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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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auf diese Weise zu benutzen. Sie besaß nicht die vollkommene Kontrolle, die sie zu haben glaubte, er konnte sie noch immer zwingen, etwas nach seinem Willen zu tun. Das machte ihm Mut. Der Gedanke, daß er seinen Selbstrespekt, seine Würde in seine geheime Kammer gesperrt hatte, verlieh ihm die Kraft, das zu tun, was erforderlich war. Er überließ sich ganz ihren Wünschen.
    Nur wenn sie sich zum Essen an den Tisch setzte, legte Denna ein paarmal Pause ein. Sie beobachtete ihn, während sie langsam Obst aß, und lächelte vor sich hin, wenn er stöhnte. Er bekam nichts zu essen, nur Wasser aus einer Tasse, die sie ihm hinhielt, nachdem sie mit dem Essen fertig war.
    Am Ende des Tages hakte sie die Kette wieder an den Balken und zwang ihn, die Nacht im Stehen zu verbringen. Er gab sich nicht die Mühe, nach dem Warum zu fragen, es war egal. Sie machte, was sie wollte, und er konnte nichts dagegen tun.
    Als sie am Morgen mit der Fackel zurückkehrte, konnte er sich gerade noch auf den Beinen halten. Sie schien guter Laune zu sein.
    »Ich möchte ein fröhliches ›Guten Morgen‹ hören«, lächelte sie. »Zeig mir, wie glücklich du bist, deine Herrin zu sehen.«
    Er gab sein Bestes, mußte sich aber darauf konzentrieren, wie wunderschön ihr Zopf war. Sie umarmte ihn, und an den Stellen, wo sie sich an ihm rieb, flammte der Schmerz wieder auf. Als sie fertig war und er vor Schmerzen zitterte, zog sie die Kette von dem Dorn und warf sie auf den Boden.
    »Du lernst, ein gutes Schoßhündchen zu sein. Du hast dir zwei Stunden Schlaf verdient.«
    Er brach auf dem Boden zusammen und war eingeschlafen, bevor ihre Schritte verhallten.
    Mit dem Strafer geweckt zu werden, war ein Alptraum ganz eigener Art. Der kurze Schlaf hatte nur wenig zu seiner Erholung beigetragen. Er brauchte viel mehr, als sie ihm zugestanden hatte. Er schwor sich, alles daranzusetzen, diesen Tag ohne einen Fehler zu überstehen. Vielleicht würde sie ihm dann erlauben, eine ganze Nacht zu schlafen. Er gab sich alle Mühe, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, und hoffte, sie zu erfreuen. Außerdem hoffte er, etwas zu essen zu bekommen. Er hatte nichts mehr gegessen, seit er gefangengenommen worden war. Er überlegte, was er sich mehr wünschte, Schlaf oder etwas zu essen. Am meisten jedoch wünschte er sich das Ende der Schmerzen. Oder den Tod.
    Er war am Ende seiner Kräfte und spürte, wie ihm das Leben entglitt. Er sehnte das Ende immer mehr herbei. Denna schien zu spüren, daß seine Widerstandskraft nachließ, und trat etwas kürzer. Sie ließ ihm mehr Zeit, sich zu erholen, machte längere Pausen. Ihm war es egal. Er wußte, es würde niemals enden, er war verloren. Er gab seinen Lebenswillen auf, seinen Willen weiterzumachen, durchzuhalten. Sie gurrte ihm tröstliche Worte ins Ohr, streichelte sein Gesicht, während er in den Bandeisen hing und sich ausruhte. Sie redete ihm aufmunternd zu, riet ihm, nicht aufzugeben, und versprach, es würde einfacher werden, wenn er erst gebrochen war. Er hörte einfach nur zu, nicht einmal weinen konnte er mehr. Als sie endlich die Fesseln vom Balken löste, glaubte er, es müsse wieder Nacht sein. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Er wartete darauf, daß sie die Kette entweder einhakte oder auf den Boden warf und ihm sagte, er könne schlafen. Sie tat nichts dergleichen. Statt dessen hakte sie sie über den Stuhl, befahl ihm, sich hinzustellen, und ging. Als sie wiederkam, hatte sie einen Eimer in der Hand.
    »Auf die Knie, Kleiner.« Sie setzte sich neben ihm auf einen Stuhl, holte eine Bürste aus dem heißen Seifenwasser und begann, ihn abzuschrubben. Die harten Borsten erzeugten einen ganz eigenen Schmerz, wenn sie sich in seine Wunden bohrten. »Wir haben eine Einladung zum Abendessen. Ich muß dich zurechtmachen. Eigentlich gefällt mir der Geruch von deinem Schweiß und deiner Angst, aber ich fürchte, das könnte die Gäste beleidigen.« Sie ging mit einer seltsamen Zärtlichkeit zu Werke. Er fühlte sich daran erinnert, wie sich jemand um seinen Hund sorgen würde. Er kippte gegen sie, unfähig, sich aufrecht zu halten. Wenn er die Kraft gehabt hätte, er hätte sich nicht an sie gelehnt, aber er hatte sie nicht. Sie ließ ihn, wo er war, und schrubbte weiter. Er überlegte, von wem die Einladung zum Abendessen stammen mochte, fragte aber nicht nach.
    Denna sagte es ihm trotzdem. »Königin Milena hat uns höchstpersönlich gebeten, ihr und ihren Gästen beim Abendessen Gesellschaft zu leisten. Eine

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