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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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auf. Bryan McShane? Völlig absurd. Der Mann fürchtete sich vor seinem eigenen Schatten. Er würde niemals den Mut haben, einen Verbrecher auch nur anzusehen, geschweige denn, ihn anzuheuern. Kendrick schüttelte den Kopf und verdrängte das Ganze. Er war durchaus in der Lage, Genevieve zu beschützen, und hatte auch vor, genau das zu tun. Der nächste Schurke, der versuchte, ihr etwas anzutun, würde aus erster Hand erfahren, welch grimmiger Krieger Kendrick war.
    Er wollte gerade wählen, als er das leise Tappen von Häschenpantoffeln hörte und wusste, dass seine Lady heruntergekommen war. Er legte den Hörer auf und wartete auf sie.
    Sie trug ein übergroßes Schlaf-T-Shirt, das ihr bis auf die Knie hing und in dicken Lettern verkündete, sie sei gefallen und könne ihre Schlummertaste nicht erreichen; und natürlich trug sie ihre rosa Pantoffeln mit den albernen Ohren, die ihr über die Zehen schlappten. Kendrick breitete die Arme aus, und sie marschierte direkt hinein. Er zog sie an sich und wiegte sie, als sie gähnend gegen seine Brust sackte.
    »Armes Lämmchen«, gluckste er. »Zu früh?«
    »Die Sonne ist noch nicht mal aufgegangen.«
    »Es ist schon fast zehn, Genevieve.«
    »Für mich sieht es immer noch zu dunkel aus.«
    »Was daran liegt, dass deine Augen geschlossen sind.«
    »Muss du so früh unbedingt schon so verdammt fröhlich sein?«
    Er lachte über den missmutigen Ton, hob ihr Gesicht an und küsste sie. Sie schmolz dahin, und er stöhnte, als sie ihre Arme um ihn schlang. Es ging doch nichts über eine schläfrige Genevieve, um das Blut eines Mannes am frühen Morgen in Wallung zu bringen. Das hatte er erst am Morgen zuvor erlebt. Er hatte sich nur vorgebeugt und ihr ein »Guten Morgen< ins Ohr gehaucht. Schon hatte sie ihre Arme um ihn geschlungen und ihm so lange schläfrige Küsse gegeben, bis ihm nichts anderes übrig blieb, als sich von ihr verführen zu lassen. Und genau das hatte sie getan, ohne auch nur die Augen zu öffnen. Er hatte erwartet, dass sie sich danach auf die Seite drehen und wieder einschlafen würde. Doch stattdessen hatte sie schließlich die Augen geöffnet, ihm ein schläfriges Grinsen geschenkt und ihn gefragt, was er ihr denn nach diesem köstlichen Dessert zum Frühstück servieren würde.
    Kendrick verbarg sein Grinsen an ihrem Mund, wich zurück, drehte sie um und gab ihr einen leichten Klaps auf den Po.
    »Ich werde ein oder zwei Stunden trainieren. Geh wieder ins Bett.«
    »Weckst du mich bald?«
    »In zwei Stunden. Geh wieder nach oben, bevor du im Stehen einschläfst.«
    »Gib auf dich acht«, sagte sie und ertastete ihren Weg zur Tür. »Wir wollen ja nicht, dass du dir etwas Wertvolles absäbelst.«
    Kendrick stieß ein bellendes Lachen aus, während Genevieve verschwand. Er spielte mit der Idee, ihr zu folgen, zwang sich jedoch dazu, daran zu denken, wie fett und faul er geworden war. Er brauchte das Training. Zwei Stunden, dann den Rest des Nachmittags träge mit seiner Lady auf der bequemsten horizontalen Liegefläche verbringen, die sie finden konnten.
    Er wählte Adelaides Nummer und fragte nach Royce.
    »Kendrick, du Narr, was machst du?«
    »Ich verschaff meiner Lady ein wenig Ruhe. Lass dich von jemandem herfahren. Ich will trainieren.«
    »Ich habe ein Motorrad. Hab ich mir gestern gekauft. Ich finde zwar, du bist verrückt, mich deiner Lady vorzuziehen, aber ich werde spornstreichs bei dir sein.«
    »Ich zieh dich nicht vor, Dummkopf«, grummelte Kendrick, doch Royce hatte schon aufgelegt. Kendrick legte ebenfalls auf und streckte sich, beugte sich dann nach vorne und versuchte seine Muskeln zu lockern. Es war über eine Woche her, seit er zum letzten Mal geritten war, erst recht hatte er kein Schwert in die Hand genommen. Royce würde leichtes Spiel mit ihm haben.
    Er ging hinaus und setzte sich mit dem Schwert auf die Eingangsstufen seiner Halle. Draußen war es kalt, aber er zwang sich, es zu ignorieren. Wie er doch als Untoter verweichlicht war. Früher hatte er nie auf die Kälte geachtet; Krieg zu führen, war nie ein behagliches Unternehmen gewesen, und er hatte früh gelernt, sich nicht darüber zu beklagen. Er lächelte. Wie leicht es war, sich jetzt zu beklagen, vor allem, da drinnen ein warmes Feuer und seine Liebste auf ihn warteten.
    Er hob die Augenbraue, als das Fallgitter hochgezogen wurde und ein Motorrad durchs Tor brauste. Kendrick grinste, als Royce vor ihm zum Stehen kam. Sein Hauptmann war ganz in Schwarz gekleidet, mit dem

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