Das Erbe in den Highlands
Ein Frösteln überlief ihn, als sie mit ihren Fingernägeln über seine Schultern und an der Brust hinab fuhr.
»Unser Frühstück wird kalt«, sagte er heiser.
»Dann machen wir neues.«
»Du bist nicht wach genug, diese Entscheidung zu treffen.«
»Ich bin hellwach, Kendrick. Und ich glaube, ich bin bereit, diese Sache noch mal zu probieren.«
Er stöhnte. »Oh, Genevieve.«
»Muss ich dich tragen?«
Er nahm sie an die Hand, zog sie zur Tür und blieb alle paar Schritte stehen, um sie zu küssen. Er führte sie hinüber zur Bibliothek, durch das Hauptgemach und öffnete die Tür zum Fernsehzimmer. Dort schubste er die Fernbedienung vom Sofa, drückte seine Lady sanft hinunter und folgte ihr augenblicklich.
Er berührte sie bedächtig, behutsam, bis ihr Atem in leisen Stößen kam. Er küsste ihren Mund, ihren Hals, ihre Brüste und gab vor, ihr Erröten nicht zu bemerken. Selbst im schwachen Licht, das aus der Bibliothek hereindrang, sah er die Röte. Und fand sie bezaubernd.
Er schob sich über sie, war entschlossen, noch langsamer vorzugehen, sie ganz zu erfüllen. Er streckte sich auf ihr aus, senkte den Kopf und küsste sie, bis er spürte, dass ihre anfängliche Verspannung zu einer ganz anderen Art von Anspannung geworden war. Und dann nahm er sie langsam, vorsichtig und sanft, sagte ihr immer und immer wieder, wie sehr er sie liebte. Vielleicht würden sie später lachen, wenn sie sich liebten. Noch war es zu neu, zu zerbrechlich. Wenn sie ihn ganz in sich aufnehmen konnte, ohne sich zu verspannen, aye, dann würde er sie zum Lachen bringen, während er sie liebte. Jetzt war ihm nur daran gelegen, dass sie nicht weinte.
»Es ist besser«, flüsterte sie.
Er lächelte an ihrem Hals. »Aye.«
»Bist du heute Morgen glücklich mit mir?«
Er hob den Kopf und schaute auf sie hinunter. Eine seltsame Frage.
»Aye. Warum sollte ich es nicht sein?«
»Weil du nicht stöhnst.«
»Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, dir nicht wehzutun.«
»Das machst du wirklich gut«, erwiderte sie errötend.
»Ach ja? Dann lass mich schauen, ob ich dir Wonne bereiten kann.«
Er bedeckte ihren Mund und fuhr in seinen Bemühungen fort. Ihr Keuchen nahm ihm den Atem. Er machte weiter, brachte sie sanft zum Höhepunkt. Als sie ihn erreichte, vergrub sie ihre Fingernägel in seinem Rücken und bewegte sich unter ihm unbewusst auf so lustvolle Art, dass er nicht mehr an sich halten konnte. Er verlor die Beherrschung, bevor sie ihre zurückgewann. Er riss sich zusammen, um ihr nicht wehzutun, sank dann gegen sie und hätte am liebsten geweint.
»Genevieve«, krächzte er, als er ihre Tränen an seinem Hals spürte.
Sie schüttelte den Kopf und drückte ihn fest an sich. »Verlass mich nicht.«
»Niemals.« Er blieb, wo er war, schlang die Arme um sie und versuchte sie nicht zu erdrücken. Er hielt sie, bis ihre Tränen versiegt waren und sie nur noch rhythmisch mit ihrer Hand über seinen Rücken strich.
»Genevieve?«
»Ja, Kendrick.«
»Habe ich dir wehgetan?«
»Nein, Kendrick.«
»Warum hast du dann geweint?«
»Weil ich dich liebe.«
Er lächelte. »Erdrücke ich dich?«
»Nein. Ich mag es, wenn du bei mir bist. Du bleibst doch noch eine Weile, ja?«
»Ich bleibe für immer, wenn du es wünschst.«
»Das tue ich.«
Kendrick gab sich alle Mühe, sein Gewicht mit den Ellbogen abzustützen, damit Genevieve atmen konnte. Und er lächelte. Er hatte seine Lady gut geliebt und ihr Wonne bereitet. Keine schlechte Leistung vor dem Frühstück. Er verbarg sein Grinsen an Genevieves Hals. Wer wusste, was er noch vor dem Lunch erreichen konnte?
30
Kendrick stellte die Dusche ab und genoss das Gefühl, zur Abwechslung tatsächlich einmal heiß geduscht zu haben. Er trocknete sich ab und zog das an, was Genevieve Radlerhosen nannte. Sie lagen eng an und hielten seine strammen Muskeln gut zusammen. Perfekt fürs Training. Nur schade, dass sie sich nicht so rasch ausziehen ließen. Je rascher, desto besser, denn sein sehnlichster Wunsch war, so lange wie möglich im Bett seiner Lady zu weilen, und das so nackt wie möglich.
Leider schlief Genevieve noch. Kendrick verließ das Badezimmer und blickte hinab auf seine Liebste. Sie war erschöpft, was ja kein Wunder war. Während der letzten Woche hatten sie kaum etwas anderes getan, als sich zu lieben, zu essen und zu schlafen, doch zum Schlafen kamen sie nur, wenn sie die Augen nicht mehr offenhalten konnten.
Wobei er sich nicht beschweren wollte, überhaupt
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