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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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verlieren ohne Ihre Unterstützung. Und ich bin noch immer der Meinung«, fügte sie hinzu, »dass das, was Sie getan haben, nicht sehr nett war. Sie haben den armen Mann einer Menge Stress ausgesetzt.« Seufzend stellte sie fest, dass Kendrick ihr nur mit halbem Ohr zuhörte. »Aber es ist wohl zu einem guten Ende gekommen. Ihr Angebot hat mir aus einem ziemlichen Schlamassel geholfen.«
    Kendrick tat, als hätte er sie nicht gehört, und seufzte innerlich erleichtert auf, dass er dieses Unheil erfolgreich abgewendet hatte. Und er betete, sie würde sich nicht bemüßigt fühlen, ihm dafür zu danken, in dem Moment in ihrem Leben aufgetaucht zu sein, als sie völlig allein dastand. Merde, das war knapp gewesen!
    Wirklich gelogen hatte er ja nicht; er hatte nur einen beträchtlichen Teil der Wahrheit ausgelassen. Aber die Wahrheit würde Genevieve für ihn auf ewig unerreichbar machen, falls sie je davon erfuhr. Er nahm sich vor, morgen früh als Erstes Bryan McShane anzurufen und ihm anzuraten, den Mund zu halten.
    Sollte Genevieve eines Tages entdecken, dass Kendrick derjenige war, der all ihre Kunden gegen sie aufgebracht hatte, würde er in einer Hölle schmoren, die er sich nur in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen konnte.

12
    Bryan McShane hob die eine Hälfte der Jalousie vom Fenster weg und spähte hinaus. Fast schon Morgendämmerung. Maledica würde bald in seinem Büro sitzen, und die Straßen wären wieder sicher. Bryan hatte bereits letzte Nacht aus seiner Wohnung flüchten wollen, aber im Dunkeln draußen zu sein, wo sich sein Arbeitgeber möglicherweise herumtrieb, war ihm nicht besonders reizvoll erschienen. Nein, es war besser, das Tageslicht abzuwarten.
    Nach seinem letzten Misserfolg auf Seakirk hatte er eigentlich gar nicht in seine Wohnung zurückkehren wollen, aber ihm war nichts anderes übrig geblieben. Erstens war seine gesamte Barschaft unter der Matratze versteckt, und ohne Geldmittel konnte er den Kanal wohl kaum überqueren. Außerdem befand sich auch sein Fälscherwerkzeug in seiner Matratze. Wer wusste schon, was die Zukunft bringen würde? Sollte er dank einer Laune des Schicksals eines Tages über ein Dokument mit der Unterschrift von Genevieve Buchanan stolpern, wollte er nicht unvorbereitet sein.
    Das Telefon läutete. Das musste Bobby sein. Bryan hatte seinen ehemaligen Schulkameraden angerufen und ihn gebeten, ihn zu den Docks zu fahren. Hoffentlich war nichts schief gelaufen.
    »Hallo?«
    »McShane? Wie gut, Sie zu Hause anzutreffen. Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen.«
    Lord Seakirk. Sofort brach Bryan der Schweiß aus. Hatte der Unhold etwa eine Möglichkeit gefunden, seine Ländereien zu verlassen?
    »Mylord«, quiekte er, »wo sind Sie?«
    »Wo soll ich wohl sein, Sie Tölpel?«, fragte Kendrick barsch. »Beim Heiligen Georg, Mann, sind Sie närrisch geworden?«
    »Vergebung, Mylord«, beeilte sich Bryan zu sagen. Einfach aufzulegen und es gut sein zu lassen, stand außer Frage, so verlockend es auch war. Wer wusste schon, was für untote Gefolgsleute de Piaget aufzubieten in der Lage war. »Wie kann ich Ihnen dienlich sein?« Die Worte kamen nur widerstrebend aus seinem Mund.
    »Ich will, dass Sie den Mund halten über die Ereignisse, die Miss Buchanan nach England brachten.«
    »Ah, meinen Sie die Anrufe bei ihren Kunden?«, fragte Bryan verwundert. »Aber, Mylord, welche Rolle sollte das denn spielen ...«
    »Keine, weil ich wünsche, dass es absolut unter uns beiden bleibt«, fiel Kendrick ihm ins Wort. »Ich habe einen beträchtlichen Bonus auf Ihr Konto überwiesen, McShane. Sollten Sie sich als vertrauenswürdig erweisen, könnte ich mich geneigt sehen, das in nächster Zukunft zu wiederholen. Aber«, sagte er, und seine Stimme wurde zu einem bedrohlichen Grollen, »sollte sich dies nicht bestätigen, dann seien Sie versichert, dass es keinen Stein gibt, der groß genug wäre, Sie zu verbergen. Sie würden es zutiefst bereuen, meinen guten Willen ausgenutzt zu haben.«
    Beträchtlich? Bryan schwirrte der Kopf. De Piaget mochte zwar seine Fehler haben, Untertreibung und Knausrigkeit gehörten jedoch nicht dazu.
    »Selbstverständlich, Mylord!«, rief er. »Ich werde kein Wort verlauten lassen, das verspreche ich Ihnen!«
    »Gut so«, brummte Kendrick. »Sorgen Sie dafür. Worthington, häng das verdammte Telefon ein.«
    Die Leitung war tot. Bryan legte den Hörer auf und sank gegen die Wand, das Gesicht schweißüberströmt. Er holte nicht einmal sein

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