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Das Eulenhaus

Das Eulenhaus

Titel: Das Eulenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sicher ab und zu zum Einkaufen in die Stadt.«
    »Ich – ich weiß nicht«, sagte Gerda.
    Elsie Patterson trat dazwischen. »Wir müssen uns sputen, Liebes, unser Zug.«
    Gerda schien darüber erleichtert zu sein und wandte sich ab.
    »Die arme Gerda«, sagte Midge. »Das einzig Gute, was Johns Tod ihr eingebracht hat, ist die Befreiung von deiner entsetzlichen Gastfreundlichkeit, Lucy.«
    »Wie unfreundlich, Midge. Kein Mensch kann mir nachsagen, ich hätte mich nicht bemüht.«
    »Das macht doch die Sache noch viel schlimmer, Lucy.«
    »Nun, jedenfalls ist es schön, dass jetzt alles vorbei ist, nicht wahr?«, strahlte Lady Angkatell alle anderen an. »Außer natürlich für den armen Inspektor Grange. Er tut mir ja so leid. Meint ihr, es würde ihn ein bisschen aufmuntern, wenn wir ihn fragen, ob er mit uns essen möchte? Ich meine, einfach so als Freund?«
    »Das würde ich schön bleiben lassen, Lucy«, antwortete Sir Henry sofort.
    »Vielleicht hast du Recht«, sagte Lady Angkatell und überlegte. »Das wäre sowieso nicht das richtige Menü für ihn heute. Rebhuhn au Choux – und das köstliche Soufflé Surprise, das Mrs Medway so gut kann. Das ist ganz und gar nicht nach Inspektor Granges Geschmack. Ein tüchtiges Steak, nicht ganz durchgebraten, und guten altmodischen Apfelkuchen, so richtig handfest – oder vielleicht Apfelbällchen… So etwas würde ich Inspektor Grange anbieten.«
    »Dein Riecher in Sachen Essen ist treffsicher wie immer, Lucy. Ich finde, wir sollten jetzt zu unseren Rebhühnern fahren. Die klingen auch köstlich.«
    »Ja, ich fand, ein bisschen feiern sollten wir ruhig. Ist es nicht wunderbar, wie sich am Ende alles zum Besten wendet?«
    »Ja-hah.«
    »Ich weiß, was du denkst, Henry. Ich kümmere mich heute Nachmittag darum, keine Angst.«
    »Was hast du denn jetzt wieder vor, Lucy?«
    Lady Angkatell lächelte ihn an. »Ist schon in Ordnung, Schatz. Nur eine Kleinigkeit zum Aufräumen.«
    Sir Henry sah sie skeptisch an.
    Als sie vor dem ›Eulenhaus‹ eintrafen, kam Gudgeon aus dem Haus und riss die Wagentür auf.
    »Es lief alles sehr zufrieden stellend, Gudgeon«, sagte Lady Angkatell. »Bitte sagen Sie das auch Mrs Medway und den anderen. Ich weiß, wie unerfreulich es für Sie alle war, und ich möchte Ihnen sagen, dass Sir Henry und ich die Loyalität, die Sie uns gegenüber gezeigt haben, sehr zu schätzen wissen.«
    »Wir waren zutiefst besorgt Ihretwegen, Mylady«, antwortete Gudgeon.
    »Das war doch sehr lieb von Gudgeon«, bemerkte Lucy auf dem Weg in den Salon. »Aber wirklich gar nicht nötig. Mir hat das Ganze beinah Spaß gemacht – das ist doch mal etwas ganz anderes als das Gewohnte. Hast du nicht auch das Gefühl, David, dass so eine Erfahrung dein Denken bereichert? Das ist doch etwas ganz anderes als in Cambridge.«
    »Ich bin in Oxford«, sagte David kühl.
    »Die nette Ruderregatta«, plauderte Lady Angkatell zerstreut weiter. »Typisch englisch, findest du nicht?«
    Und schon ging sie zum Telefon, nahm den Hörer hoch und hielt ihn in der Hand, während sie weiterplauderte.
    »Ich hoffe wirklich, dass du uns wieder mal besuchst und etwas bleibst, David. Man kann sich so schwer kennen lernen, wenn ein Mord dazwischen kommt, was? Eine richtige intellektuelle Unterhaltung wird dabei ja ziemlich unmöglich.«
    »Danke«, antwortete David. »Aber wenn ich fertig bin, gehe ich nach Athen – an die British School.«
    Lady Angkatell sah ihren Mann an. »Wer residiert denn da heute als Botschafter? Ach ja, richtig, Hope-Remmington. Nein, ich glaube kaum, dass David mit denen etwas anfangen kann. Die Töchter sind ja auch so schrecklich gesund. Spielen Hockey und Cricket und dieses andere komische Spiel mit dem Ding und dem Netz.«
    Sie stockte und sah auf ihre Hand mit dem Hörer hinunter. »Was will ich denn damit?«
    »Vielleicht wolltest du jemanden anrufen«, sagte Edward.
    »Ich glaube nicht.« Sie legte den Hörer wieder auf. »Magst du Telefone, David?«
    Das war die Art Fragen, die sie stellte, überlegte David gereizt. Fragen, auf die es intelligente Antworten einfach nicht gab. Er erwiderte eisig, seiner Vermutung nach seien sie wohl nützlich.
    »Meinst du – wie Fleischwölfe? Oder Gummibänder? Nichtsdestotrotz würde man aber – «
    Sie brach den Gedanken ab, als Gudgeon in der Tür erschien und zum Mittagessen bat.
    »Aber Rebhuhn magst du doch?«, fragte sie David bange.
    Das räumte David ein.
    »Manchmal glaube ich, Lucy ist wirklich leicht

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