmt zu werden. »Ich freue mich auch«, sagte sie, als sie ihn wieder losließ.
    » Fünf Jahre sind eine lange Zeit Prinzessin. Ich hatte fast nicht mehr daran geglaubt, dass du dich noch an mich erinnerst.«
    » Tankrond, wie kannst du so etwas sagen?«, fragte Valralka mit gespielter Entrüstung in der Stimme. Noch bevor er ihr etwas entgegnen konnte, griff sie in eine Tasche ihres Kleides und holte etwas hervor, das in ein Tuch gewickelt zu sein schien. »Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht«, sagte sie fröhlich. Schnell begann sie, das Tuch abzuwickeln, bis ein dunkler, scheinbar metallener Gegenstand darunter zum Vorschein kam. »Hier, das ist mein Geschenk für dich, es soll dich immer an mich erinnern.«
    Tankrond nahm das ihm dargebotene Metallstück in die Hand und erkannte, dass es eine Gürtelschnalle zu sein schien. Da sie sich nun beide etwas gedreht hatten, konnte er im Mondlicht ihr Antlitz erblicken. Er sah, wie sie sich freute. Doch ihm fehlten die Worte, denn erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass er vor dem schönsten Mädchen stand, das er je gesehen hatte. Er bedankte sich und sagte, dass er die Schnalle immer tragen würde. Doch er konnte seinen Blick bei diesen Worten nicht von Valralka abwenden. Alles erschien ihm wie in einem Traum. Auch sie sah ihn unentwegt an und wandte ihr Gesicht nicht von ihm ab.
    Fest schloss er seine Hand um ihr Geschenk, als wäre es ein Anker, mit dem er den Moment dieser schweigenden

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