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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Hexe hingerichtet.«
    »An den Namen Ronald erinnere ich mich«, sagte Edward. »Stanton hat ihn vorhin in seinem Trinkspruch erwähnt. Er soll der erste Harvard-Absolvent im Stewart-Clan gewesen sein.«
    »Das wußte ich bisher auch nicht«, bemerkte Kim.
    »Hast du oder hat dein Bruder schon eine Ahnung, was ihr mit dem Besitz machen wollt?«
    »Zunächst mal gar nichts«, erwiderte Kim. »Wir warten erst ab, bis Brian aus England zurückkommt. Er kümmert sich dort um die Reedereigeschäfte unserer Familie. In etwa einem Jahr will er wieder dasein, und dann werden wir überlegen, was wir mit dem Land machen. Allerdings ist das Anwesen ein ganz schöner Klotz am Bein; wir müssen Steuern zahlen und für seine Instandhaltung sorgen.«
    »Hat dein Großvater in dem alten Haus gelebt?« fragte Edward.
    »Du liebe Güte, nein«, antwortete Kim. »In dem Haus hat schon seit einer Ewigkeit niemand mehr gewohnt. RonaldStewart hat damals ein riesiges Stück Land gekauft, das an den ursprünglichen Besitz angrenzte, und darauf hat er ein größeres Haus gebaut. Das alte Haus hat er verpachtet oder an Hausangestellte vermietet. Im Laufe der Jahre wurde das größere Haus mehrmals abgerissen und wieder aufgebaut, zum letzten Mal um die Jahrhundertwende. Mein Großvater hat in diesem Haus gelebt, das heißt, er hat sich vom Zugwind durch das Gemäuer treiben lassen; das Haus ist nämlich riesengroß und unheimlich zugig.«
    »Ich wette, daß das Haus historisch ziemlich wertvoll ist«, sagte Edward.
    »So ist es«, bekräftigte Kim. »Es haben sich auch bereits zwei Kaufinteressenten gemeldet: das Peabody-Essex-Institut aus Salem und der Bostoner Verein für die Erhaltung der historischen Gebäude Neuenglands. Aber meine Mutter will es nicht verkaufen. Ich glaube, sie hat Angst, daß die ganze Hexengeschichte dann wieder aufgewärmt wird.«
    »Das ist wirklich schade«, bemerkte Edward und begann wieder leicht zu stottern.
    Kim sah ihn an. Er tat so, als würde er die peruanische Gruppe beobachten, doch irgend etwas schien ihm unter den Nägeln zu brennen.
    »Was hast du denn?« fragte Kim. Sie konnte sein Unbehagen regelrecht greifen.
    »Ach, nichts«, erwiderte er ein bißchen zu energisch. Er zögerte einen Augenblick und sagte dann: »Es tut mir leid, und ich weiß, daß ich dich gar nicht erst fragen sollte. Sag einfach nein, wenn es dir nicht paßt. Ich würde das voll und ganz verstehen.«
    »Nun frag schon«, forderte Kim ihn auf. Sie war leicht beunruhigt.
    »Ich habe dir doch erzählt, daß ich einige Bücher darüber gelesen habe«, begann Edward. »Deshalb würde ich mir das alte Haus unheimlich gerne einmal ansehen. Ich weiß, es ist unverschämt, dich darum zu bitten.«
    »Aber das ist doch gar kein Problem«, erwiderte Kim. »Ich zeige es dir gerne. Nächsten Samstag habe ich keinen Dienst. Wenn es dir paßt, können wir einen Ausflug nach Salem machen. Den Schlüssel kann ich vorher bei meinem Rechtsanwalt abholen.«
    »Macht es dir auch wirklich nichts aus?« fragte Edward.
    »Nein, überhaupt nicht«, versicherte ihm Kim.
    »Am Samstag würde es mir auch gut passen«, sagte Edward. »Darf ich dich zum Dank vielleicht am Freitag abend zum Essen einladen?«
    Kim lächelte. »Abgemacht. Und weil ich morgen schrecklich früh aufstehen muß, sollte ich mich jetzt schleunigst auf den Weg machen. Die Frühschicht im Krankenhaus beginnt nämlich schon um halb acht.«
    Sie rutschten von der Mauer und schlenderten zum Eingang der U-Bahn.
    »Wo wohnst du eigentlich?« fragte Edward.
    »In Beacon Hill«, antwortete Kim.
    »Ich habe gehört, daß das eine ziemlich feine Gegend sein soll«, bemerkte Edward.
    »Von dort ist es nicht weit bis zum Krankenhaus«, sagte Kim. »Ich wohne in einem großen Apartment. Leider muß ich Anfang September ausziehen, weil meine Mitbewohnerin heiratet – und sie ist die Hauptmieterin.«
    »Mir geht es ähnlich«, sagte Edward. »Ich habe eine wunderschöne Wohnung im Obergeschoß eines Einfamilienhauses. Aber die Eigentümer bekommen bald Nachwuchs und brauchen den Platz dann selber. Deshalb muß ich ebenfalls bis zum ersten September ausziehen.«
    »Das tut mir leid«, sagte Kim.
    »So schlimm ist es nun auch wieder nicht«, fuhr Edward fort. »Ich will mir schon seit Jahren etwas Neues suchen und habe es immer vor mir hergeschoben.«
    »Wo wohnst du denn?« fragte Kim.
    »Ganz in der Nähe«, erwiderte Edward. »Man kann zu Fuß hingehen.« Dann füge er zögernd hinzu: »Magst du

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