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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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hier fertig bist. Er wird sich freuen, ihn zu bekommen.« Sie bedankte sich bei Laura und kehrte zu den anderen Damen zurück. Die blauen Augen, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten, bemerkte sie nicht.
    Als sie wieder bei Ariadne und Rose stand, verspürte sie ein nervöses Flattern im Bauch. Bisher hatte ihr die Entschlossenheit auch die nötige Ruhe geschenkt, aber nachdem sie den Brief übergeben hatte, wurde sie ängstlich. Sie heftete den Blick auf das Gedränge und sah sich nach Devon um. »Penny«, unterbrach Rose ihre Gedanken, »habt Ihr Dorian gesehen? Ich will unbedingt mit diesem Mann tanzen, und wenn ich ihn mit Gewalt auf die Tanzfläche zerren muss.«
    Penny hatte gerade Devon ausgemacht, also war dies die geeignete Gelegenheit, die aufmerksame Rose abzuschütteln. »Er steht da drüben und redet mit Gregory Pern.« Sie deutete in die entsprechende Richtung. »Ich bin sicher, dass der arme Gregory nur zu gern errettet werden würde. Ihr wisst ja, wie Dorian ist, wenn er erst einmal anfängt über die Geschichte und lange vergangene Kriege zu erzählen.«
    »So gut kenne ich ihn noch gar nicht«, antwortete Rose, »auch wenn ich hoffe, dass sich dies eines Tages ändern wird.« Sie zwinkerte und entfernte sich. Anmutig schlenderte sie in die Richtung, die Penny ihr gezeigt hatte. Dabei näherte sie sich Dorian, sprach ihn aber nicht an, sondern ging langsam weiter. Sein Blick irrte von Gregory ab, bis er sie anstarrte. Rose schwebte vorbei und drehte kurz den Kopf herum, um ihn voll anzublicken, ein kleines Funkeln in den Augen und ein Lächeln auf den Lippen. Sie bewegte sich in Richtung der Erfrischungen, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    Nicht einmal Dorian Thornbear, der im Umgang mit Frauen sonst recht schüchtern war, konnte diese Einladung übersehen. Er entschuldigte sich bei Gregory Pern und folgte Rose zum Tisch. Als er dort ankam, hatte sie das Mädchen, das dort bediente, bereits in ein Gespräch verwickelt.
    »Ihr müsst mir geben, was Miss Cooper Euch ausgehändigt hat, meine Liebe.« Rose hielt zwei Silbermünzen in der Hand, obwohl die Getränke kostenlos ausgegeben wurden.
    »Es tut mir leid, Mylady, aber ich weiß nicht, was Ihr meint.« Natürlich wollte Laura zu ihrer Freundin Penny halten, aber als sie es mit der überwältigenden Rose Hightower zu tun bekam, wurde sie nervös.
    Rose beugte sich vor. »Wir können dies auf zwei Arten erledigen. Eine läuft darauf hinaus, dass Ihr Schwierigkeiten bekommt und womöglich gezüchtigt werdet. Die andere verschafft Euch zwei Silbermünzen, und Ihr tut Eurer Freundin obendrein noch einen großen Gefallen.« Sie richtete sich auf und lächelte das Mädchen an. Dorian konnte den Wortwechsel zwar nicht verfolgen, bemerkte aber die Miene der Dienerin und bedauerte das Mädchen sehr. Gleich darauf durfte er Rose zu einem kleinen Tisch begleiten, wo sie den Brief untersuchen konnte.
    Er war mit einem roten Klecks Wachs versiegelt und trug die Aufschrift »Mordecai«. Rose überlegte, ob sie ihn öffnen sollte, doch das wollte sie Penny nicht antun. Sie dachte rasch nach, und auf einmal fügten sich alle Hinweise zusammen, die sie in den letzten Tagen bekommen hatte. Pennys plötzliches Interesse am Ball, die seltsamen Fragen und ihre gelegentlich düstere Stimmung. Sie war immer noch nicht sicher, was Penny plante, doch es musste etwas Ernstes sein, und es würde hier auf dem Ball geschehen. Der Brief war vermutlich das letzte Mosaiksteinchen.
    »Dorian«, sagte sie. Endlich schenkte sie ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. »Ihr müsst etwas für mich tun, das Euch vielleicht ein wenig seltsam vorkommt.«
    »Gewiss, Lady Rose.« Er schenkte ihr einen liebevollen Blick.
    »Nennt mich doch einfach Rose. Es ist ja albern, wenn Ihr mich immer so förmlich anredet. Wir haben zusammen genug erlebt, um ein wenig vertrauter miteinander umzugehen.« Sie beugte sich vor und legte ihre kleine Hand auf seine kräftige. Dorian riss die Augen weit auf. Nun bewegte er sich auf höchst unsicherem Gelände. »Verzeiht mir, Dorian. Eigentlich wollte ich mit Euch tanzen, aber dies hier ist wahrscheinlich sehr wichtig. Könntet Ihr Mordecai diesen Brief zukommen lassen? Er muss ihn auf der Stelle lesen, wenn Ihr ihn überbracht habt. Ich möchte Euch sogar drängen zu rennen, wenn Ihr ihm wirklich helfen wollt.«
    Das Erstaunlichste an Dorian Thornbear war seine unerschütterliche Loyalität. Wo viele andere Männer Fragen gestellt und es hinausgezögert hätten,

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