Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
Vom Netzwerk:
nicht kommen wollte, nicht kommen konnte oder einfach nur sauer auf mich war.«
    Byrne schüttelte den Kopf, als wäre Han ein hoffnungsloser Idiot. »Sie ist in Gefahr «, betonte er, und seine grauen Augen glitzerten wie Achat. »Ich muss sie finden.« Er fingerte an seinem Schwertgriff herum. »Wo bist du gestern und heute Nacht gewesen?«
    Han dachte nach, was seit seiner letzten Begegnung mit Rebecca alles passiert war. Nun, er hatte sich eine regelrechte Feldschlacht in Aediion geliefert, sich mit den Bayars angelegt, seine Exfreundin zusammen mit seinem besten Freund vorgefunden und von einer anderen Exfreundin ein Selbstmordkommando übertragen bekommen.
    »Ich war in meinem Wohnheim«, sagte Han. »Ich bin dort fast die ganze Zeit gewesen, abgesehen von dem Praktikum bei Dekanin Abelard. Es gibt Leute, die das bezeugen können.«
    Byrne starrte ihn noch eine Zeit lang an, dann schüttelte er den Kopf. »Tut mir leid.« Er rieb sich müde die Stirn. »Irgendeine Idee, wo sie sein könnte? Gibt es irgendwen, mit dem du sie mal zusammen gesehen hast? Könnte sie mit jemandem ausgeritten sein?«
    Han schüttelte den Kopf. »Wir haben uns zweimal in der Woche getroffen, aber am Dienstag habe ich zum ersten Mal gesehen, äh, wo sie wohnt.«
    »Kennst du Micah Bayar?«, fragte Byrne abrupt.
    Hans Nackenhaare stellten sich auf. »Ich kenne ihn«, sagte er. »Wieso?«
    »Er ist auch weg. Er und seine Schwester und seine Vettern haben sich ausgetragen und Odenford verlassen, obwohl die Prüfungen noch nicht vorüber sind. Irgendeine Vorstellung, wo sie hingegangen sein könnten?«
    Han schüttelte den Kopf. »Wir haben nicht viel miteinander zu tun.« Sein Magen verknotete sich. »Aber wieso ist das wichtig? Ich meine, Rebecca hat zwar mal für die Familie gearbeitet, aber das tut sie nicht mehr.«
    Byrne sah ihn einfach nur an, als hätte er darauf keine Antwort. Oder zumindest keine Antwort, die er ihm geben wollte.
    Han packte Byrnes Jackenaufschläge mit beiden Händen und riss ihn zu sich heran. »Ich habe gefragt, wieso das so wichtig ist? Was ist mit Bayar? Was wisst Ihr?«
    »He«, sagte Hallie und legte Han eine Hand auf den Arm. »Fass den Befehlshaber nicht so an.« Sie hob ihre Stimme nicht, aber sie meinte es ernst.
    Han ließ zögernd los. »Wieso sollte Micah Bayar etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun haben?«, beharrte er und sah von Byrne zu Talia und Hallie.
    Erinnerungen tröpfelten zurück, wie Rebecca ihn gebeten hatte, den Bayars nicht zu sagen, dass sie in Odenford war. Wie sie nicht auf die Mystwerk-Seite hatte gehen wollen, aus Angst, auf sie zu stoßen. Wie Han sie gefragt hatte, ob sie jemals ausging, und sie verneint hatte.
    Eine schreckliche Möglichkeit kam ihm in den Kopf.
    »Hat Bayar ihr etwas getan, als sie bei ihnen gearbeitet hat?«, fragte Han, dessen Herz heftig gegen seine Rippen klopfte. »Hatte sie deshalb Angst vor ihm?«
    Byrnes Gesicht hätte auch eine Steinplatte sein können. »Du kannst so viel fragen, wie du willst. Ich werde dir nicht mehr sagen als das: Wenn sie verschwunden ist, könnte er gut etwas damit zu tun haben.«
    Flammenströme liefen an Hans Händen und Armen entlang, und er packte das Amulett, um sie abzuleiten. Er erinnerte sich an die Worte, die er Bayar gesagt hatte, bevor sie auseinandergegangen waren.
    Ihr Bayars müsst lernen, dass ihr nicht immer alles kriegen könnt, was ihr haben wollt. Ich werde es euch beibringen.
    Vielleicht hatte er sich geirrt. Vielleicht bekamen die Bayars doch immer alles, was sie haben wollten. Alles, woraus Han sich etwas machte. Eingeschlossen Rebecca. Hatte Micah herausgefunden, dass sie zusammen ausgingen? Würde er so etwas tun, nur um sich an Han zu rächen?
    Es kam ihm wie eine Bestimmung vor, wie ein schlechter Traum, der sich unaufhörlich wiederholte.
    »Wohin könnte er sie bringen?«, fragte Han. »Bayar, meine ich.«
    »Das ist es, was ich herausfinden will«, antwortete Byrne. Er blinzelte Han an. »Irgendetwas ist anders an dir«, flüsterte er fast zu sich selbst. »Etwas, das mich erinnert an …« Er fing sich wieder. »Wenn du Rebecca siehst, wenn du irgendetwas hörst, das nützlich sein könnte, komm zu mir. Egal, zu welcher Stunde.« Er gab Hallie und Talia ein Zeichen.
    Han sah dem Trio nach, als es wegging.
    Den ganzen Weg zu den Ställen kaute Han an Rebeccas Verschwinden wie an einem zähen Stück Fleisch. Sie hatte angestrengt und unglücklich gewirkt, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten,

Weitere Kostenlose Bücher