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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Mut zu machen. »Ich werde jedenfalls mein Bestes tun.«
    Kim verließ die Bibliothek und nahm die U-Bahn zurück zur Charles Street. Sie holte ihr Auto aus der Tiefgarage des Krankenhauses und fuhr direkt zum Flughafen, um Edward abzuholen, den sie von der Westküste zurückerwartete.
    Das Flugzeug landete pünktlich, und da Edward nur Handgepäck hatte, konnten sie das Flughafengebäude zügig verlassen.
    »Es hätte gar nicht besser laufen können«, berichtete er, während sie zum Parkplatz gingen. Er war bestens gelaunt. »Von meinen Favoriten hat nur ein einziger das Angebot ausgeschlagen. Ansonsten waren alle, mit denen ich gesprochen habe, hellauf begeistert. Alle denken, daß Ultra ein ganz großer Renner wird.«
    »Wie weit weihst du die Leute denn ein?« fragte Kim.
    »Bevor sie sich nicht verpflichtet haben, bei Omni mitzuarbeiten, verrate ich ihnen fast gar nichts. Ich will ja kein Risiko eingehen. Aber selbst wenn ich nur ein paar allgemeine Dinge erzähle, sind alle so begeistert von dem Projekt, daß ich noch nicht viel Aktienkapital aus der Hand geben mußte, um die Leute zu ködern. Bisher mußte ich erst vierzigtausend Aktien weggeben.«
    Kim wußte zwar nicht genau, wovon er redete, aber sie fragte auch nicht nach. Schließlich erreichten sie ihr Auto. Edward verstaute seine Reisetasche im Kofferraum, und sie fuhren los.
    »Wie geht es denn in Salem voran?« wollte Edward wissen.
    »Gut«, erwiderte Kim anteilslos.
    »Du wirkst ein bißchen deprimiert«, sagte Edward besorgt.
    »Ja, stimmt«, erwiderte Kim. »Ich war heute nachmittag in der Universität gewesen, um nach dem Beweisstück zu fragen.«
    »Sag bloß nicht, man hat dich dort schlecht behandelt«, sagte Edward.
    »Nein, die Leute waren sehr hilfsbereit«, entgegnete Kim. »Aber sie hatten schlechte Nachrichten für mich. 1764 hat es in der Harvard University ein großes Feuer gegeben. Die ganze Bibliothek ist in Flammen aufgegangen, und unter anderem wurde auch eine Sammlung zerstört, die man damals als ›Fundgrube von Kuriositäten‹ bezeichnet hat. Auch der Katalog ist verbrannt; und jetzt weiß niemand mehr, was die Sammlung alles enthalten hat. Ich fürchte, das Beweisstück, nach dem wir suchen, hat sich buchstäblich in Rauch aufgelöst.«
    »Dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als in der Burg weiterzusuchen.«
    »Ja, leider«, sagte Kim resigniert. »Das Problem ist nur, daß ich längst nicht mehr so begeistert bin wie am Anfang.«
    »Wie kommt’s?« wollte Edward wissen. »Es muß dir doch mächtig Auftrieb gegeben haben, als du die Briefe von Mather und Sewall gefunden hast.«
    »Hat es ja auch«, bestätigte Kim. »Aber die Wirkung läßt allmählich nach. Seit dieser Entdeckung habe ich fast dreißig Stunden in der Burg verbracht und nicht einen einzigen weiteren Brief aus dem siebzehnten Jahrhundert gefunden.«
    »Ich habe dir ja gleich gesagt, daß es kein Zuckerschlecken werden würde«, erinnerte Edward sie.
    Kim schwieg. Das letzte, was sie im Moment brauchen konnte, waren Sprüche wie »Ich habe dir ja gleich gesagt«.
    Sie waren noch nicht richtig in der Wohnung, als Edward schon ans Telefon stürzte und Stantons Nummer wählte. Er nahm sich nicht einmal Zeit, sein Jackett auszuziehen. Kim hörte beiläufig zu, was er über seine erfolgreichen Einstellungsgespräche zu berichten hatte.
    »Nur gute Nachrichten«, rief er, nachdem er aufgelegt hatte. »Stanton hat die viereinhalb Millionen für Omni so gut wie zusammen, und das Patentverfahren hat er auch schon in Gang gebracht. Es geht mit Vollgas voran.«
    »Das freut mich für dich«, sagte Kim mit einem Lächeln und seufzte.

 
Kapitel 10
     
Freitag, 26. August 1994
     
    Die letzten Augusttage verflogen im Nu. Die Arbeiten in Salem schritten in einem rasanten Tempo voran; vor allem das Labor, in dem Edward inzwischen beinahe seine gesamte Zeit verbrachte, machte schnelle Fortschritte. Jeden Tag trafen neue Teile der technischen Ausrüstung ein und sorgten für hektische Betriebsamkeit, da sie alle ordnungsgemäß aufgebaut, installiert und teilweise auch besonders abgeschirmt werden mußten.
    Edward sprudelte über vor Aktivität und wollte am liebsten alles selbst erledigen. Einmal spielte er den Architekten, das nächste Mal war er Elektriker, und schließlich übernahm er die Aufgaben des Bauunternehmers, als er auch noch die Konstruktion des Notausgangs für das Labor selbst in die Hand nahm. All das nahm soviel Zeit in Anspruch, daß er seine

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