Das erste Date – Erotischer Liebesroman
ergriff meine Hand und führte mich in die Küche. Misstrauisch sah ich mich um, dann entdeckte ich mein Handy in einer Plastikdose voller Reis.
Während ich peinlich genau darauf achtete, das Bettlaken mit meinen Händen festzuklemmen, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und betrachtete das Handy. „Na, auf die Erklärung bin ich gespannt.“
Daniel gab zwar den Anschein, zerknirscht zu sein, aber irgendwie kaufte ich ihm das nicht so ganz ab. „Sebastian hat andauernd angerufen.“
Ich wollte frustriert die Hände in die Luft werfen, doch damit hätte ich riskiert, dass ich plötzlich nackt in der Küchen stand. Und ich brauchte mir nichts vormachen: Daniel hätte ich sogar in meinem momentan wütenden Zustand nicht widerstehen können.
„Das Handy einfach auszuschalten war keine Option, du musstest es gleich ersaufen?“
Gelassen zuckte er mit den Schultern. „Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Außerdem wollte ich dich nicht wecken, nachdem du endlich geschlafen hast.“
Ganz großartig, wirklich. Ich strich mir durch die Haare und versuchte, einen anständigen Gedanken zu fassen. „Okay, ehrlich gesagt hänge ich sowieso nicht besonders an dem Ding und sollte es kaputt sein, dann besorgst du gefälligst ein neues. Ich habe nämlich nicht den geringsten Nerv, mich mit Technik auseinanderzusetzen.“
Ich stiefelte aus der Küche und wieder nach oben. In seiner Gegenwart konnte ich einfach nicht denken. Prompt folgte er mir. Als ich mich umdrehte, stand ich zwei Stufen über ihm. „Hattest du nicht etwas von Kaffee erwähnt?“
Sein Gesichtsausdruck gefiel mir überhaupt nicht. Dieses sinnliche Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte und das Funkeln in seinen Augen verhießen nichts Gutes.
„Musst du gleich eigentlich arbeiten?“, fragte ich.
Er trat eine der beiden Stufen hinauf, die uns trennten. „Vorlesungsfreie Zeit, meine Süße.“
Ach ja, richtig. Daniel arbeitete an der Uni, das hatte ich vergessen. Seine Nähe machte mich nervös und ich musste erst das Ausmaß des Schadens abschätzen, den er angerichtet hatte. „Schön, dann haben wir ja Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.“
Sein Grinsen sorgte für ein abruptes, scharfes Ziehen in meinem Unterleib. „Du ahnst gar nicht, wie ausgiebig.“
Eilig stürzte ich die Treppe nach oben und sein Lachen folgte mir. Oben blieb ich stehen und fragte mit gebührendem Sicherheitsabstand: „Kann ich mal telefonieren?“
„Du hast mitbekommen, dass es nicht einmal halb sechs ist, richtig?“ Doch sein Tonfall war lauernd. Er ahnte vermutlich, dass ich mit dem Gedanken spielte, Sebastian anzurufen und das gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Stimmt ja.“ Damit verschwand ich ins Schlafzimmer und ließ mich auf die Matratze fallen. Wollte ich überhaupt wissen, was er meinem Bruder erzählt hatte? „Wir haben gevögelt und plötzlich ist Mo davon gerannt, direkt in die Arme ihres Ex-Freundes.“ Ich schüttelte den Kopf und ignorierte die Gänsehaut, die sich bei diesem Gedanken auf meinem Körper gebildet hatte. Don mochte Sebastian sowieso nicht allzu gern – da kam ihm dieser Grund, ihn noch weniger zu mögen, sicherlich recht. Ich hatte keine Ahnung, warum das so war und bisher hatte ich Sebastian auch erfolgreich einreden können, dass er sich Dons Abneigung einbildete.
Als Daniel endlich mit dem Kaffee kam, saß ich aufrecht im Bett und lehnte mit dem Rücken am Kopfteil. „Also gut, was hast du Don gesagt?“
„Ich bin ziemlich nah an der Wahrheit geblieben.“
Meine Augen wurden schmal. Für meine Begriffe bot ziemlich nah an der Wahrheit immer noch einen großen Spielraum. „Und die wäre?“
Daniel seufzte und stellte die Tassen ab. Dann packte er meine Fußknöchel. Einen heftigen Ruck später lag ich mitten auf dem Bett und sah entsetzt zu, wie Daniel sich über meine Taille hockte. Meine Hände fuhren abwehrend hoch, doch er griff nach meinen Handgelenken, als hätte er mit nichts anderem gerechnet.
„Ich habe gesagt, dass du die Nacht hier verbracht hast und plötzlich verschwunden bist. Als ich gefragt habe, ob er eine Ahnung hätte, wo du sein könntest, hat er direkt wütend die Adresse deines Ex-Freundes ausgespuckt. Er kann ihn überhaupt nicht leiden, oder?“
Langsam schüttelte ich den Kopf.
Daniel presste meine Handgelenke neben meinem Kopf in die Matratze und raunte dicht vor meinen Lippen: „Das kann ich ihm nicht verübeln. Ich mag ihn auch nicht.“
Bevor ich protestieren
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