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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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berichtete, dass die Polizei von Boston noch keine neuen Hinweise auf den Mörder habe.
    Sie schauten alle zu, und die Nachrichtensprecherin fuhr in einem etwas dramatischeren Ton fort, sich einem Vorfall zuzuwenden, der sich in der unmittelbaren Umgebung ereignet hatte.
    »Nach einer offensichtlichen Fahrerflucht sucht die örtliche Polizei den Verursacher eines Unfalls mit möglicherweise tödlichem Ausgang. Mr Andrew Markham, ein bekannter Geschichtenerzähler, wurde heute Morgen unweit des Highway US-1 von einem Bankangestellten auf dem Weg zur Arbeit aufgefunden. Die Polizei glaubt, Markham sei von einem fremden Fahrzeug verletzt, von dem Fahrer ein Stück von der Straße weggeschleppt und dann einfach liegen gelassen worden. Dadurch hat sich dieser Mann nun unter Umständen einer Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht. Bislang wurde noch nicht bekannt, welcher Fahrzeugtyp bei der Tat vermutlich benutzt wurde. Mr Markham wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert und befindet sich derzeit im Koma. Die Polizei bittet um mögliche Hinweise auf den Täter oder den Tathergang. Die Ärzte gehen davon aus, dass Mr Markham seine schweren Verletzungen wohl nicht überleben wird. Die Polizei bittet dringend um die Mithilfe der Öffentlichkeit; auch kleinste Anhaltspunkte sind willkommen.«
    Dann gab die Sprecherin mit unbeschwertem Ton eine Reihe von Aktivitäten für Kinder bekannt, die in den nächsten beiden Tagen angeboten wurden.
    Mike, Finn und Megan starrten sich wortlos an.
    »Der arme Kerl«, murmelte Mike schließlich.
    Megan spürte, dass sie kreidebleich geworden war.
    Das war keine zufällige Fahrerflucht gewesen, davon war sie überzeugt.
    Andy war absichtlich über den Haufen gefahren worden. Mike legte trotz Finns Anwesenheit wieder seine Hand auf ihre. »Er ist ein alter Mann. Er war zu Fuß unterwegs, wo man einfach nicht zu Fuß gehen sollte.«
    Finn starrte sie an.
    Sie hatte ihm nie von ihrem morgendlichen Ausflug mit Andy erzählt.
    Sie konnte nicht absolut sicher sein, dass letzte Nacht nicht noch jemand – außer Finn – auf dem Parkplatz gewesen war. Und heute Morgen …
    Sie wusste nicht wirklich, wo ihr Mann gewesen war.
    Finn war in Boston gewesen, als dort das Mädchen ermordet wurde.
    Lächerlich.
    Sie blickte ihrem Mann in die Augen. »Ich möchte zum Krankenhaus fahren, Finn. Und Andy besuchen.«
    Finn runzelte die Stirn. Sein Blick schien verhangen. »Megan, der alte Mann hat dir an unserem ersten Abend hier mit seinen Geschichten tödliche Angst eingejagt. Aber wir kennen ihn kaum.«
    »Wenn er im Koma liegt, lassen sie dich ohnehin nicht zu ihm«, sagte Mike.
    »Kann schon sein«, erwiderte Megan.
    Sie glaubte nach wie vor, dass Andy Markham ihretwegen im Krankenhaus lag.
    Oder wegen dem, was er wusste. Was wiederum auf sie zurückverwies – er hatte versucht, sie zu warnen.
    Sie blickte ihren Ehemann durchdringend an und betete, sie möge keine Angst davor haben, einfach nur mit ihm in einem Wagen zu sitzen. Und dennoch, wenn er sich absolut weigern sollte …
    »Finn, ich möchte ins Krankenhaus fahren.«
    Er zögerte. Zu lange, dachte sie. Dann sagte er: »Also gut, Megan, wir fahren dorthin. Aber ich denke, Mike hat recht. Sie werden uns nicht zu ihm lassen.«
    »Fahre mich trotzdem.«
    »Ich denke, es würde niemandem wehtun, wenn ihr einfach mal vorbeischaut«, meinte Mike.
    »Zahlen wir«, sagte Finn und stand auf.
    »Finn, auch wenn wir nicht zu ihm dürfen, ich möchte trotzdem hinfahren.«
    »Wie du willst, Megan. Wie du willst.«

17
    An der Information teilte man ihnen wie Finn erwartet hatte mit, dass nur die nächsten Verwandten zu Andy Markham Zugang hätten.
    Megan warf Finn einen gequälten Blick zu. »Vielleicht könnten wir wenigstens ein paar Blumen kaufen und sie für ihn hierlassen.«
    Die ehrenamtliche Mitarbeiterin an der Information, eine Frau mittleren Alters mit kurzen, roten Haaren und einem hageren, aber nicht unsympathischen Gesicht, räusperte sich. »Tut mir leid«, erklärte sie, »aber auf der Intensivstation sind auch keine Blumen erlaubt. Wenn Sie in ein paar Tagen wiederkommen, geht es ihm vielleicht besser, und dann liegt er auch in einem normalen Krankenzimmer.«
    »Wie ist denn sein momentaner Zustand?«, fragte Finn.
    »Kritisch, aber stabil.«
    Finn betrachtete Megan, und dabei wurde ihm klar, dass sie glaubte, Andy Markham würde nie mehr genesen.
    »Vielleicht können wir eine Karte schreiben und ihm gute Besserung

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