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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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Kleidung verschmutzt hatte. Die Tür war geschlossen, das Mädchen verschwunden. Er war recht sicher, dass er sein Vorhaben mit ihr nicht zum Abschluss gebracht hatte … es sei denn, er litt an Gedächtnisverlust. Hatte ihn jemand mit der Weinflasche niedergeschlagen? Etwa sie selbst? Oder jemand anders? Beide Möglichkeiten erschienen ihm gleichermaßen beunruhigend.
    Er zog sich aus und nahm das Wasser im Krug, um sich zu reinigen, ehe er frische Sachen anzog. Wenn jemand anders ihn niedergeschlagen hatte, dann bedeutete dies, dass ein unbekannter Feind unbemerkt in sein Zimmer eingedrungen war. Sollte es aber das Mädchen selbst gewesen sein, dann litt er an einer Erinnerungslücke, da sie zuletzt vollständig handlungsunfähig gewesen war. Also wohl doch eher jemand anders. So unfähig, dass er ein Mädchen derart leicht entkommen ließ, war er nun wirklich nicht.
    Die Tür … er sah in der Hosentasche nach. Der Schlüssel war immer noch an Ort und Stelle. Wenn sie den Schlüssel benutzt hatte, dann hatte sie ihn danach zurückgesteckt. Unwahrscheinlich , sagte er sich. Sie hatte viel zu große Angst gehabt, wäre also weggelaufen und hätte den Schlüssel behalten. Devon Tremont wusste eine Menge über Angst und deren Wirkung auf die Menschen. Er überprüfte die Tür, die er wie erwartet unverschlossen vorfand.
    »Hier hat sich jemand eingemischt«, sagte er zu sich selbst. Die wichtige Frage war nun, wer es gewesen war. Und was würde der Betreffende mit dem Wissen tun, das er jetzt besaß? Nichts. Hätte der Unbekannte die Absicht gehabt, die Ereignisse der vergangenen Nacht gegen ihn zu verwenden, dann hätte er es längst schon getan und die Wachen und Zeugen herbeigerufen, solange Devon bewusstlos am Boden gelegen hatte. Wenn jetzt noch jemand Vorwürfe gegen ihn erhob, konnte er leicht alles bestreiten. Warum war der Betreffende auf diese Weise vorgegangen? Er selbst hätte es anders begonnen. Doch – wer es auch sein mochte – er hatte einen gewaltigen Vorteil verschenkt. Außerdem fehlte nichts, sein Geld und sein Eigentum waren unberührt geblieben. Nur das Mädchen war verschwunden.
    Das Mädchen, richtig. Der einzige Grund, das Verbrechen der vergangenen Nacht zu vertuschen, war der Schutz ihres guten Rufs. Aber sie ist ein gewöhnliches Dienstmädchen , dachte er. Um so eine schert sich doch niemand. Fast allen auf der Burg käme es zunächst auf Gerechtigkeit an. Nur wenige, sehr wenige, würden auf den Ruf des Mädchens mehr Wert legen als darauf, ihn zu vernichten. Was hatte sie in der letzten Nacht gesagt? Er ist der Sohn des Schmieds. »Außerdem ist er ein Magier«, murmelte Devon. Die starke goldene Aura des jungen Mannes hatte er gleich bemerkt. Dieses Merkmal hatte schon am Anfang sein Interesse geweckt.
    Penny hatte der Angst bemerkenswert lange widerstanden und ihm auch dann nicht viel verraten. Sie musste gewichtige Gründe haben, den Burschen zu beschützen. Wahrscheinlich war sie in ihn verliebt. »Und sein Zimmer ist nicht weit von meinem hier entfernt … dort drüben, den Flur hinunter«, überlegte er bei sich.
    Devon Tremont neigte zu impulsiven Entschlüssen, und auch jetzt zauderte er nicht. Er richtete sich auf, gürtete das Schwert und verließ den Raum. Als er hinter sich abschließen wollte, stutzte er. Der Schlüssel ließ sich nicht herumdrehen. Schon wieder ein Rätsel , dachte er. Kopfschüttelnd beließ er es dabei und schritt gemächlich zu Mordecais Zimmer hinüber.
    Zu seinem Entsetzen bewachte ein großer Bewaffneter den Raum. In welcher Verbindung steht der Kerl zu den Lancasters? Das passte alles nicht zusammen, und die Gastgeber waren offenbar an dem Ränkespiel beteiligt. Der Bursche war ein Gemeiner, und doch hatten sie ihm ein Gemach zugewiesen, das für einen König gut genug gewesen wäre. Marcus stand ihm offenbar sehr nahe. Und er ist ein Magier , dachte er noch einmal. Dies war der entscheidende Punkt, der Schlüssel zum Verständnis der Ereignisse. Die Lancasters hatten einen Magier gedungen. Ging daraus denn hervor, dass sie von seinen Plänen erfahren hatten? Womöglich hielten sie es für nötig, mithilfe magischer Kräfte ihre Stellung zu stärken.
    Er nickte dem Wächter zu und ging weiter, um gründlich nachzudenken und die nächsten Schritte sorgfältig zu planen.
    In der Tiefe der Burg erwachte Penny. Sie hatte am Tag zuvor lange gearbeitet, deshalb hatte Sarah, das Erste Zimmermädchen, sie ausschlafen lassen. Normalerweise mussten die

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