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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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seht. Seid nur froh, dass ich Euch meine Dienste nicht in Rechnung stelle.«
    Dann gingen sie, Rose führte Penny am Arm. Ich bin sicher, dass sie kicherten, als sie den Korridor hinunterliefen.
    Sobald sie in Rose’ Gemächern angelangt waren, führte sie Penny eine Auswahl ihrer Kleider vor. Sie hatte vieles eingepackt, um auf alles vorbereitet zu sein.
    Penny machte sich Sorgen. »Die sind viel zu schön für mich, Lady Rose.«
    »Solange ihr nicht besser gekleidet seid als ich, ist für Euch nichts zu schön, meine Liebe.« Rose zwinkerte ihr zu. »Vielleicht müssen wir den Saum von der Schneiderin etwas kürzen lassen, ansonsten aber ist die Länge für Euch gut. Wir wollen allerdings ein wenig von Eurem Fußgelenk zeigen, um den richtigen Eindruck zu machen.«
    »Wenn Ihr die Frage erlaubt, Lady Rose, wozu benötigen wir denn das Geld? Wenn Ihr mir ein Kleid leiht, dann brauchen wir doch gar nicht mehr«, wollte Penny wissen.
    »Ich denke an die Zukunft, vor allem an Eure«, entgegnete Rose. Sie verschwendete keine Zeit und schickte eine Dienerin, die Schneiderin zu rufen. Sobald die Frau eingetroffen war, begann eine angeregte Diskussion über Stoffe und Bekleidungsmoden. So vergingen mehrere Stunden, in denen Rose eine verwirrende Vielzahl von Dingen bestellte – Blusen und Strumpfbänder, Nachtkleider und Röcke. Am Ende kam sie mit der Frau überein, ihr fast fünf Goldmark für eine beeindruckende Auswahl an Winter- und Sommerkleidern und sogar Ballkleidern zu geben.
    »Ich brauche aber mehrere Wochen, um das alles zu schneidern, meine Lady«, warnte die Frau.
    »Das ist schon in Ordnung. Aber schickt die Nachthemden und die Hauskleider zuerst, denn die wird sie schon bald brauchen.« Rose bezahlte die Frau und dachte offenbar keine Sekunde an die Möglichkeit, betrogen zu werden. Penny erkannte, dass dies auch nicht zu befürchten war. Adlige betrog man nicht, wenn man gute Geschäfte machen und auch weiterhin seinen Lebensunterhalt verdienen wollte.
    »Wozu ist der Rest des Geldes gedacht?«, fragte Penny, worauf Rose verschlagen grinste und ihr das Geld in die Hand drückte.
    »Ich kann das nicht annehmen! Es ist doch gar nicht mein eigenes Geld!«, protestierte sie.
    »Ihr seid jetzt eine Lady, oder Ihr werdet es jedenfalls bald sein. Als Gräfin müsst Ihr wissen, wie man mit Geld umgeht. Noch wichtiger, man darf auf keinen Fall den Eindruck gewinnen, Ihr müsstet jeden Penny zweimal umdrehen. Benutzt es, verschwendet es und sorgt dafür, dass die Leute es sehen, aber erweckt nie den Eindruck, unter Geldnot zu leiden.« Rose sah sie ernst an. »Das ist kein Scherz. Eure Zukunft hängt davon ab, dass Ihr diese Dinge lernt. Sobald Ihr Euren Jungen geheiratet habt, müsst Ihr ihn bewegen, Euch eine Apanage zu gewähren. Wenn die Leute vermuten, er sei Euch gegenüber geizig, wird man annehmen, er sei pleite. Wenn man ihn aber für pleite hält, wird es schwierig für ihn. Lasst die Leute niemals Blut wittern.«
    Penny sah ein, dass Rose recht hatte, kam sich aber trotzdem wie eine Betrügerin vor. Sie hatte ohnehin nicht mehr die Absicht, Mordecai zu heiraten, denn sie würde schon die nächste Woche nicht überleben, ganz zu schweigen davon, die Kleider in Empfang zu nehmen, die Rose für sie bestellt hatte. Dennoch musste sie auch weiterhin den Schein wahren. Wenn die Edelfrau von ihrem Plan Wind bekam, war alles vorbei.
    Schließlich kamen sie wieder auf die Ballkleider zu sprechen. »Lady Rose, es mag seltsam klingen, aber ich fühle mich nicht sicher, wenn ich den Ball ohne Mordecai besuche. Glaubt Ihr nicht, es wäre besser, wenn ich … wenn ich irgendetwas bei mir hätte?« Unsicher suchte sie den Blick der Adligen.
    Rose begriff es sofort. »Oje, eigentlich würde ich Euch gern sagen, dass Ihr nichts zu befürchten habt, aber ich weiß ja, warum Ihr so in Sorge seid.« Sie suchte etwas in ihrem Schrank und kehrte mit einem neuen Kleid zurück. Es hatte im Gegensatz zu den anderen, die enger saßen, weite und weich fallende Ärmel. »Dies hier müsste gehen, auch wenn es eine Schande ist. Ihr habt so schöne Arme.«
    Auch Penny gefielen die anderen Kleider besser, aber auf dem Ball war die Sicherheit das Wichtigste für sie. »Wie sollen mir denn die Ärmel helfen?«, fragte sie.
    Rose grinste sie boshaft an. »Ich vermute doch, Ihr wollt einen Dolch bei Euch tragen. Ist das richtig?«
    Penny nickte.
    »Und wenn man bedenkt, wie Eure Gefühle aussehen dürften, ist so etwas wie dies hier

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