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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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fragte er und zog im gleichen Augenblick das Steuer nach links; der Wagen holperte über den Bordstein in den Friedhof. Dave schaltete die Scheinwerfer aus und verlangsamte die Fahrt auf Schrittgeschwindigkeit. Die Straße war unter dem dunklen Blattwerk kaum zu erkennen.
    »O mein Gott!« sagte Christina. Sie musterte aus geweiteten Augen die unmittelbare Umgebung mit den gespenstisch in die Nacht ragenden Grabsteinen, von denen einige das Mondlicht widerspiegelten.
    Christina drückte sich noch enger an Dave, und ihre linke Hand klammerte sich um seinen rechten Oberschenkel. Dave grinste zufrieden.
    Sie rollten neben einem unbewegt daliegenden, von Weiden gesäumten Teich aus. Dave schaltete den Motor ab und verriegelte die Türen. »Man kann nicht vorsichtig genug sein«, sagte er.
    »Vielleicht sollten wir die Fenster einen Spalt aufmachen«, schlug Christina vor, »sonst wird es hier drinnen zum Backofen.«
    Die beiden sahen einander einen Augenblick lang verlegen an. Dann drückte Dave seinen Mund auf Christinas und sie umarmten einander heftig.
    Plötzlich spürten sowohl Dave wie Christina eine Bewegung des Wagens, die nicht von ihnen verursacht war. Sie blickten gleichzeitig auf, und was sie vor der Windschutzscheibe sahen, jagte ihnen panische Angst ein. Durch die Nacht jagte ein fahles weißes Schemen auf sie zu. Was auch immer dieses unnatürliche Geschöpf war, es prallte gegen die Scheibe und rollte auf der Beifahrerseite des Wagens herunter.
    »Was war das?« schrie Dave.
    Christina kreischte auf und kämpfte gegen eine schmierige Hand, die durch das Fenster hereinfuhr und ihr eine Handvoll Haare ausriß.
    »Verdammte Scheiße!« schrie Dave und kämpfte gleichfalls gegen eine Hand, die auf seiner Seite hereingriff. Fingernägel gruben sich in seinen Hals, rissen ein Stück von seinem T-Shirt weg und hinterließen ein dünnes Blutrinnsal.
    Panisch startete Dave den Camaro. Er legte den Rückwärtsgang ein und schoß polternd über das steinige Terrain zurück. Christina stieß wieder einen Schrei aus, als ihr Kopf gegen das Wagendach prallte. Dann stieß der Wagen gegen einen Grabstein, der krachend zerbrach und umkippte.
    Dave legte den ersten Gang ein und gab Vollgas.
    »Wer zum Teufel war das?« schrie Dave.
    »Das waren zwei«, stieß Christina hervor.
    Sie hatten jetzt die Straße erreicht, und Dave lenkte den Wagen auf die Stadt zu. Christina schaute in den Rückspiegel und inspizierte den Schaden, den ihr Haar davongetragen hatte. »Mein ganzer Schnitt ist ruiniert«, jammerte sie.
    Dave sah nach hinten, um sich zu vergewissern, daß ihnen niemand folgte. Er wischte sich mit der Hand über den Nacken und blickte dann ungläubig auf das Blut an seinen Fingern.
    »Was, zum Teufel, hatten die eigentlich an?« fragte Dave wütend.
    »Ist das wichtig?« maulte Christina.
    »Die hatten weiße Kleider an oder so etwas Ähnliches«, sagte Dave. »Wie zwei Gespenster.«
    »Wir hätten nie dahin fahren sollen«, heulte Christina. »Ich hab’s ja gleich gewußt.«
    »Jetzt hör schon auf«, fuhr sie Dave an. »Gar nichts hast du gewußt.«
    »Doch, hab’ ich doch«, widersprach sie. »Du hast mich bloß nicht gefragt.«
    »Blödsinn!«
    »Aber wer sie auch waren, sie müssen krank sein«, sagte Christina.
    »Da hast du wahrscheinlich recht«, nickte Dave. »Wahrscheinlich kommen sie aus dem Danvers State Hospital. Aber wie sind sie dann bis hierher gekommen?«
    Christina griff sich an den Mund und murmelte: »Mir wird gleich schlecht.«
    Dave trat auf die Bremse und fuhr an den Straßenrand. Christina öffnete die Tür einen Spalt und übergab sich auf die Straße. Dave schickte ein stilles Stoßgebet zum Himmel, daß nichts ins Wageninnere geraten möge.
    Christina richtete sich wieder auf, lehnte den Kopf an die Kopfstütze und schloß die Augen.
    »Ich will nach Hause«, sagte sie schwach.
    »Wir sind gleich da«, versprach Dave und fuhr los.
    »Wir dürfen das niemandem sagen«, meinte Christina. »Wenn meine Eltern es erfahren, darf ich sechs Monate nicht mehr aus dem Haus.«
    »In Ordnung«, versprach Dave.
    »Versprochen?«
    »Klar, kein Problem.«
    Dave schaltete die Scheinwerfer wieder aus, als er in Christinas Straße einbog. Er hielt ein paar Häuser entfernt und hoffte,daß er ihr keinen Abschiedskuß geben mußte; er war erleichtert, als sie gleich ausstieg.
    »Denk daran, du hast es mir versprochen«, sagte sie.
    »Keine Angst«, versprach Dave.
    Er sah ihr nach, wie sie über den Rasen

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