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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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durch die Tür. Fackeln erleuchteten den Bereich rund um den Jungen, den weißen Sand, in den man die Symbole gezeichnet hatte, den Grasring, den auf einem weißen Steinkeil errichteten Altar. Das Licht der Fackeln spiegelte sich auf dem polierten Steinblock, der die Eisenschale mit dem Shinga auf dem Deckel trug. Rahl nahm alles mit seinen blauen Augen auf, als er sich dem Jungen näherte und vor ihm, am Mundstück des Fütterhornes, stehenblieb. Mit glasigem Blick sah er in das nach oben gerichtete Gesicht des Jungen.
    »Bist du ganz sicher, du willst das?« fragte er mit belegter Stimme. »Kann ich dir mein Leben anvertrauen?«
    »Ich gelobe dir meine Treue, Vater Rahl. Auf ewig.«
    Rahl schloß die Augen und sog scharf den Atem ein. Schweiß perlte auf seiner Haut, klebte sein Gewand an den Körper. Er spürte, wie der Tiegel Hitzewellen verströmte. Er führte dem Gefäß die Glut seines Zaubers zu, damit der Inhalt weiter siedete und brodelte. Leise setzte er zu heiligen Gesängen in einer uralten Sprache an. Wie gehaucht verhallte der betörende Klang der Zaubersprüche in der Luft. Rahl krümmte den Rücken, als er spürte, wie die Kraft seinen Körper durchströmte und ihn mit ihrem heißen Versprechen fortriß. Er bebte beim Singen und entbot der Seele des Jungen seine Worte.
    Er öffnete halb die Augen. In ihnen brannte die Maske zügellosen Verlangens. Sein Atem ging unregelmäßig, seine Hände zitterten leicht. Er blickte auf den Jungen hinab.
    »Carl«, sagte er in heiserem Flüstern, »ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich, Vater Rahl.«
    Rahl schloß langsam die Augen. »Lege deinen Mund an das Horn, mein Junge, und halte fest.«
    Während Carl tat, wie ihm geheißen, intonierte Rahl klopfenden Herzens den letzten Spruch. Das Knistern und Zischen der Fackeln vermischte sich mit dem Klang des Zauberspruchs. Und dann schüttete er den Inhalt des Tiegels in das Horn.
    Carl riß die Augen auf und schluckte gegen seinen Willen, als das geschmolzene Blei ihn erreichte und sich in seinen Körper fraß.
    Darken Rahl zitterte vor Erregung. Er ließ den leeren Tiegel zu Boden gleiten.
    Der Meister stimmte den nächsten Zauberspruch an, der die Seele des Jungen in die Unterwelt begleiten sollte. Er sprach die Worte, ein jedes in der angemessenen Reihenfolge, machte den Weg in die Unterwelt frei, in die Leere, ins dunkle Nichts. Dunkle Gestalten umwirbelten ihn mit in die Höhe gereckten Armen. Ihr entsetzliches Gebrüll füllte die Nachtluft. Darken Rahl trat vor den kalten Steinaltar, kniete nieder, breitete die Arme über ihm aus und legte sein Gesicht darauf. Er sprach Worte einer uralten Sprache, die die Seele des Jungen mit seiner verbinden würden. Das Aufsagen der nötigen Sprüche dauerte nicht lange. Als er fertig war, erhob er sich, die Fäuste an der Seite, sein Gesicht gerötet. Demmin Nass trat aus der Dunkelheit.
    Rahl richtete den Blick auf seinen Freund. »Demmin«, flüsterte er mit heiserer Stimme.
    »Meister Rahl«, erwiderte der zur Begrüßung und verneigte sich.
    Rahl trat gesenkten Blickes und schweißtriefend auf Demmin zu. »Hol den Jungen aus dem Boden und lege ihn auf den Altar. Nimm einen Eimer Wasser und reinige ihn.« Sein Blick fiel auf das Kurzschwert, das Demmin trug. »Breche seinen Schädel für mich auf, mehr nicht, und dann sei dir gestattet, zurückzutreten und zu warten.« Er fuhr mit der Hand über Demmins Kopf, und die Luft ringsum erbebte. »Dieser Zauber wird dich beschützen. Warte dann auf mich, bis ich kurz vor der Dämmerung zurückkehre. Ich brauche dich dann.« Er blickte gedankenverloren in die Ferne.
    Demmin tat, was man von ihm verlangt hatte, und machte sich an seine grausige Aufgabe, während Rahl seinen Gesang in fremder Sprache fortsetzte und mit geschlossenen Augen wie in Trance hin und her pendelte. Demmin wischte das Schwert an seinem muskulösen Unterarm ab und steckte es in seine Scheide zurück. Er warf einen letzten Blick auf Rahl, der immer noch in Trance war. »Ich kann diesen Teil der Prozedur nicht ausstehen«, murmelte er vor sich hin. Er machte kehrt, trat wieder in den Schatten der Bäume und überließ den Meister seiner Arbeit.
    Darken Rahl stellte sich hinter den Altar und atmete tief durch. Plötzlich schleuderte er seine Hand nach der Feuergrube, und Flammen züngelten donnernd empor. Er streckte beide Hände mit verrenkten Fingern aus, und schon hob sich die Eisenschale, schwebte herbei und hängte sich über das Feuer. Rahl zog sein

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