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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Plan. Mit leisen Schritten eilte sie durch den Flur, den Kassettenrekorder fest an sich gepresst. Oh, Emile würde so stolz auf sie sein, wenn er wüsste, dass sie die Initiative ergriffen hatte. Es würde funktionieren. Es musste funktionieren. Nichts durfte sich dem aufstrebenden Stern ihres Mannes in den Weg stellen, nicht einmal die Probleme ihres eigenen Sohnes.
    Sie hielt den Atem an, als sie in sein Zimmer blickte. Phillip lag auf der Seite, mit dem Rücken zur Tür. Sein gleichmäßiges Atmen und das leise Schnarchen waren für sie das Zeichen, um weiterzumachen. Sie zog ihre Schuhe vor der Tür aus und schlich durch den Raum. An seinem Bett angekommen, kniete sie sich hin und stellte den Rekorder darunter. Zwar hatte sie die Lautstärke bereits eingestellt, dennoch wollte sie lange genug warten, um sicher zu sein, dass er nicht geweckt würde. Die Aufnahme sollte ja nur das Unterbewusstsein ansprechen.
    Schließlich stand sie auf, betrachtete ihren Jungen und fragte sich, ob aus ihm jemals ein Mann werden würde. Sie sehnte sich nach einer Schwiegertochter, einer Frau, der sie sich anvertrauen konnte, die so häuslich war wie sie selbst und die ihr die Enkel schenken würde, nach denen sie so verzweifelt trachtete. Doch Phillip musste mehr sein als der Junge, der er war, wenn es jemals dazu kommen sollte. Die Tatsache, dass er sich nicht dem anderen Geschlecht näherte, war für sie nach wie vor ein Rätsel. Aber sie war sicher, dass alles in geordneten Bahnen verlaufen würde, wenn er erst einmal der Richtigen begegnete.
    Das Band war inzwischen so weit gelaufen, dass Emiles Stimme ertönte:
    Du wirst nun auf den Klang meiner Stimme hören, und zwar nur auf diesen Klang. Du wirst deinen Geist von allem befreien. Alle Gedanken werden weggewischt wie Kreide von einer Schiefertafel. Du stehst am Fuß einer langen, steilen Treppe, die zu einem wundervollen Licht führt. Du wirst auf dieser Treppe dem Klang meiner Stimme folgen, und gemeinsam werden wir in das Licht eintreten. Du mit mir. Ich mit dir.
    Lucy schauderte. In all den Jahren hatte sich bei Emile mit zunehmendem Alter eines nie verändert: seine Stimme. Diese wunderbare, ansprechende, fantastische Stimme. Nach einem letzten Blick zu Phillip, der von der Stimme nicht aufgewacht war, schlich sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und griff nach ihren Schuhen. Bevor sie die Tür schloss, warf sie ihm einen Kuss zu.
    „Schlaf gut, mein Liebling“, sagte sie leise. „Mutter kümmert sich um alles.“
    Dan Howard warf die Akte zur Seite, die er Augenblicke zuvor erhalten hatte, und unterdrückte einen Fluch.
    „Ich kann es nicht fassen, dass wir nichts davon gebrauchen können.“
    Der Tontechniker zuckte mit den Schultern. „Tut mir Leid, Sir, aber wir haben unser Bestes gegeben. Es gibt keine versteckten Botschaften, keine geflüsterten Worte. Nichts, was man nicht auch so hören kann.“
    „Eine verdammte Türklingel und ein Donnern irgendwo in weiter Ferne. Ich hätte auch noch etwas pfeifen können, dann hätten wir wenigstens ein bisschen Unterhaltung.“
    „Es tut mir Leid, Sir. Gibt es sonst noch etwas …?“
    Er ließ den Satz unvollendet und wartete darauf, dass er sich entfernen konnte, was Howard ihm auch prompt erlaubte.
    Als Dan wieder allein war, dachte er darüber nach, wie weit sie mit dem Fall waren. Im Prinzip standen sie immer noch ganz am Anfang. Es gab sechs tote Frauen, aber keine neuen Spuren. Er musste Sully anrufen. Vielleicht war ihm ja die Antwort auf alle Fragen auf himmlische Weise in den Schoß gefallen.
    Er kehrte zum Schreibtisch zurück, suchte Sullys Nummer heraus und rief ihn an. Erst als er auf seine Uhr sah, kam es ihm in den Sinn, dass es viel zu früh sein könnte. Andererseits wartete das Verbrechen auf niemanden, so wenig wie die Zeit.
    Als das Telefon klingelte, schreckte Ginny aus dem Schlaf hoch. Ihr Herz raste, und sie versuchte, sich zu orientieren. Sie rechnete damit, dass Sully den Anruf irgendwo im Haus annahm, aber dann hörte sie Wasser laufen. Sie sah zum Badezimmer, offenbar stand er gerade unter der Dusche.
    „Sully!“ schrie sie, erhielt jedoch keine Antwort.
    Das Telefon klingelte unerbittlich weiter, während sie aus dem Bett sprang und zur Badezimmertür lief.
    „Sully! Telefon!“
    Das Wasser wurde abgestellt, und Augenblicke spätter kam er triefend nass ins Schlafzimmer gestürmt.
    „Hallo?“
    „Sully, ich bins, Dan.“
    Sully bedeutete Ginny, dass alles in Ordnung war, und bat sie um

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