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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sterbe?«
    »Sterben? Du?« Carls Augen füllten sich mit Tränen. »Oh, Vater Rahl, wir brauchen dich doch! Bitte, sie sollen dich nicht kriegen! Laß mich an deiner Seite kämpfen. Ich will helfen, dich zu beschützen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt.«
    Rahls Atem ging schneller, sein Herz raste. Bald war es soweit. Es würde nicht mehr lange dauern. Er blickte Carl warm lächelnd an und dachte dabei an die gellenden Schreie des Mädchens. »Ich könnte es nicht ertragen, wenn du dich für mich in Gefahr begeben würdest. Carl, ich habe dich in den letzten Tagen kennengelernt. Du bist mehr für mich als einfach nur ein junger Mann, der auserwählt wurde, mir bei der Zeremonie zu helfen. Du bist mir ein Freund geworden. Ich habe meine tiefsten Sorgen mit dir geteilt, meine Hoffnungen, meine Träume. Das mache ich nicht mit vielen.«
    Mit Tränen in den Augen blickte Carl zum Meister auf. »Vater Rahl«, flüsterte er, »ich würde alles für dich tun. Bitte, laß mich bleiben. Darf ich nach der Zeremonie bei dir bleiben? Ich werde alles tun, was du verlangst, das verspreche ich, wenn ich nur bei dir bleiben darf.«
    »Carl, das klingt so ganz nach dir, so freundlich. Aber du hast dein eigenes Leben, deine Eltern, Freunde. Und Tinker, vergiß deinen Hund nicht. Du wirst bald zu ihnen zurückwollen.«
    Carl schüttelte langsam den Kopf, ohne den Blick von Rahl abzuwenden. »Nein, das werde ich nicht. Ich will nur bei dir bleiben. Ich liebe dich, Vater Rahl. Ich würde alles für dich tun.«
    Rahl ließ sich die Worte des Jungen mit ernster Miene durch den Kopf gehen. »Es wäre gefährlich für dich, wenn du bei mir bleiben würdest.« Rahl spürte, wie sein Herz klopfte.
    »Das ist mir egal. Ich will dir dienen, es ist mir egal, ob ich dabei getötet werde. Ich will nur eins, dir helfen. Ich will nichts weiter, als dich im Kampf gegen diese Feinde zu unterstützen. Vater Rahl, wenn ich dir helfe und dabei umkäme, es wäre die Sache wert. Bitte, laß mich bleiben, ich werde tun, was du verlangst. Für immer.«
    Um sein hektisches Atmen zu beherrschen, holte Rahl tief Luft und sagte mit feierlichem Gesicht: »Weißt du, was du da sagst, Carl? Meinst du es auch ganz bestimmt ernst? Ich meine, würdest du wirklich dein Leben für mich opfern?«
    »Ich schwöre es. Ich würde sterben, um dir zu helfen. Mein Leben gehört dir, wenn du es willst.«
    Rahl lehnte sich ein wenig zurück, legte die Hände auf die Knie und heftete den Blick auf den Jungen.
    »Ja, Carl, ich will dich.«
    Carl lächelte nicht, sondern erbebte leicht vor Erregung, weil er aufgenommen war. Sein Gesicht war entschlossen. »Wann können wir die Zeremonie durchführen? Ich will dir und deinem Volk helfen.«
    »Bald«, sagte Rahl mit Bedacht und sich weitenden Augen. »Heute abend, nachdem ich dir zu essen gegeben habe. Bist du bereit?«
    »Ja.«
    Rahl erhob sich und spürte, wie ihm das Blut durch die Adern schoß. Er mußte sich beherrschen, um seine plötzlich erwachte Lust zurückzudrängen. Draußen war es dunkel. Die Fackeln gaben ein flackerndes Licht von sich, das in seinen blauen Augen tanzte, sein langes, blondes Haar zum Glänzen brachte und sein weißes Gewand zum Leuchten. Bevor er in die Kammer mit der Esse zurückkehrte, legte er das Fütterhorn neben Carls Mund ab.
    Im Innern des finsteren Raumes warteten die Wachen, die die massigen Arme vor der Brust verschränkt hatten. Der Schweiß, der auf ihrer Haut perlte, hinterließ winzige Spuren in der feinen Rußschicht. Im Feuer der Esse stand ein Schmelztiegel, von dessen Schlacke ein beißender Gestank aufstieg.
    Rahl wandte sich mit aufgerissenen Augen an die Wachen. »Ist Demmin zurück?«
    »Seit einigen Tagen, Meister.«
    »Sagt ihm, er soll kommen und warten«, sagte Rahl, unfähig, mehr als ein Flüstern hervorzubringen. »Und dann laßt ihr zwei mich einen Augenblick allein.«
    Sie verneigten sich und verließen den Raum durch die Hintertür. Rahl wischte mit der Hand über den Schmelztiegel, und der Geruch verwandelte sich in einen appetitlichen Duft. Er schloß die Augen und entbot der Seele seines Vaters ein paar stille Gebete. Sein Atem ging flach, keuchend. Er konnte ihn in der Glut seiner Gefühle nicht mehr kontrollieren. Er befeuchtete seine zitternden Fingerspitzen und rieb sich über die Lippen.
    Er befestigte Holzgriffe am Tiegel, um sich nicht zu verbrennen, benutzte einen Zauber, um dessen Gewicht erträglicher zu machen, und verschwand mit ihm

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