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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Irrlicht hatte es gesagt: Weglaufen bedeutete den sicheren Tod.
    Richard küßte seine Fingerspitze und legte sie auf den Knochen an der Halskette. Er sah in ihre sanften Augen.
    »Ich füge dem Knochen meinen Schutzschwur hinzu«, sagte er flüsternd. »Dir gegenüber, und jedem Kind, das du künftig in dir tragen wirst. Keinen Tag, den ich mit dir verbringe, würde ich gegen ein ganzes Leben in Sklaverei eintauschen. Ich habe den Posten als Sucher aus freien Stükken angenommen. Und wenn Darken Rahl die ganze Welt in den Wahnsinn stürzen sollte, dann werden wir mit einem Schwert in den Händen sterben, ohne Ketten an unseren Füßen. Wir werden es ihm nicht leichtmachen, uns zu töten. Er wird einen hohen Preis bezahlen. Wenn nötig, werden wir bis zum letzten Atemzug kämpfen und ihm noch im Sterben eine Wunde zufügen, die schwären wird, bis sie ihn schließlich dahinrafft.«
    Ihr Gesicht erstrahlte zu einem Lächeln, das auch ihre Augen erfaßte. »Würde Darken Rahl dich kennen wie ich, hätte er allen Grund, schlecht zu schlafen. Ich danke den guten Seelen, daß der Sucher keinen Grund hat, mich mit seinem Zorn zu verfolgen.« Sie legte ihm den Kopf auf den Arm. »Du hast es dir zur seltsamen Angewohnheit gemacht, mich aufzuheitern, Richard Cypher. Selbst wenn du mir von meinem Tod erzählst.«
    Er lächelte. »Dazu sind Freunde da.«
    Nachdem sie die Augen geschlossen hatte, beobachtete Richard sie noch eine Weile, bis der Schlaf ihn sacht übermannte. Sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen galt ihr.
    Das erste Zeichen des Morgens war feucht und trüb, doch der Regen hatte aufgehört. Kahlan umarmte Adie zum Abschied. Richard sah der alten Frau in die weißen Augen.
    »Ich muß dich um etwas Wichtiges bitten. Du mußt Chase eine Nachricht vom Sucher überbringen. Sag ihm, er soll nach Kernland zurückkehren und den Obersten Rat vor dem bevorstehenden Fall der Grenze warnen. Sag ihm, Michael soll die Armee mobilisieren, um Westland vor Rahls Streitkräften zu schützen. Sie müssen sich auf eine Invasion vorbereiten. Auf keinen Fall dürfen sie Westland wie die Midlands fallenlassen. Wer immer die Grenze überschreitet, muß als Eindringling angesehen werden. Er soll Michael sagen, daß Rahl es war, der unseren Vater getötet hat, und daß die, die kommen, nicht in Frieden kommen werden. Wir befinden uns im Krieg, und ich befinde mich bereits im Kampf. Sollten mein Bruder oder die Armee meine Warnung nicht beachten, dann soll Chase die Dienste der Regierung verlassen, die Grenzposten zusammenrufen, und sie gegen Rahls Truppen aufstellen. Bei der Übernahme der Midlands ist seine Armee praktisch auf keinen Widerstand gestoßen. Wenn sie beim Angriff auf Westland viel Blut vergießen müssen, verlieren sie vielleicht den Mut. Sag ihm, er darf dem Feind gegenüber keine Gnade zeigen, keine Gefangenen machen. Es bereitet mir nicht etwa Spaß, diese Befehle zu erteilen, aber das ist Rahls Art zu kämpfen. Entweder wir bekämpfen ihn auf seine Art, oder wir gehen an ihr zugrunde. Sollte Westland fallen, erwarte ich, daß die Grenzposten vor ihrem Tod einen hohen Blutzoll fordern. Sobald Chase Armee und Posten in ihren Stellungen hat, steht es ihm frei, mir zu Hilfe zu kommen. Vor allem darf Rahl nicht das dritte Kästchen bekommen.«
    Richard senkte den Blick. »Er soll meinem Bruder sagen, ich liebe und vermisse ihn.« Er sah Adie abschätzend an. »Wirst du das alles behalten?«
    »Ich könnte es nicht einmal vergessen, wenn ich wollte. Ich werde dem Posten deine Worte überbringen. Was soll ich dem Zauberer sagen?«
    Richard mußte lächeln. »Sag ihm, es tue mir leid, aber wir könnten nicht warten. Ich weiß, er wird es verstehen. Wenn er kann, wird er uns mit Hilfe des Steins der Nacht finden. Bis dahin hoffe ich, eines der Kästchen aufgespürt zu haben.«
    »Alle Kraft dem Sucher«, sagte Adie mit ihrem Krächzen, »und dir ebenfalls, Kind. Euch stehen harte Zeiten bevor.«

18. Kapitel
    Der Pfad war breit genug, und Richard und Kahlan konnten nebeneinander gehen. Wolken hingen tief und bedrohlich über ihnen, doch der Regen blieb aus. Die beiden zogen ihre Umhänge fest um sich. Feuchte, braune Fichtennadeln bedeckten den Pfad durch den Wald. Zwischen den hohen Bäumen wuchs wenig Gestrüpp, so daß man ein gutes Stück freie Sicht hatte. Farne bedeckten mit ihren federgleichen Schwingen die Fläche zwischen den Stämmen, und abgestorbenes Holz lag wie schlafend dazwischen. Eichhörnchen beäugten die

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