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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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Ende.
    »Ah, Penny, die frisch Verlobte!«, sagte Marc charmant wie immer.
    »Siehst du einen Ring an meinem Finger, Marcus Lancaster?« Sie zeigte ihm die ungeschmückte Hand.
    »Das nicht, aber du hast doch schon Ja gesagt. Ist das nicht ein Grund zum Feiern?« Er fasste sie bei den Händen und zog sie zu einigen übermütigen Tanzschritten hinter sich her. Sie lächelte.
    »Marc, wage ja nicht, irgendjemandem davon zu erzählen. Du auch nicht, Dorian!«, rief sie über Marcs Schulter hinweg.
    »Penny, meine Liebe! Ist es dir etwa peinlich, wenn die Leute erfahren, dass du diesen Lümmel hier heiraten willst? Dann solltest du es dir vielleicht doch noch mal überlegen. Schließlich gibt es hier noch andere willige Junggesellen.« Marc warf sich in die Brust und strich sich mit den Händen über die Jacke, wobei er boshaft grinste.
    Dieser Wortwechsel weckte bei Penny eine gewisse Bestürzung, was ich ihr anmerkte, obwohl sie es zu verbergen suchte. Sie schlug die Augen nieder, als wäre sie auf einmal schüchtern. »Ehrlich, ich bin noch nicht bereit, es öffentlich zu verkünden. Erst einmal muss ich es meinem Vater erzählen, und ich möchte auf keinen Fall, dass alle schon darüber reden, wenn ich selbst noch gar nicht so weit bin.« Sofort hatte ich den Eindruck, die Erklärung sei nur vorgeschoben, während Marc und Dorian es ihr abkauften.
    »Lass sie in Ruhe, Marc«, meinte Dorian. »Für ein Mädchen ist die Heirat sehr wichtig. Das sollten wir ihr nicht verderben.«
    »Schon gut, ich hab doch nur Spaß gemacht«, lenkte Marc ein und blickte drein wie ein begossener Pudel. Seit unserer Kindheit war er der Possenreißer unter uns.
    »Dorian«, sagte Penny, »könntest du mir einen Gefallen tun?«
    »Aber sicher«, antwortete er.
    »Ich muss mit Lady Rose über den morgigen Ball und … und auch noch über andere Dinge reden. Könntest du ihr etwas von mir ausrichten? Ich möchte wissen, ob sie heute Abend Zeit hat.« Sie lächelte ihn strahlend an. Ich wünschte, sie hätte mich viel öfter so angestrahlt.
    Danach gingen Marc und Dorian, und ich machte mich über ein Tablett mit Essen her, das man mir eine Weile vorher geschickt hatte. Währenddessen überlegte ich, ob ich Penny auf ihr Täuschungsmanöver ansprechen sollte, denn ich war sicher, dass sie etwas verbarg. Allerdings erschien Rose, ehe ich sie fragen konnte.
    »Ihr musstet doch nicht sofort zu mir kommen. Ich hätte Euch später noch aufgesucht«, sagte Penny.
    »Unsinn, ich hatte sowieso gerade Langeweile«, wehrte Rose ab.
    Sie sprachen ein paar Minuten miteinander. Penny erklärte ihr, was sie vorhatte. Anscheinend freute sie sich auf den Ballabend, den der Herzog angesetzt hatte. Damit hätte ich nie gerechnet. Sie bat Rose um Rat, was sie anziehen und wie sie sich zurechtmachen solle.
    »Geht nicht als Mordecais Begleiterin, denn er wird nicht an dem Ball teilnehmen. Ihr könntet doch mich begleiten«, schlug Rose vor. »So erregt Ihr weniger Aufmerksamkeit, und da er noch nicht als Graf di’Cameron eingeführt ist, genießt Ihr als meine Freundin ein höheres Ansehen.«
    »Das ist schön«, erwiderte Penny. »Eigentlich wäre mir das aber gar nicht so wichtig. Meine größte Sorge ist vielmehr, dass ich kein Kleid habe. Angesichts meiner Herkunft hätte ich nie damit gerechnet, zu einem solchen Fest eingeladen zu werden.«
    Rose lächelte sie an. »Das ist überhaupt kein Problem, meine Liebe. Ich bin froh, dass Ihr zuerst mich gerufen habt, denn ich habe genau das Richtige für Euch. Ihr habt sowieso ungefähr meine Größe.« Rose Hightower mochte sicherlich die größte Frau auf der Burg Lancaster sein, aber Penny war bestimmt nicht viel kleiner als sie. »Mordecai«, wandte sie sich an mich, »Penny braucht ein paar gewisse Dinge, wenn Ihr sie behalten möchtet.«
    Ich merkte auf. »Was braucht Ihr?«
    Rose lächelte mich an. »Zehn Goldmark sollten reichen.« Ich wäre fast erstickt. Das war genug, um einen ganzen Bauernhof zu kaufen. Sogar zwei, wenn man hart verhandelte. Mein Vater verdiente in einem Jahr nicht mehr als zwei oder drei Goldmark, wenn die Geschäfte sehr gut gingen. Das Gesicht, das ich schnitt, entging ihr nicht. »Heraus damit, mein Lord. Euer altes Leben liegt hinter Euch, und wenn Ihr nicht an ihre Bedürfnisse denkt, wird Penny darunter leiden.«
    Ich zählte das Geld ab und überreichte es ihr, woraufhin mir Rose auf die Schulter klopfte. »Guter Mann. Ihr werdet es nicht bereuen, wenn Ihr erst das Ergebnis

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