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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Krabbe!«, schrie der Gasman und deutete in die Brandung vor seinen Füßen. Angel lief zu ihm. Sie hielt Celeste so, dass deren Beine kaum das Wasser berührten.
    »Plätzchen?«, fragte Iggy und hielt eine Tüte hoch.
    »Hab nichts dagegen«, sagte ich. Am Morgen hatte ich mein Äußeres ein wenig gemildert. Dann war ich mit Nudge in die nächste Stadt gegangen. Wir hatten unsere Vorräte in einem Tante-Emma-Laden aufgestockt, der selbst gebackene Plätzchen verkaufte.
    Ich machte es zu meiner Mission, Schokoladenplätzchen zu finden, die so gut waren wie die, die ich mit Ella und ihrer Mom gebacken hatte. Deshalb hatte ich gleich mehrere Dutzend gekauft.
    Ich biss vom Plätzchen ab und kaute genüsslich. »Hmmm«, sagte ich und bemühte mich, nicht zu krümeln. »Deutlich Vanille, etwas zu süße Schokoladenchips, eindeutiger Geschmack von braunem Zucker. Ein ordentliches Plätzchen, aber nicht spektakulär. Was sagst du?«, fragte ich Fang.
    »Ist okay.«
    Manchen Menschen fehlt eben das gewisse Etwas, um gute Plätzchen zu schätzen.
    »Ich geb ihm sieben von zehn Punkten«, bohrte ich nach. »Allerdings, warm aus dem Ofen ist noch besser.«
    Iggy lachte und wühlte in meinem Rucksack nach einem Apfel.
    Nudge kam. Ihre Sachen waren bis übers Knie nass. »Hier ist es echt cool«, sagte sie. »Ich liebe das Meer! Wenn ich groß bin, werde ich Wissenschaftlerin, die das Meer studiert. Dann fahre ich aufs Meer hinaus und tauche und finde neue Dinge, und National Geographic wird mir einen Job geben.«
    Logisch, Nudge! Wahrscheinlich zu der Zeit, wenn ich Präsidentin werde.
    Nudge lief zurück zum Wasser. Iggy stand auf und folgte ihr.
    »Sie sind hier glücklich«, sagte Fang und blickte ihnen hinterher.
    Ich nickte. »Es ist ja auch nichts dagegen zu sagen. Frische Luft, Friede, Stille, der Ozean. Schade, dass wir nicht hierbleiben können.«
    Fang schwieg kurz. »Was, wenn wir hier sicher wären?«, fragte er. »Zum Beispiel, wenn wir wüssten, dass uns hier niemand etwas antun würde. Würdest du dann bleiben wollen?«
    Ich war überrascht. »Wir müssen das Institut finden«, sagte ich. »Und wenn wir dort etwas erfahren, wollen die anderen bestimmt ihre Eltern aufspüren. Und dann? Wollen wir Jeb zur Rede stellen? Und wer ist der Direktor? Warum haben sie uns das angetan? Warum erzählen sie mir dauernd, ich müsse die Welt retten?«
    Fang hielt die Hand hoch. Da wurde mir bewusst, dass ich die Stimme erhoben hatte.
    »Was wäre, wenn …«, sagte Fang langsam, ohne mich anzuschauen. »Was wäre, wenn wir das alles vergessen würden?«
    Mir fiel der Unterkiefer runter. Da verbringt man mit jemandem das gesamte Leben und glaubt, man kennt ihn, und der lässt plötzlich eine solche Bombe los. »Was bist du …«, fing ich an, aber da rannte der Gasman mit einer lebenden großen Krabbe auf uns zu. Die ließ er mir in den Schoß fallen, und Angel wollte Lunch. Ich hatte keine Chance, Fang bei den Schultern zu packen und zu brüllen: »Wer bist du? Und was hast du mit dem echten Fang gemacht?«
    Vielleicht später.
    113 Am nächsten Morgen kam Fang aus der Stadt zurück und warf mir mit kurzer Verneigung die New York Post vor die Füße. Auf Seite sechs las ich: »Mysteriöse Vogelkinder nirgends zu finden.«
    »Gut für uns«, sagte ich. »Wir haben zwei Tage geschafft, ohne große Aufregung an einem öffentlichen Ort zu erregen und unsere Fotos landesweit zu verbreiten.«
    »Wir gehen schwimmen«, erklärte Nudge und tippte Iggy zweimal auf die Hand. Er stand auf und folgte ihr, Angel und dem Gasman hinunter zum Wasser.
    Die Sonne schien. Obwohl das Wasser noch ziemlich kalt war, schien ihnen das nichts auszumachen. Ich war froh, dass sie diesen Kurzurlaub hatten, wo sie einfach nur Spaß haben konnten. Essen und schwimmen ohne Stress.
    Ich stand natürlich weiterhin unter Stress.
    Wieso hatten die Eraser uns noch nicht gefunden? Manchmal spürten sie uns so leicht auf, und dann wieder – wie jetzt – schienen wir uns tatsächlich sicher versteckt zu haben. Hatten sie nun eine Art Sender mit dem Chip in mich eingepflanzt oder nicht? Wenn ja, warum waren die Eraser nicht schon längst aufgetaucht? Es war, als spielten sie nur mit uns, wollten uns ständig Angst machen.
    Wie ein Spiel. Wie ein Scheißspiel!
    Genau wie Jeb in der Schule gesagt hatte. Genau wie die Stimme mir immer wieder sagte, dass alles nur ein Spiel sei, dass man durch Spielen lerne, dass alles ein Test sei.
    Ich hatte das Gefühl, als

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