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Das Eulenhaus

Das Eulenhaus

Titel: Das Eulenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Heath Robinson. Es hieß aber ›Aufsteigender Gedanke‹ – oder so ähnlich. Solche Dinge beeindrucken einen jungen Mann wie David… Ich fand es eher albern.«
    »Lucy, bitte!«
    »Aber ein paar von ihren Sachen sind wirklich ganz hübsch. Diese Traueresche, zum Beispiel.«
    »Ich finde, Henrietta hat echte Genialität. Außerdem ist sie ein sehr netter, angenehmer Mensch«, verfügte Midge.
    Lady Angkatell stand auf und schwebte wieder zum Fenster. Sie spielte gedankenverloren mit der Jalousiekordel. »Wieso eigentlich Eicheln?«, murmelte sie.
    »Eicheln?«
    »An der Kordel hier. Genau wie die Ananasse auf Gartentoren. Ich meine, das muss doch einen Grund haben. Es könnten doch ebenso gut Tannenzapfen sein oder Birnen. Aber nein, es sind immer Eicheln. Schweinemast nennen sie das im Kreuzworträtsel. Ich finde das immer so kurios.«
    »Schweif jetzt nicht ab, Lucy. Du bist hier, weil du unbedingt über das Wochenende reden musstest, aber ich weiß immer noch nicht, worüber du dir Sorgen machst. Du brauchst ja bloß Gesellschaftsspiele zu vermeiden, gegenüber Gerda zusammenhängend zu reden und Henrietta als Dompteurin für den intellektuellen David zu verpflichten – was ist da schwierig?«
    »Nun ja, Schatz, zum Beispiel, dass Edward kommt.«
    »Ach, Edward.« Midge schwieg, als sie den Namen gesagt hatte. Dann fragte sie leise: »Wieso in aller Welt hast du Edward zu diesem Wochenende eingeladen?«
    »Habe ich gar nicht, Midge. Das ist es ja. Das hat er selber getan. Er hat uns antelegrafiert, ob wir ihn aufnehmen. Du weißt, wie Edward ist. Wie empfindlich. Hätte ich ›nein‹ zurücktelegrafiert, er hätte bestimmt nie wieder gefragt. So ist er.«
    Midge nickte nachdenklich. Ja, dachte sie, so war Edward. Einen Moment lang sah sie deutlich sein Gesicht, das Gesicht, das sie so innig liebte. Es hatte einen Hauch von Lucys immateriellen Charme, dieses sanfte, scheue, leicht ironische Gesicht…
    »Der liebe Edward«, sagte Lucy laut. Es war das Echo von Midges Gedanken.
    Gereizt fuhr sie fort: »Wenn sich Henrietta doch endlich entschließen könnte, ihn zu heiraten. Sie mag ihn ja wirklich, ich weiß das genau. Wenn die beiden hier zusammen ein Wochenende verbringen könnten, ohne die Christows… Es steht nun mal fest, dass John Christow Edward alles andere als gut tut. John wird dann immer noch mehr das und das, verstehst du, und Edward immer noch weniger das und das. Weißt du, was ich meine?«
    Wieder nickte Midge.
    »Aber ich kann doch die Christows nicht wieder ausladen, das Wochenende mit ihnen ist ja seit ewig verabredet. Und ich werde das Gefühl nicht los, Midge, dass das furchtbar kompliziert wird – mit dem düster blickenden, Nägel beißenden David, mit Gerda, bei der man immer aufpassen muss, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlt, und mit dem immer strahlenden John und dem lieben, aber nie strahlenden Edward – «
    »Die Zutaten lassen tatsächlich keinen guten Pudding erwarten«, murmelte Midge.
    Lucy lächelte sie an. »Na ja«, sagte sie versonnen, »manchmal löst sich alles auch einfach auf. Ich hab den Kriminalmenschen für Sonntag zum Mittagessen eingeladen. Das wird eine schöne Ablenkung, glaubst du nicht?«
    »Wen?«
    »Immer wie aus dem Ei gepellt«, fuhr Lady Angkatell einfach fort. »Er war auch in Bagdad, er hatte da etwas zu lösen, als Henry Hochkommissar war. Oder war es danach? Wir hatten ihn zum Essen eingeladen, mit ein paar anderen Beamten. Er trug einen weißen Leinenanzug, das weiß ich noch, mit einer rosa Blume im Knopfloch und schwarzen Lackschuhen. Ich kann mich sonst kaum noch an etwas erinnern, ich finde es ja nie furchtbar interessant, wer wen umgebracht hat. Ich meine, wenn jemand tot ist, dann ist es doch nicht mehr wichtig, warum, und ich finde es so albern, so viel Wirbel darum zu machen…«
    »Habt ihr denn hier etwa Verbrechen, Lucy?«
    »Ach nein, Schatz. Er wohnt einfach in einem von diesen komischen Cottages – weißt du, wo man sich den Kopf an den Balken stößt, die zwar sehr gute Sanitäranlagen, aber den völlig unpassenden Garten haben. Die Leute aus London finden so etwas ja schick. In dem anderen wohnt, glaube ich, eine Schauspielerin. Solche Leute wohnen ja nicht das ganze Jahr hier, wie wir. Aber…«, Lady Angkatell ging ziellos im Zimmer herum, »es scheint ihnen zu gefallen. Midge, Schatz, es war lieb von dir, mir zu helfen.«
    »Ich finde nicht, dass ich dir viel geholfen habe.«
    »Ach – nein?« Lady Angkatell sah sie

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