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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Anbetracht der Geschehnisse war sie nicht sonderlich begeistert davon, daß die Firma immer noch im Geschäft war, verstand aber andererseits, daß Stanton das Unternehmen nicht einfach aufgeben konnte.
    Kim öffnete die Tür und trat ein. Sie nannte am Empfang ihren Namen, und die junge Frau erklärte ihr den Weg.
    Nach Stantons Beschreibung wußte Kim, was sie zu erwarten hatte.
    Hinter einer Glaswand befand sich ein modernes biomedizinisches Labor, das auf unheimliche Weise an das Labor auf ihrem Gelände erinnerte.
    So wie Stanton sie instruiert hatte, nahm Kim auf einem Sessel Platz und drückte den roten Knopf an der Sprechanlage. Im Labor erhoben sich zwei Gestalten, und kamen auf Kim zu.
    Kim verspürte sofort eine Anwandlung von Mitleid für die beiden. Sie hätte sie nie erkannt. Es waren Edward und Gloria. Beide waren bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Sie waren praktisch haarlos und würden noch einige Schönheitsoperationen über sich ergehen lassen müssen. Sie bewegten sich steif und roboterhaft und schoben mit Händen, an denen einige Finger fehlten, IV-Einheiten vor sich her.
    Als Edward zu reden begann, war nur ein heiseres Wispern zu hören. Er dankte Kim für ihr Kommen und drückte sein Bedauern darüber aus, daß er sie nicht in dem Labor herumführen konnte, das speziell im Hinblick auf ihren Behindertenzustand gebaut worden war.
    Als eine Pause eintrat, erkundigte sich Kim nach den Fortschritten in ihrer Genesung.
    »Recht gut, wenn man die Umstände berücksichtigt«, erklärte Edward. »Unser größtes Problem ist, daß wir immer noch ›Anfälle‹ haben, obwohl Ultra inzwischen völlig aus unserem Gehirn abgebaut ist.«
    »Treten diese Anfälle immer noch im Schlaf auf?« erkundigte sich Kim.
    »Nein«, sagte Edward. »Sie sind jetzt wie epileptische Anfälle, ohne jegliche Vorwarnung. Das Gute daran ist, daß sie höchstens eine halbe Stunde dauern, selbst wenn keine Behandlung erfolgt.«
    »Es tut mir so leid«, sagte Kim und kämpfte gegen ein aufsteigendes Gefühl der Traurigkeit. Sie stand vor zwei Menschen, deren Leben praktisch zerstört war.
    »Wir sind diejenigen, denen es leid tun muß«, sagte Edward.
    »Es ist unsere eigene Schuld«, meinte Gloria. »Wir hätten so vernünftig sein sollen, das Präparat erst nach Abschluß aller Toxizitätsstudien einzunehmen.«
    »Ich glaube nicht, daß das etwas geändert hätte«, meinte Edward. »Bis heute haben die Tierstudien diesen menschlichen Nebeneffekt nicht gezeigt. Tatsächlich haben wir dadurch, daß wir das Präparat selbst genommen haben, einer großen Zahl freiwilliger Versuchspersonen erspart, das durchzumachen, was wir erleiden mußten.«
    »Aber es gab doch noch andere Nebenwirkungen«, sagte Kim.
    »Das stimmt«, gab Edward zu. »Ich hätte erkennen müssen, daß die kurzzeitigen Gedächtnislücken signifikant sind. Damit war offenkundig, daß Ultra Funktionen im Nervensystem blockieren konnte.«
    »Hat eure weitere Forschungsarbeit zu neuen Erkenntnissen geführt?« erkundigte sich Kim.
    »Da wir einander während eines Anfalls studierten, konnten wir dokumentieren, was wir ursprünglich als den Aktionsmechanismus betrachtet hatten«, sagte Gloria. »Ultra baut sich bis zu einem Punkt auf, wo es die zerebrale Kontrolle des limbischen Systems und der niederen Gehirnzentren blockiert.«
    »Aber wieso kommt es jetzt immer noch zu Anfällen, wenn das Präparat doch abgebaut ist?« fragte Kim.
    »Das genau ist die Frage!« sagte Edward. »Das versuchen wir hier herauszufinden. Wir glauben, daß dem derselbe Mechanismus zugrunde liegt wie den schlechten Erfahrungen, die manche Leute mit halluzinogenen Drogen machen. Wir versuchen das Problem zu erforschen, um vielleicht eine Therapie dagegen zu entwickeln.«
    »Dilantin hat kurze Zeit geholfen, die Anfälle unter Kontrolle zu halten«, sagte Gloria. »Aber dann stieg unser Toleranzpegelso weit an, daß es nicht mehr funktionierte. Aber da es kurzzeitig den Prozeß beeinflussen konnte, sind wir zuversichtlich, daß wir vielleicht doch noch ein anderes Mittel finden.«
    »Mich überrascht, daß OMNI immer noch im Geschäft ist«, sagte Kim, um das Thema zu wechseln.
    »Uns auch«, nickte Edward. »Wir sind überrascht und froh. Sonst hätten wir dieses Labor nicht. Stanton wollte einfach nicht aufgeben, und seine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Eines der anderen Alkaloide aus dem Schimmelpilz zeigt recht vielversprechende Ergebnisse als neues Antidepressivum, und so konnte

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