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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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jemand heimlich Drogen. Sie können sich nicht vorstellen, was wir träumen. Am schlimmsten ist es, dass ich manchmal gar nicht weiß, um wessen Traum es sich handelt. Oh Gott, das klingt sicher alles völlig wirr. Und wie ich schon sagte … ich fürchte, wir sind nicht gerade reich …«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, wir dachten ohnehin daran, nach Salem zu kommen. Und wir stellen niemals Rechnungen für …« Nun zögerte Lucian und starrte die anderen an. »Wir stellen niemals Rechnungen für unsere Nachforschungen, wenn es um seltsame, unheimliche oder richtig beängstigende Vorkommnisse geht. Jade ist Schriftstellerin. Sie wissen ja, wie das so ist – ein Schriftsteller braucht Anregungen. Aber vielleicht könnten Sie doch noch etwas genauer erläutern, was vorgeht?«
    »Ich weiß es wirklich selbst nicht so genau. Vielleicht gar nichts – vielleicht ist alles nur Einbildung. So seltsam es klingt, aber im Moment sind es hauptsächlich Träume. Meine Frau und ich … ihre Cousine ist eine Wicca. Als wir herkamen, haben wir uns gleich alle möglichen wilden Geschichten über Mord und Totschlag im kolonialen Neuengland angehört. Natürlich heißt es, dass Träume und Ängste oft durch die Kraft der Suggestion ausgelöst werden. Und nachdem sich hier alles um Halloween dreht und auf den Straßen alle möglichen Geschöpfe herumrennen, ist diese Kraft mit Sicherheit sehr stark. Aber trotzdem; ständig gibt es hier einen sehr seltsamen Nebel, einen blauen Nebel. Und darüber hinaus noch viel seltsamere Dinge. Es fällt mir schwer, das alles am Telefon zu erklären. Außerdem weiß ich nicht, wem ich hier vertrauen soll. Ich glaube zwar nicht an Zaubersprüche und so etwas, aber … Natürlich heißt es immer wieder, dass Wiccas nicht böse sind. Um ehrlich zu sein – ich kann es kaum fassen, dass ich jetzt Leute anrufe, die mir mehr oder weniger völlig fremd sind. Aber es war einfach sehr merkwürdig, dass ich Sie getroffen habe, und dann sehe ich den Artikel in der überregionalen Zeitung und dann auch noch das Buch.«
    »War an diesem Buch etwas Bestimmtes?«, fragte Lucian und sah die anderen abermals vielsagend an, während er auf die Antwort wartete.
    »Auch hier bin ich mir ziemlich sicher, dass es alles mit der Einbildung zu tun hat. Ich meine – nichts davon kann wirklich real sein. Aber sogar die Verwandten meiner Frau, die ja eigentlich unsere Freunde sein sollten, deuten an, dass ich … Na ja, sie haben mich darauf hingewiesen, dass ich in Boston war, und bestimmt sorgen sie dafür, dass meine Frau das auch mitbekommt, darauf möchte ich wetten. Aber egal … In Boston ist jemand ermordet worden. Vor knapp einem Monat, beim letzten Vollmond. Ich weiß, dass das alles ziemlich wirr klingt. Es fällt mir schwer, mich plötzlich mehr oder weniger fremden Leuten anzuvertrauen und Ihnen davon zu erzählen. Aber andererseits, wenn ich mich auf Freunde hier verlassen müsste, dann säße ich ganz schön in der Klemme. Falls Sie wirklich nach Salem kommen, würde ich mich sehr freuen, noch einmal persönlich mit Ihnen reden zu können.«
    »Ja, wir kommen wirklich«, murmelte Lucian. »Wir können uns dann gleich morgen Nachmittag treffen.«
    »Morgen Nachmittag? Sie kommen so rasch?«
    »Das ist der Tag vor Halloween«, erinnerte Lucian den Anrufer.
    »Richtig, stimmt ja. Wissen Sie, ich war schon so weit, alles hinzuwerfen und zu gehen. Unsere Karriere zu ruinieren. Aber Megan hatte Angst, dass ich es letztlich bereuen würde, wenn wir einen tollen Job und eine tolle Erfahrung einfach sausen lassen würden, nur weil sie Albträume hat. Inzwischen ist sie, fürchte ich, davon überzeugt, dass ich ein Monster bin.«
    Maggie war wieder da, mit dem Baby im Arm. Mit einem Blick auf Lucian sagte sie leise: »Sie hat ihn verlassen.«
    Lucian nickte. »Finn, egal, welche Probleme Sie haben, lassen Sie Ihre Frau nicht allein im Dunkeln herumlaufen.«
    »Wie bitte?«
    »Behalten Sie sie im Auge, egal, unter welchen Umständen.«
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine lange, angespannte Pause. »Hatte ich erwähnt, dass es … Umstände gibt?«
    »Ist Ihre Frau denn momentan bei Ihnen?«
    »Nein.«
    »Passen Sie auf sie auf«, sagte Lucian.
    »Nachts, im Dunkeln – er muss sich vor dem Nebel hüten!«, flüsterte Maggie.
    Lucian nickte. »In den dunklen Stunden … na ja, Sie wissen schon, wenn es dunkel ist, passiert am meisten. Lassen Sie sie also im Dunkeln oder im Nebel nicht allein. Passen Sie heute

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