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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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wüsste nur noch nicht, wie sie es anfangen sollte. Sie trugen ihre Teller zu ihrem Stammplatz am Fenster und setzten sich.
    Han hatte nicht die Energie, es aus ihr herauszulocken, und so nahm er seine Mahlzeit schweigend ein. Er rieb sich mit dem Handballen über die Stirn.
    Dancer fragte ebenfalls nicht nach. Er tat, als würde er Cats Ausdruck nicht bemerken, obwohl es nicht viel gab, was Dancer an Cat nicht bemerkte. Stattdessen stürzte er sich in eine lange Beschreibung des Talismans, den er mit Master Firesmith herstellte und der ein Gebäude vor Flammen schützen sollte.
    Cat verdrehte die Augen und sah Han an, als hoffte sie, das Thema wechseln zu können. »Was ist los mit dir?«
    »Ich bin für den Rest des Semesters von Gryphons Unterricht ausgeschlossen worden«, antwortete Han.
    »Das ist alles ?« Cat blinzelte ihn an, als würde sie ihm nicht glauben.
    Han zuckte mit den Schultern. »Deshalb bin ich hier. Um Magie zu lernen.«
    »Dachte, dein blaublütiges Mädchen hätte dir vielleicht das Herz gebrochen«, sagte sie und grinste.
    Das erregte Hans Aufmerksamkeit. »Was für ein blaublütiges Mädchen?«
    »Wusste ja gleich, dass du mit jemanden ausgehst, weil du beinahe jede Nacht weg bist und mich mit diesem Kupferkopf allein lässt.« Sie deutete mit dem Kopf auf Dancer. »Letzte Nacht hab ich herausgefunden, wer es ist.«
    »Und wer ist es?«, fragte Han verwundert. Er sah Dancer an, der genauso verwirrt dreinblickte.
    »Rebecca«, triumphierte Cat.
    »Rebecca wer?«
    Cat warf ihm einen »He, ich bin’s, schon vergessen?«-Blick zu. »Rebecca Morley, du Schlange. Hab sie gestern Abend vor der Tempelschule gesehen.«
    »Sie ist tatsächlich hier? In Odenford?« Han starrte sie an. Sein Herz klopfte so laut gegen seine Rippen, dass er glaubte, die anderen beiden müssten es hören können.
    »Na ja, das ist wohl der Ort, wo sich die Tempelschule befindet, oder?« Cat runzelte die Stirn. »Triffst du dich denn nicht mit ihr?«
    Han schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hatte keine Ahnung.«
    »Oh.« Cat zog eine Grimasse und spießte eine Kartoffel auf, als wäre das Thema für sie damit erledigt.
    Hans Gedanken rasten. An dem Tag, als sie in Odenford angekommen waren, hatte er geglaubt, Rebecca bei den Ställen gesehen zu haben. Aber er hatte den Gedanken beiseitegeschoben, weil es keinen Sinn ergeben hatte.
    »Bist du sicher, dass sie es war?«
    Cat nickte. Sie kaute weiter.
    »Wieso ist sie hier?«, fragte Han. »Geht sie zur Tempelschule?« Das war möglich, aber er hätte vermutet, dass sie zur Tempelschule von Southbridge gehen würde.
    Cat schüttelte den Kopf. »Sie hatte die Uniform der Schmutzfinken an.«
    »Sie ist in Wien House? Das ist ziemlich unwahrscheinlich.« Rebecca hatte zwar durchaus etwas Wildes an sich, aber sie war klein und ein Leichtgewicht. Nicht gerade das Holz, aus dem Soldaten geschnitzt waren.
    »Ich kann’s nicht ändern«, sagte Cat und sah ihn finster an. »Sie hat sie nun mal angehabt.«
    »Und was hat sie bei der Tempelschule gesucht?«, fragte Han.
    Cat rutschte auf ihrem Stuhl herum. »Immerhin schön, dass ich dich etwas aufgeheitert hab. Du siehst nicht mehr ganz so fertig aus.«
    »Cat.«
    »Sie war … sie hat diesem Korporal Byrne nachspioniert.«
    Korporal Byrne war auch hier? »Sie hat ihm nachspioniert ? Und was hat er getan?«
    Cat gab es auf. »Korporal Byrne geht mit Annamaya aus. Du bist ihr mal begegnet, erinnerst du dich? Am ersten Tag in der Tempelschule. Er kommt regelmäßig, zweimal die Woche. Sie tun nie was anderes als Händchen halten, ganz offiziell.« Sie verdrehte die Augen, als wollte sie sagen: Und wozu das Ganze?
    »Also, ich wollte gerade zum Wohnheim und hab gesehen, wie jemand hinter das Gebüsch kriecht und durch das Fenster in den Salon blinzelt. Ich gucke also auch durch das Fenster und sehe da Korporal Byrne mit Annamaya sitzen. Und das Mädchen war Rebecca. Sie hat ihm nachspioniert.«
    »Du meinst den Korporal Byrne von Southbridge, ja?«
    »Ist der Einzige, den ich kenne.«
    Han konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Korporal Byrne Rebecca betrog. Oder zwei Mädchen gleichzeitig hatte.
    »Hast du was zu ihr gesagt?«
    »Zu Annamaya?«
    »Zu Rebecca.«
    »Hab sie nur gefragt, was sie da zu suchen hat. So was in der Art.« Cat sah Han nicht an.
    »Und?«, fragte Han ungeduldig. »Was hat sie gesagt?«
    »Dass sie hier zur Schule geht.«
    »Hast du irgendwas über mich gesagt?«
    Cat sah ihn grimmig an. »Wieso hätt ich

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