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Das falsche Bett - Der richtige Mann

Das falsche Bett - Der richtige Mann

Titel: Das falsche Bett - Der richtige Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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lebhaft vorstellen, dachte Ellie vergnügt.
    Die Minihütte war auf Stelzen gebaut und umfasste zwei Etagen. Ruben zog einen Schlüsselbund aus der Hosentasche, schloss die Vorhängeschlösser auf, die sich auf zwei Hausseiten befanden, und schob die Rollläden hoch, sodass sie zu Markisen wurden. Die Panoramafenster boten einen herrlichen Blick, so weit das Auge reichte.
    Neugierig schaute sie durch ein Fenster und entdeckte im Erdgeschoss einen kleinen Ofen, auf dem ein Topf stand. Den glänzend polierten Holzboden zierte ein handgewebter Teppich. In einem kleinen Schrank befanden sich wohl Vorräte. Ein Sofa gab es nicht, aber Unmengen von Kissen mit erlesenen Stoffbezügen. Alles sehr edel.
    „Bringst du oft Gäste hierher?“, fragte Ellie misstrauisch.
    „Nein.“ Er lächelte verlegen. „Ich mache mal Feuer.“
    Das loderte schon in ihrem Innern. „Reibst du zwei Stöckchen aneinander?“, erkundigte sie sich interessiert.
    „Ein Stöckchen reicht, sofern es sich um ein Streichholz handelt“, antwortete er frech.
    Ellie schnitt ihm ein Gesicht, zog wie Ruben die Stiefel aus und folgte ihm in die Hütte. Jeder Gegenstand schien sorgsam nach seinem Nutzen und seiner Qualität ausgesucht worden zu sein, wie sie bewundernd feststellte. „Hierher verirrt sich wohl so leicht niemand“, meinte sie dann nachdenklich.
    „Nein, die Hütte ist auf keiner Karte verzeichnet. Sie ist mein kleines geheimes Refugium.“
    „Sehr beeindruckend.“
    „Dann gefällt es dir also hier drinnen?“
    „Sehr sogar.“
    Ruben lächelte jungenhaft und erfreut. „Ich habe alles selbst entworfen.“ Er hüstelte. „Und selbst gebaut.“
    „Wirklich?“
    „Ist das so schwer zu glauben?“, fragte er, leicht verunsichert.
    Natürlich nicht. Ellie traute ihm eine ganze Menge zu. Schließlich hatte er in den vergangenen zehn Jahren unglaublich viel erreicht. „Hast du noch andere Sachen entworfen?“
    „Nein. Nur diese Hütte. Mehr wollte ich nicht für mich allein haben.“
    Dem Mann gehörte eine Reihe von Nobelherbergen, und er baute für sich selbst eine winzige Berghütte? „Warst du schon mit anderen Frauen hier?“ Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, musste aber trotzdem fragen.
    Vehement schüttelte er den Kopf. Sehr zu Ellies großer Erleichterung.
    „Außer mir hat vorher noch nie jemand die Hütte betreten. Ich bin gern allein hier und genieße den Blick und die friedliche Atmosphäre.“
    „Hoffentlich störe ich die friedliche Atmosphäre nicht.“
    „Du gehörst quasi dazu“, erklärte Ruben lächelnd. „Ich glaube, jeder Mensch braucht einen Ort, an den er sich zurückziehen kann.“ Er bückte sich, um im Ofen Feuer zu entfachen.
    „Besonders die Reichen, die haben es ja so schwer“, sagte Ellie neckend.
    „Sie sind auch nicht anders als andere Leute. Dies ist jedenfalls meine Fluchtburg.“
    Eine winzige, himmlische Fluchtburg, wo Engel sich an der Schönheit der Bergwelt erfreuen konnten.
    „Gehobenen Komfort kann ich dir hier nicht bieten.“ Bedauernd zuckte Ruben die Schultern. „Das gewisse Örtchen ist da hinten.“ Er zeigte auf einen Spaten in einiger Entfernung. Dahinter erstreckte sich die weite Graslandschaft.
    „Wunderbar.“ Ellie strahlte.
    „Fließend Wasser gibt es immerhin. Die Leitung führt zu einem Tank, in den das Regenwasser vom Dach läuft. Seife und was du sonst so brauchst, findest du im Vorratsschrank.“ Er richtete sich wieder auf. Komm mit rauf, Ellie, und genieße den Ausblick, bevor es dunkel wird!“
    In der Nähe des Ofenrohrs, das schon heiß war, befand sich die Leiter, die ins Obergeschoss führte. Dort stand das Bett, das kaum größer als ein Einzelbett war. Bezogen war es noch nicht. Die getäfelten Wände vermittelten eine warme, gemütliche Atmosphäre. Hier oben gab es nur ein großes Fenster, das einen herrlichen Blick auf die Bergkette bot. Beinahe konnte man den Eindruck gewinnen, es handele sich um ein Gemälde. Ein Rahmen für die Pracht der Natur. In diesem Zimmer konnte man sich sicher und geborgen vor den Naturgewalten wissen, die natürlich auch hier von Zeit zu Zeit tobten.
    „Es muss unglaublich romantisch sein, wenn der Regen aufs Dach trommelt oder ein Sturm über die Hütte fegt“, sagte sie verträumt.
    „Oh ja.“ Ruben zog einen Unterbettkasten hervor und nahm das Bettzeug heraus.
    „Wow! Sogar Bettwäsche hast du hier!“, staunte sie. Einerseits war sie gerührt, weil er dafür sorgte, dass sie es bequem hatten, andererseits

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